RTL/ntv Trendbarometer

Wirtschaftserwartungen der Deutschen so schlecht wie noch nie

11.07.2022, Baden-Württemberg, Stuttgart: Eine Gasrechnung wird in einem privaten Haushalt vor einem Gaszähler gehalten (gestellte Szene). Der Städtetag hat in Bezug auf den drohenden Gasmangel und die Maßnahmenpläne der Kommunen Gespräche in Berlin geführt, über die nun berichtet wird. Foto: Bernd Weißbrod/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bei der nächsten Gasrechnung dürfte viele der Schock treffen
bwe kde, dpa, Bernd Weißbrod

Angst vor Gasmangel, hohe Inflation und der Ukraine-Krieg – die Wirtschaftserwartung der Deutschen ist auf einen neuen Tiefstand gesunken. 80 Prozent der Bürger rechnen laut dem RTL/ntv-Trendbarometer mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse. Egal ob Lockdown-Schock, Euro-Krise oder Börsencrash – so schlecht war dieser Wert in der langen Geschichte des RTL/ntv-Trendbarometers noch nie.

Forsa: Unter zehn Prozent der Deutschen glauben an schnelle Besserung

Die Wirtschaftserwartung der Deutschen befindet sich in einem kontinuierlichen Sinkflug. Das zeigen Daten des Meinungsforschungsinstitus forsa im Auftrag von RTL für das RTL/ntv Trendbarometer. Im Zeitraum 05. Juli bis 11. Juli glauben nur noch neun Prozent der Befragten, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland in den kommenden Jahren verbessern werden. 80 Prozent glauben, dass sich die Verhältnisse verschlechtern werden. Zehn Prozent denken, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse unverändert bleiben.

Anfang des Jahres, also noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs, waren die Deutschen deutlich optimistischer. Im Januar glaubten 53 Prozent an eine Verschlechterung, 21 Prozent an eine Verbesserung.

Ukraine-Krieg und Energieversorgung sind die wichtigsten Themen

Der Ukraine-Krieg bleibt mit unverändert 70 Prozent das Thema, das die Bundesbürger am meisten interessiert. An zweiter Stelle folgt das Thema Energieversorgung und Energiepreise mit 58 Prozent. 23 Prozent nennen die Corona-Pandemie, lediglich 12 Prozent das Thema Klima und Umwelt als das wichtigste Thema.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 05. Juli bis 11. Juli erhoben. Datenbasis: 2.503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

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Sorge ja - Einschränkung nein danke

Doch auch wenn die Sorge vor möglichen Versorgungsengpässen mit Gas und hohe Energiekosten die Menschen in Deutschland umtreibt – Einschränkungen wollen die meisten nicht haben.

Zwar glauben 55 Prozent, dass Russland in den nächsten Monaten von sich aus seine Gaslieferungen nach Deutschland einstellen werde. Trotzdem wollen sich viele nicht einschränken müssen. Nur knapp ein Drittel der Bundesbürger (31 Prozent) ist dafür, Vermietern gesetzlich zu erlauben, die Mindesttemperatur in ihren Mietwohnungen auf unter 20 Grad zu senken, um Energie einzusparen. 65 Prozent lehnen es ab, Vermietern diese Möglichkeit einzuräumen. Vergleichsweise am häufigsten befürworten noch die Anhänger der Grünen (43 Prozent) den Vorschlag.

Noch deutlicher fällt das Meinungsbild in der Frage aus, ob Vermietern gesetzlich erlaubt werden sollte, die Zeiten für heißes Wasser einzuschränken, um Energie zu sparen. Lediglich 25 Prozent der Bundesbürger sprechen sich dafür aus. Knapp drei Viertel (72 Prozent) meinen, dass Vermietern diese Möglichkeit nicht eingeräumt werden sollte.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 08. Juli bis 11. Juli erhoben. Datenbasis: 1.004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa
Forsa – Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland

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