Klartext vom Trigema-Boss

Sind junge Menschen der Generation Z nicht arbeitswillig, Herr Grupp?

Wolfgang Grupp (81) gilt als meinungsstarker Unternehmer. Zum Jahreswechsel übergibt er die Geschäfte seines Unternehmens Trigema an seinen Sohn.
Wolfgang Grupp (81) gilt als meinungsstarker Unternehmer. Zum Jahreswechsel übergibt er die Geschäfte seines Unternehmens Trigema an seinen Sohn.
RTL
von Ulrich Reitz und Jan-Eric Kroeger

Zum Jahreswechsel macht er Schluss, aber vorher spricht er noch einmal Klartext!
Trigema-Boss Wolfgang Grupp (81) übergibt zum 1. Januar die Geschäfte an seinen Sohn Wolfgang Junior (32). RTL trifft den Noch-Chef im Firmensitz in Burladingen (Baden-Württemberg), im Interview gibt sich der Unternehmer mal wieder meinungsfreudig. Auch zur heiß diskutierten Generation Z vertritt er einen klaren Standpunkt – und der ist überraschend.
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Generation Z nicht arbeitswillig? „Kann ich bei uns nicht feststellen“

Unter Generation Z verstehen Sozialwissenschaftler junge Menschen, die zwischen 1997 und 2012 auf die Welt gekommen sind. Immer wieder gibt es Diskussionen um ihre Einstellung zu Arbeitsmoral und dem Start in das Berufsleben. Sie gelten dabei oft als faul, wollen weniger Arbeit und mehr Vergnügen, so der häufige Vorwurf. Klar, dass auch Unternehmer-Legende Grupp eine Meinung zu ihnen hat. Denn gerade jetzt, wo er sein Unternehmen an den Sohn weitergibt, muss er sich intensiv mit Ideen und Bedürfnissen von jüngeren Generationen beschäftigen. Herr Grupp, ist sich die Generation Z wirklich zu schade, um erfolgreich zu arbeiten?

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„Ich muss akzeptieren, dass Leute das sagen. Aber auf Trigema bezogen kann ich das nicht feststellen“, sagt der 81-Jährige. Alles sei eine Frage, wie Unternehmen und Chefs ihnen das berufliche Leben vorleben. „Bei uns sind die jungen Leute top, sie sind engagiert. Alle leitenden Positionen sind bei uns durch ehemalige Lehrlinge besetzt. Der Lehrling weiß so: Wenn er Leistung bringt, kann er es in diese Positionen schaffen“, schildert Grupp.

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Wolfgang Grupp: Unternehmen müssen Generation Z Arbeitseifer vorleben

Der Schlüssel sei, dass das Unternehmen den Auszubildenden klarmache, nur Leistung würde belohnt. So würde auch ein Betriebsklima erzeugt, indem Mitarbeiter aus eigenem Antrieb gerne Arbeitseifer aufbrachten.

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Sinnbildlich dafür könnten Grupps Kinder Wolfgang Junior und Bonita (34) stehen, die gemeinsam mit Ehefrau Elisabeth (57) Trigema ab Januar führen sollen. Dabei soll Sohn Wolfgang als Geschäftsführer das letzte Wort haben. Doch auch Grupp Senior wird seinen Schreibtisch in der Firma behalten, erklärt er. „Darauf haben sie bestanden. Auf Fragen werde ich antworten und meine Meinung sagen. Aber: Die Kinder müssen die Verantwortung übernehmen“, sagt Grupp. So wird auch die letzte leitende Position des Unternehmens mit ehemaligen „Lehrlingen“ besetzt werden.