Warum wurde der Neubau verschoben?Ärger um Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid – Ex-Minister müssen aussagen

von Vanessa Brodka

Am Montag (15.12.) waren gleich zwei ehemalige Bundesverkehrsminister in Düsseldorf. Grund ist die Rahmedetalbrücke. Vor vier Jahren wurde sie plötzlich gesperrt und hat die Region in Lüdenscheid lahmgelegt. Deshalb mussten Volker Wissing - damals noch von der FDP - und Andreas Scheuer von der CSU im NRW-Landtag aussagen.

Brückenchaos in Nordrhein-Westfalen

Im Mai 2023 wurde die marode Rahmedetalbrücke auf der A45 gesprengt. Politisch ist das Thema noch lange nicht durch, denn in Lüdenscheid bleibt es bei: Staus, Frust und Umwegen. Anwohner und Pendler leiden. Für die Industrie ist es wohl ein Milliardenschaden. Im NRW-Landtag gibt es zur Aufarbeitung einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Er soll klären, wer für das Chaos verantwortlich ist. Im Zeugenstand in Düsseldorf war auch Andreas Scheuer von der CSU. Von 2018 bis 2021 war er Bundesverkehrsminister. Am Ende seiner Amtszeit wurde die Rahmedetalbrücke vollständig gesperrt. Zu spät wurde der schlechte Zustand erkannt, so die Kritik. Scheuer äußert sich dazu nicht. Sein Nachfolger, Volker Wissing - damals war er noch bei der FDP, seit dem Ampel-Bruch parteilos – sagt gegenüber RTL WEST: „Als ich ins Amt kam, war die Brücke schon defekt. Deshalb war meine Aufgabe: Sie so schnell wie möglich neu zu bauen. Das haben wir in Rekordzeit hinbekommen.” 26 Monate hat der Neubau gedauert. Zwei Monate früher als geplant.

Wer ist schuld am verschobenen Neubau?

Für Gordan Dudas von der SPD ist klar: die NRW-Landesregierung ist schuld. Er sagt: „Staatssekretär Luksic, der ehemalige Staatssekretär, hat in seiner Aussage mitgeteilt, dass die Länder offenbar gespart haben. Nämlich dahin gespart haben, dass laufende Projekte zurückgefahren wurden in dem Wissen, dass die Autobahnen an den Bund übergeht.“ Der NRW-Chef der Staatskanzlei äußert sich auf RTL WEST Anfrage nicht zu dem Thema - aus Zeitgründen. Auch er musste aussagen. NRW-Ministerpräsident Wüst (CDU) wurde schon im Juli befragt. Er war von 2017 bis 2021 Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen. Genau in der Zeit wurde der Neubau immer wieder verschoben. Aber es gibt auch Licht am Ende des Tunnels: Ab Montag (22.12.) soll ein Teil der Brücke wieder befahrbar sein. Auch wenn der Verkehr wieder rollt. Viele Fragen bleiben und die Wut über vier Jahre Stillstand bröckelt nur langsam.