Kaum Entspannung
Inflation in Deutschland: Diese Lebensmittel sind besonders krass im Preis gestiegen

Die gute Nachricht: Die Inflation in Deutschland ist im April 2023 zurückgegangen. Die schlechte Nachricht: Die Menschen spüren es in ihrem Alltag kaum. Denn vor allem die Nahrungsmittel sind weiterhin teuer. Und auch die Preise für Energie bleiben weiterhin hoch.
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Kaum Entspannung bei Inflation in Deutschland
Der Inflationshöhepunkt in Deutschland scheint überschritten zu sein. Denn die Teuerung schwächte sich im April den zweiten Monat in Folge ab - allerdings auf weiterhin hohem Niveau.
Das Statistische Bundesamt bestätigte am Mittwoch eine erste Schätzung: Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,2 Prozent. Im März hatte die Inflationsrate mit 7,4 Prozent erstmals seit August 2022 wieder die 8-Prozent-Marke unterschritten.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist die Inflation eine Herausforderung: Sie zehrt an ihrer Kaufkraft. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten.
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Nach Einschätzung von Volkswirten können Verbraucher vorerst auch nicht auf eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen hoffen.
Diese Lebensmittel sind besonders teuer geworden
„Die Nahrungsmittel bleiben auch im April der stärkste Preistreiber unter den Waren und Dienstleistungen im Warenkorb“, sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. Allerdings schwächte sich der Preisauftrieb hier erstmals in diesem Jahr etwas ab.
Nahrungsmittel verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 17,2 Prozent. Im Januar hatten die Preise noch um 20,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen, im Februar waren es 21,8 Prozent und im März 22,3 Prozent.
Im April 2023 wurden wie bereits in den vorherigen Monaten bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet, vor allem bei Molkereiprodukten (+34,8 %), Brot und Getreideerzeugnissen (+21,3 %), Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten (+19,7 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (+19,6 %).
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Spürbar teurer waren außerdem Bier (+15,0 %), Verbrauchsgüter für die Körperpflege (+14,4 %) und alkoholfreie Getränke (+13,5 %). Die Preise von Gebrauchsgütern lagen gegenüber April 2022 um 5,9 % höher, darunter zum Beispiel Möbel und Leuchten (+9,9 %) sowie Haushaltsgeräte (+7,7 %).
Auch Erdgas, Strom und Fernwärme wieder teurer
Allerdings zog auch der Anstieg der Energiepreise im April wieder an. Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 6,8 Prozent nach einem Zuwachs von 3,5 Prozent im März. Die Teuerung in diesem Bereich lag damit aber unterhalb der Gesamtinflation.
Überdurchschnittlich stark erhöhte sich die Preise für Erdgas (plus 33,8 Prozent). Auch für Strom (plus 15,4 Prozent) und Fernwärme (plus 12,3 Prozent) mussten die Menschen deutlich mehr als vor einem Jahr bezahlen. Billiger wurden hingegen leichtes Heizöl (minus 21,8 Prozent) und der Besuch an der Tankstelle (minus 9,4 Prozent).
Die Bundesregierung bemüht sich über die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen Erdgas, Strom und Fernwärme erschwinglicher zu machen.
Von März auf April stiegen die Verbraucherpreise insgesamt um 0,4 Prozent. Auch hier bestätigte das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung.
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