Feiert Bargeld sein Comeback? Spar-Trend bringt das Haushaltsbuch zurück: Junge Menschen setzen auf Cash-Stuffing

Durch die Inflation und die steigenden Preise müssen viele Menschen ihr Budget kürzen. Auf TikTok und anderen Plattformen sieht man immer mehr junge Menschen, die ihr Bargeld deshalb in schicke Ordner „stopfen“. Bei dem Trend handelt es sich um „Cash-Stuffing“ – eine Methode, die stark an das altmodische Haushaltsbuch erinnert. Auch wenn somit ein guter Überblick über die Finanzen entsteht, warnen Experten vor der analogen Finanzplanung.
Bargeld-Boom bei Digital Natives – wie kommt es zu diesem Widerspruch?
Bunte Ordner mit verschiedenen Fächern, alle in Schönschrift betitelt, stapelweise Bargeld – auf TikTok häufen sich Videos, in denen „Cash-Stuffer“ zeigen, wie sie ihr Geld verwalten. Auffallend ist dabei das Alter der Nutzer: Vorrangig junge Erwachsene sehen in dem Trend einen neuen Weg, um ordentlich zu sparen.
Landet das monatliche Gehalt endlich auf dem Konto, wird es direkt in passenden Scheinen am Geldautomaten abgehoben und mit nach Hause genommen. Dort wird es dann in die passenden Ordner verteilt: Essen, Freizeit, Auto und Drogerie sind nur einige der Kategorien.
Neben den Scheinen kommt in jeden Umschlag noch ein Übersichtsblatt, auf welchem „Ein- und Auszahlungen“ dokumentiert werden. Fortgeschrittene „Cash-Stuffer“ nutzen sogar zwei Ordner, einen für monatliche Ausgaben und einen für Sparvorhaben und Daueraufträge, die zum Beispiel viertel- oder halbjährlich abgebucht werden.
Mit Bargeld geben wir weniger aus
Das Zahlen in bar hat tatsächlich einige Vorteile. Laut Studien wird Einkaufen und Bezahlen mit der Karte als deutlich befriedigender und belohnender eingestuft. So steigt auch unser Konsum.
Dass wir mit Kreditkarte oder in Onlineshops eher dazu neigen, spontane Käufe zu tätigen, ist also nichts Neues. Vor allem Online-Dienste, die Zahlungen auf Rechnung oder in Raten anbieten, werden schnell gefährlich.
Das zeigte auch ein weiterer TikTok-Trend: Dabei gaben junge Menschen online zu, wie hoch sie teilweise bei Diensten wie Klarna verschuldet sind.
Cash-Stuffing sorgt für den nötigen Überblick
Ein Haushaltsbuch zu führen sei keine schlechte Idee, findet auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Gerade bei veränderlichen Ausgaben, wie Lebensmittel, Kleidung oder Geschenken bestehe meist keine genaue Vorstellung, wieviel ausgegeben wird. Solche Ausgaben wochenweise oder über einen Monat aufzuschreiben, bringe Klarheit und vor allem verzichtbare Ausgaben ans Licht.
Die Ausgaben direkt mit Bargeld zu managen, ist in der Budgetplanung schon lange als „Umschlagmethode“ bekannt und hilft vor allem Menschen, die Probleme damit haben, ihr Geld richtig einzuteilen. Teilt man jeder Woche ein gewisses Budget zu, geht man kein Risiko ein, dass am Ende des Monats das Geld knapp wird.
Lese-Tipp: Mit der Umschlag-Methode mehr Geld zur Seite legen
„Das Ganze ist natürlich recht unpraktisch im Alltag. Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die dieses Gerüst nicht benötigen, reicht es aus, sich einen Haushaltsplan aufzustellen und dort die jeweiligen Budgets festzulegen“, erklärt Sylvia Groh von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Experten waren vor Risiken bei großen Bargeldabhebungen
Auch wenn die Budgetplanung mit Bargeld einen guten Überblick garantiert – hohe Geldabhebungen bringen laut Verbraucherzentrale immer ein gewisses Risiko mit sich. „Bargeld in hohen Mengen zu Hause aufzubewahren ist immer riskant und nicht unbedingt zu empfehlen. Da sollte man sich erkundigen, welche Beträge zum Beispiel bei einem Einbruch von der Versicherung gedeckt sind“, so Groth.
Viele Videos der „Cash-Stuffer“ lassen darauf schließen, dass die Ordner mit den monatlichen Ausgaben ähnlich wie ein Portemonnaie benutzt und mitgenommen werden – hier entsteht ebenfalls das Risiko, das gesamte Bargeld bei einem Diebstahl zu verlieren.
Digitale Finanzplanung mit Budget-Apps als Alternative
Warum der Trend vor allem junge Menschen anzieht? Studien zufolge neigt vor allem die jüngere Generation eher zu Online- und Kartenzahlungen. Der Trend, wieder auf Bargeld umzusteigen, könnte laut Verbraucherzentrale auch etwas mit dem gestalterischen Aspekt des „Cash-Stuffing“ zu tun haben.
Um Risiken durch die hohen Bargeld-Abhebungen zu vermeiden, empfehlen die Experten das Führen von klassischen Haushaltsbüchern, in denen Einnahmen und Ausgaben notiert werden – oder entsprechenden digitalen Alternativen.
Weitere Tipps zum Haushaltsbuch gibt RTL-Finanzexpertin Susanne Althoff im Video:
Haushalts-App - worauf Sie bei der Auswahl achten sollten
Da Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Nutzung von Budget-Apps teilweise sensible Daten eingeben müssen, sollte man bei der Wahl der App auf folgende Punkte achten.
Welche Daten werden erhoben?
Für welche Zwecke werden diese verarbeitet?
An welche Drittunternehmen werden Daten weitergeleitet?
Wo befindet sich der Standort der Server?
Werden die erhobenen Daten für Werbezwecke genutzt?
Welche Zugriffsberechtigungen fordert die App an? (Zum Beispiel auch Standortdaten)
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