Fleisch wird zu Ostern deutlich teurer
Nach Tönnies-Brandbrief: Auch Bauernverband schlägt Alarm
Das klassische Ostermenü mit einem Braten vom Schwein oder Rind dürfte in diesem Jahr zum Luxus werden. Der Bauernverband rechnet mit stark steigenden Preisen.Erst vor wenigen Tagen hat sich der Fleischverarbeiter Tönnies in einem Brandbrief an die Lebensmittel-Einzelhändler gewandt. Wegen hoher Kosten müssten die Preise angehoben werden.
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Bauernverband: Es wird auf jeden Fall deutlich teurer
„Es wird auf jeden Fall deutlich teurer. Landwirte haben ihre Fleischerzeugung eingeschränkt.“ Das sagt Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes gegenüber RTL/ntv.
Das Problem: Die Erzeugerpreise - also die Beträge, die der Landwirt vom Händler erhält - sind bereits stark gestiegen und reichen trotzdem nicht aus, um die Kosten zu decken. „Anfang diesen Jahres waren wir bei Schweinefleisch bei einem Erzeugerpreis von 1,20 Euro pro Kilogramm. Jetzt sind wir bei etwas über 1,70. Um die gestiegenen Kosten für Futter und Energie einzuspielen, müsste der Erzeugerpreis auf deutlich über zwei Euro steigen.“ Das wären dann höhere Preise, die am Ende der Verbraucher an der Theke zahlen muss.
RTL/ntv-Wirtschaftschef: Der Handel diktiert die Preise, und die Bauern und Schlachter kriegen das nicht mehr hin
Tönnies kann sich Billig-Fleisch nicht mehr leisten
Bereits in der vergangenen Woche hat sich der Schlachter Tönnies mit einem dramatischen Appell an die Händler gewandt. „Im Rindfleisch werden uns beispielsweise bis Ostern die Schlachttiere ausgehen, die nur mit enormem finanziellen Mehraufwand an uns gebunden werden können. Wir bitten aus diesem Grund in aller Dringlichkeit darum, jetzt einen partnerschaftlichen Abschluss über Preisänderungen für alle Rohstoffarten (Schwein, Rind, Geflügel, konventionell wie Bio) zu erreichen.“, so Tönnies in einem Brief.
Am Mittwoch, dem 10. Februar, hatten auch die Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gewarnt, dass die Agrarbetriebe unter der Verknappung und dem Preisanstieg bei Mineraldünger und Treibstoffen litten. Die Landwirte müssten die höheren Kosten an die Abnehmer und damit letztlich an die Verbraucher weiterreichen können. (dpa/mmü)
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