Diakonie will mit neuen Entlastungen gegensteuern!

Wachsende Inflation: Helfen 100 Euro Krisenzuschlag für Bedürftige?

Im Rahmen der Aktion KAUF LOKAL schließen sich Männermode-Spezialist Hirmer und die Münchner Suppenküche zusammen, um gemeinsam mit der Münchner Tafel lokal zu helfen. Freiwillige Mitarbeiter der beiden Unternehmen geben gemeinsam mit den freiwilligen Helfern der Münchner Tafel auf deren Gelände warme Suppe der Münchner Suppenküche sowie Kleiderspenden an Bedürftige aus in München / Datum: 22.03.2019 / *** As part of the KAUF LOKAL campaign, mens fashion specialist Hirmer and the Münchner Suppenküche join forces to provide local help together with the Münchner Tafel Volunteers from the two companies, together with volunteers from the Münchner Tafel, donate warm soup from the Münchner Suppenküche and clothing to needy people in Munich Date 22 03 2019
Im Rahmen der Aktion KAUF LOKAL schließen sich Männermode Spezialist Hirmer und die Münchner Suppenküche zusammen.
www.imago-images.de, imago images / Overstreet, via www.imago-images.de

Steigende Preise, Ebbe auf dem Konto und Andrang bei den Tafeln: Langzeitarbeitslose und andere Beziehende staatlicher Leistungen sind von der Inflation besonders stark betroffen. Mit einem neuen Vorschlag will die Diakonie nun gegensteuern.
Lese-Tipp: Wirtschaftserwartungen der Deutschen so schlecht wie noch nie

Wer würde 100 Euro Krisenzuschlag pro Monat bekommen?

Bedürftige sollten nach einem Vorschlag der Diakonie wegen der Inflation einen Krisenzuschlag auf ihre staatliche Leistung von mindestens 100 Euro pro Monat erhalten. Der Zuschlag solle für eine Dauer von sechs Monaten bezahlt werden, wie die Diakonie Deutschland am Mittwoch in Berlin deutlich machte. Das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung schlug als Rechtsbasis für so einen Schritt vor, dass der Bundestag eine soziale Notlage von nationaler Tragweite feststellen solle. Der Zuschlag soll an Haushalte gehen,

  • die Wohngeld,

  • Kinderzuschlag,

  • Grundsicherung für Arbeitssuchende,

  • Sozialgeld nach dem Sozialgesetzbuch II

  • oder Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsunfähigkeit erhalten.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, unterstützte den Vorschlag. Dieser sei präzise, umsetzbar und pragmatisch. Die Beratungstochter DIW Econ hatte die Wirkungen der Inflation und des Vorschlags untersucht. Diakonie und DIW schlugen trotz der bisherigen Entlastungspakete der Koalition Alarm.

Die Inflation treffe einkommensschwache Haushalte überproportional. In vielen Fällen führe sie zu existenzbedrohenden Krisen. Die bisherigen Entlastungen seien unzureichend. Hintergrund ist laut DIW Econ, dass die einkommensschwächsten 20 Prozent der Haushalte mehr als 62 Prozent ihrer Konsumausgaben für Nahrungsmittel, Wohnen und Haushaltsenergie ausgeben. Bei den einkommensstärksten 20 Prozent sind es demnach nur 44,1 Prozent.

Lese-Tipp: Wirtschaftsexperte: Viele Menschen heute schon in einer Notsituation

Diakonie-Präsident: Immer mehr verzweifelte Menschen wissen nicht, wie sie Heiz- und Wohnkosten zahlen sollen!

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie berichtete, dass die Notlage von Millionen Menschen sich immer stärker in den Tafeln zeige. „Dort begegnen wir tagtäglich verzweifelten Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Heizung oder ihre Wohnkosten oder ihre immer teurer werdenden Lebensmittel bezahlen sollen.“

Auf die Frage, ob die Bundesregierung den Diakonie-Vorschlag möglicherweise umsetzen wolle, verwies der Regierungssprecher Steffen Hebestreit auf die Konzertierte Aktion. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Gewerkschaften, Arbeitgeber und Ökonomen zu einem Dialogprozess über Schritte gegen die Inflation ins Kanzleramt eingeladen. Nach einem Auftakt soll es im Herbst Ergebnisse geben. Hebestreit sagte, es gebe eine Reihe von Vorschlägen für mögliche weitere Entlastungen. Einzelne Vorschläge wolle er nicht bewerten. Entscheidend sei, dass die Instrumente zielgenau wirken müssten. (dpa/lwe)

Lese-Tipp: 9-Euro-Ticket und Tankrabatt sorgen für leichten Dämpfer bei Inflation

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Mehr News-Videos aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Mobilität

Playlist 50 Videos

"Retouren-Wahnsinn - Die dunkle Seite des Onlinehandels“ auf RTL+

Zu groß, zu klein, gefällt nicht - jede sechste Online-Bestellung wird zurückgeschickt, bei Kleidung sogar jede zweite. Für den Kunden einfach, für den Handel eine logistische Herausforderung. Denn die Pakete müssen nicht nur abgeholt werden, die Ware muss auch noch geprüft werden. RTL+ zeigt in der Doku "Retouren-Wahnsinn - Die dunkle Seite des Onlinehandels" alles – von der Rücksendung bis zur Verwertung der Ware.