Internationale Handwerksmesse startet in München
Handwerk hat goldenen Boden, aber keine Leute!

Zum ersten Mal seit 2019 hat die Internationale Handwerksmesse in München am Mittwoch wieder ihre Pforten geöffnet. Nach der langen coronabedingten Zwangspause ist das Hauptthema der Fachkräftemangel! Laut Schätzungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) fehlen in Deutschland mittlerweile 250.000 qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker. Aber auch die hohen Energiepreise machen der Branche massiv zu schaffen.
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Habeck: Hohe Energiepreise machen Handwerkerleistungen teurer!
Wer einen Handwerker braucht, der wird im Schnitt nicht nur elf Wochen warten sondern auch noch tief in die Tasche greifen müssen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte: „Die Energiepreise sind hoch. Das trifft (...) alle Gewerke in Deutschland, und sicherlich auch das Handwerk. Die werden weitergegeben werden an die Bürgerinnen und die Bürger.“ Man könne politisch zwar dafür sorgen, dass diese Weitergabe gerecht abgefedert wird, so Habeck weiter. „Aber natürlich wäre eine Deckelung bei einem knappen Gut ein Signal ‘Energie ist nicht wertvoll. Haut raus, was Ihr wollt!’. Das Gegenteil brauchen wir im Moment: Effizienz, Einsparungen. Und es sind gerade Handwerkerinnen und Handwerker, die dafür sorgen, dass diese Effizienzmaßnahmen – Wärmepumpen, Ausbau von Solarpaneelen usw. – umgesetzt werden.“
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Fachkräftemangel gefährdet Ziele der Regierung
Der Personalmangel im Handwerk bringt auch die politischen Ziele der Bundesregierung ins Wanken. Ein Beispiel: In Deutschland gibt es etwa 43 Millionen Wohnungen, bis 2040 sollen diese komplett klimaneutral gestaltet werden. Da ein großer Teil des Gebäudebestands bislang nicht energieeffizient ist, gehen Fachleute von einem jährlichen Umbaubedarf von an die zwei Millionen Wohnungen aus. Was allerdings schwer werden dürfte, denn wie Habeck sagte: „Wenn am Ende die Köpfe und die Hände fehlen (...), dann kann dieses Land nicht vorankommen. (dpa/mmü)
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