500 Euro Ersparnis sind drinKostenfalle Strom! Wie ihr schnell zum günstigeren Anbieter wechseln könnt

Rund 40.000 Stadtenergie-Kunden haben Strom zu überhöhten Preisen in Rechnung gestellt bekommen.
Nach dem Blick auf die Rechnung lieber alles ausstecken? Es gibt zum Glück Möglichkeiten, um Kosten zu sparen.
Sina Schuldt/dpa
von Amina Gall

Wer zahlt am wenigsten?
Ein Blick auf die Stromrechnung kann wehtun – in manchen Bundesländern sogar deutlich mehr als in anderen. Wo der Strom am günstigsten ist und wie ihr durch einen Anbieterwechsel Geld einsparen könnt, zeigen wir euch in diesem Artikel.

Fast 500 Euro Unterschied

Die regionalen Unterschiede beim Strompreis sind in Deutschland größer, als man vielleicht denkt. Am teuersten ist der Strom in Thüringen: Ein Drei-Personen-Haushalt zahlt im Durchschnitt 2.026 Euro im Jahr – wenn er einen Grundversorgungstarif hat. Das sind 489 Euro mehr als im günstigsten Bundesland Bremen, wo nur 1.537 Euro fällig werden. Das ging aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox im Sommer 2024 hervor.

Auf unserer interaktiven Karte könnt ihr sehen, was die Grundversorgung durchschnittlich in eurem Bundesland kostet.

Wie so oft zeigt sich auch bei den Strompreisen ein Unterschied zwischen den neuen und den alten Bundesländern: Im Schnitt zahlt ein Drei-Personen-Haushalt in den neuen Bundesländern knapp 90 Euro mehr. Die regionalen Unterschiede bei den Strompreisen liegen an den unterschiedlichen Stromnetzgebühren, erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Die hängen von der Fläche, der Anzahl der gewerblichen und privaten Stromanschlüsse sowie dem Ausbau der erneuerbaren Energien in der jeweiligen Region ab.“ Dabei spiele auch eine Rolle, zu welchen Preisen die Stromversorger den Strom einkaufen – ein hoher Einkaufspreis wird in der Regel an die Kunden weitergegeben, sagt Storck.

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Lohnt sich ein Anbieterwechsel?

Laut den Preisvergleichs-Experten gehören die Grundversorgungstarife meistens zu den teureren. Ein Anbieterwechsel kann sich also wirklich lohnen: Im Schnitt lassen sich für einen Drei-Personen-Haushalt bundesweit so über 800 Euro sparen, heißt es bei Verivox. „Die Strompreise für Neukunden sind in den letzten zwölf Monaten um rund 15 Prozent gesunken“, sagt Thorsten Storck. „Wer noch in der teuren Grundversorgung steckt, sollte darum unbedingt wechseln.“ Das könne man jederzeit, ohne auf einen bestimmten Stichtag zu warten.

Wie kann ich meinen Stromversorger wechseln?

Der Stromanbieter-Wechsel geht schnell und einfach. Oft genügt es schon, sich beim neuen Anbieter anzumelden: das könnt ihr direkt online tun.

Wann muss ich meinem alten Stromanbieter selbst kündigen?

Selbst kündigen müsst ihr nur, wenn ihr bereits einmal gewechselt hattet – 83 Prozent haben dies jedoch noch nie getan. Ihr habt ein Sonderkündigungsrecht, wenn ihr eine Nachricht über eine Preiserhöhung bekommt. Schnelles Handeln ist gefragt: Das Sonderkündigungsrecht besteht manchmal nicht einmal zwei Wochen lang. Auf dem Wechselauftrag vermerkt ihr, dass ihr bereits selbst gekündigt habt. Legt bestenfalls eine Kopie Ihrer Kündigung bei.

Wie formuliere ich die Kündigung?

Gebt im Kündigungsschreiben nicht nur Namen und Adresse sondern auch Zähler- und Kundennummer an. Achtet auf Zahlendreher! Schreibt: „Ich kündige den Vertrag mit Ihnen zu dem Zeitpunkt, an dem die angekündigte Preiserhöhung in Kraft treten soll.“ Macht eine Kopie dieses Briefes und schickt den Brief dann als Einschreiben mit Rückschein an euren alten Stromanbieter.

Kostet der Wechsel etwas?

Nein, der Stromanbieter-Wechsel ist kostenlos. Es gibt keine versteckten Kosten.

Wie lange dauert der Wechsel?

Wer zuvor noch nie gewechselt hat, wechselt innerhalb von 14 Tagen. Wer bereits einmal gewechselt hat, muss die Vertragslaufzeit einhalten. Bei Preiserhöhungen gibt es jedoch ein zweiwöchiges Sonderkündigungsrecht.

Spar-Tipp: Wechselpilot hilft Ihnen jährlich den günstigsten Strom-und Gasanbieter zu finden und zu wechseln!

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Stromspartipps für den Alltag

Wer schon einen günstigen Stromtarif hat, findet aber vielleicht zuhause noch Einsparpotentiale. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gibt folgende Tipps:

  • Statt die Klimaanlage zuhause anzustellen, hilft es, die Hitze von vornherein auszusperren, zum Beispiel mit abgedunkelten Vorhängen, verspiegelten Außenjalousien oder reflektierenden Markisen.

  • Beim Backen auf das Vorheizen zu verzichten, kann bis zu acht Prozent Strom sparen. Noch mehr spart ihr übrigens mit der Umluftfunktion: Im Vergleich kostet das bis zu 15 Prozent weniger Energie.

  • Im Schnitt haben die Deutschen ihre Kühlschränke auf 5,8 Grad eingestellt – dabei reichen sieben Grad, um Lebensmittel zu kühlen. Den Kühlschrank etwas höher einzustellen, kann sich lohnen: Bereits ein Grad hochzuschalten, senkt die Stromkosten um sechs Prozent.

  • Laptop oder Desktop-PC? Wenn es um die Energieeffizienz geht, gewinnen eindeutig Laptops. Noch sparsamer sind übrigens Tablets.

  • Tut’s die alte Waschmaschine oder der Fernseher noch? Vielleicht! Aber in der Regel gilt: Altgeräte sind die größeren Stromfresser. Vielleicht lohnt es sich also, sich nach etwas Neuem umzusehen.