EU-PlanMüssen Senioren ab 70 bald zur regelmäßigen Fahrprüfung?

Wenn es nach den Plänen der EU geht, sollen Führerscheine für Personen ab dem 70. Lebensjahr künftig nur noch für maximal fünf Jahre verlängert werden - in Verbindung mit einem Test. Heißt: Ohne Fahrtauglichkeits-Check keine Fahrerlaubnis.
Verkehrstauglichkeitsüberprüfungen bei Seniorinnen und Senioren über 70
Nach 20.000 Verkehrstoten im vergangenen Jahr will die EU die Verkehrssicherheit erhöhen und hat dabei vor allem auch ältere Menschen im Blick.
In der Tat finden sich immer wieder spektakuläre Meldungen von Falschfahrern oder Unfall-Verursachern im gehobenen Alter in den Medien. Besonders an schweren Unfällen sind Senioren oft beteiligt. Gut 34 Prozent der Todesopfer bei Verkehrsunfällen waren 2021 Menschen über 65.
Deshalb sollen künftig Seniorinnen und Senioren über 70 alle fünf Jahre ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen. In einigen EU-Ländern ist das bereits Praxis. Nach dem Entwurf der Richtlinie müssen alle Mitgliedstaaten Führerscheine von Personen, die 70 Jahre alt sind, auf maximal 5 Jahre befristen. So können Verkehrstauglichkeitsüberprüfungen oder Auffrischungskurse in allen Mitgliedstaaten leichter eingeführt werden. Ob das auch in Deutschland umgesetzt wird und wie ein derartiger Check aussehen könnte, ist noch unklar.
Mediziner Christoph Specht: Großteil der Unfälle wird nicht von Senioren verursacht
„Die überwiegende Zahl der Verkehrsunfälle wird nicht durch Senioren verursacht. Ich bezweifle, dass dadurch - wie angestrebt - die Zahl der Verkehrstoten gesenkt werden kann“, sagt Allgemeinarzt und Medizinjournalist Christoph Specht allerdings auf RTL-Anfrage zu de EU-Plänen.
„Die Fahrtauglichkeit leidet nicht nur durch höheres Alter, sondern viel häufiger durch Einschränkungen in der Befindlichkeit in jedem Alter. Denken Sie nur an die häufig auftretende Bewegungseinschränkung in der Halswirbelsäule.“
Lese-Tipp: Theoretische Führerscheinprüfung: Würden Sie noch bestehen?
Verkehrsminister Wissing und ADAC lehnen EU-Plan ab

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich gegen den EU-Plan ausgesprochen. Der „Bild am Sonntag“ sagte er bereits im März: „Von der Idee, dass sich Senioren ab einem bestimmten Alter ohne weiteren Anlass regelmäßig einem Tauglichkeitstest unterziehen müssen, halte ich gar nichts.“
Auch der ADAC sieht die Pläne aus Brüssel kritisch. Zwar könne es mit zunehmendem Alter zu Leistungseinbußen kommen, dennoch sei das Unfallrisiko älterer Kraftfahrer nicht außergewöhnlich hoch. Gerade ältere Verkehrsteilnehmende zeichneten sich in der Regel durch einen situationsangepassten Fahrstil sowie vorausschauendes Fahren aus. Riskante Manöver würden gemieden.
Lese-Tipp: Cannabis und Straßenverkehr: Verbände warnen vor Risiken
Wir wollen Ihre Meinung wissen!
Anmerkung der Redaktion: Die Ergebnisse unserer Opinary-Umfrage sind nicht repräsentativ.
Fahrerlaubnis hat in Deutschland bisher kein Verfallsdatum
In Deutschland hat die Pkw- und Motorrad-Fahrerlaubnis kein Verfallsdatum. Einmal bestanden, gilt sie ein Leben lang. Davon ausgenommen ist nur ein Teil der früheren Führerscheinklasse 3. Fahrberechtigungen für Gespanne über 12 Tonnen sind bereits jetzt befristet.
Bei Pkw- und Motorrad-Fahrerlaubnissen kann die Führerscheinbehörde nur in begründeten Fällen eine Überprüfung anordnen. (mmü, mit dpa und ADAC)
Mehr News-Videos aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Mobilität
02:46Das steckt hinter In-Game-Käufen bei Gratis-Spielen
02:28Das müsst ihr über "Buy now, pay later" wissen
02:08So wird man zum reichsten Menschen Deutschlands!
01:20Hype um Pokemon! Diese Karten sind ein Vermögen wert
01:33Diese drei Versicherungen braucht wirklich jeder!
02:13So unterstützt der Staat Studierende und Azubis
02:40So gelingt der Verkauf mit Flohmarkt-Apps
01:37Was sind Vermögenswirksame Leistungen?
02:41Warum ist der Rasierer für Frauen teurer als für Männer?
01:39Darum wird der Stanley Cup auf Social Media gehypt
02:47So behaltet ihr den Überblick über eure Finanzen
01:52Wie KI diesem Frisör bei der Arbeit hilft!
01:36Wie Schwäbisch Gmünd für 1.000 Menschen ein Zuhause findet
01:50Was ist eigentlich ein ETF?
03:01Polizeigewerkschaft fordert Tempo 30 innerorts
02:42Wie das Ehe-Aus nicht zur Existenzbedrohung wird
02:22Unternehmer schlagen Alarm
01:13Wie teuer wird unser Kaffee?
02:25So teilt ihr euch die Arbeit im Haushalt fair auf
04:03Männer überschätzen ihren Anteil an der Hausarbeit
01:30Galeria hat große Pläne für Innenstädte
03:56Das kommt jetzt auf Mieter zu
03:49Darauf solltet ihr beim Einkauf mit Rabatt-Apps achten
02:13DIESE Modelle sind betroffen
01:08Wer dieses Jahr vom Führerschein-Umtausch betroffen ist
02:45Superreiche werden immer mächtiger
01:14Tech-Milliardäre liefern sich Wettlauf ums All
03:21Das kann das neue Vergleichsportal der Bafin
03:40Jeder Dritte schläft im Homeoffice!
02:44Ab jetzt gibt's ICE-Tickets für unter 11 Euro!
03:02Die Bonusprogramme der Supermärkte im Test
03:06Wir machen den Secondhand-Baumarkt-Check!
01:38"Für die Rente machen die eigentlich nichts"
04:45Deutsche verdienen so viel wie noch nie
01:43Hier verlieren Pendler jährlich 60 Stunden Zeit
02:25Bürgergeld-Empfänger sollen gemeinnützige Arbeit leisten
01:45Die Highlights der Technikmesse CES 2025
01:56Lebensmittelpreise werden auch 2025 steigen
01:33"Kein Lohn für den ersten Krankheitstag"
02:59So bringt ihr eure Finanzen zum Jahresbeginn auf Vordermann
02:41Lohnt sich der Wechsel? Unser Experte klärt auf!
01:36Das ist dran an Linnemanns Kritik
01:57Das sagen die Wahlprogramme zur Wirtschaft in Deutschland
01:43Morgens krank, nachmittags arbeiten – ist das sinnvoll?
01:17Ist das Weihnachtsgeschäft noch zu retten?
00:31Droht in Großbritannien die Guinness-Krise?
01:45Darum können sich betroffene Unternehmen nicht wehren
01:26So lebt es sich im ersten Haus aus dem 3D-Drucker
01:49Jetzt will der Fahrtenvermittler den ländlichen Raum erobern
01:12Das verändert sich an deutschen Flughäfen
"Retouren-Wahnsinn - Die dunkle Seite des Onlinehandels“ auf RTL+
Zu groß, zu klein, gefällt nicht - jede sechste Online-Bestellung wird zurückgeschickt, bei Kleidung sogar jede zweite. Für den Kunden einfach, für den Handel eine logistische Herausforderung. Denn die Pakete müssen nicht nur abgeholt werden, die Ware muss auch noch geprüft werden. RTL+ zeigt in der Doku "Retouren-Wahnsinn - Die dunkle Seite des Onlinehandels" alles – von der Rücksendung bis zur Verwertung der Ware.


