So geht's beim Warenhauskonzern weiterGaleria Karstadt Kaufhof kann mit Sanierung loslegen

Das Amtsgericht Essen hat das Insolvenzverfahren über die letzte große deutsche Warenhauskette Galeria eröffnet. Der Sanierungsplan kann damit umgesetzt werden – wenn die Gläubiger mitziehen. So geht es jetzt weiter.
Galeria setzt auf stärker lokale Ausrichtung
Das Gericht habe am Mittwoch grünes Licht für das Verfahren in Eigenverwaltung gegeben, nachdem der Sanierungsplan fristgerecht bei Gericht eingereicht worden sei, teilte das Unternehmen mit.
Die Geschäftsführung mit dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz könne nun die Restrukturierung des Unternehmens fortsetzen, Frank Kebekus sei als Sachwalter bestätigt worden, teilte Galeria weiter mit.
Das Galeria-Management setzt nun auf eine stärker lokale Ausrichtung des aus Kaufhof und Karstadt entstandenen Konzerns.
Die Gewerkschaft Verdi forderte den Galeria-Eigner Rene Benko auf, Verantwortung für die Zukunft der Warenhauskette zu übernehmen.
Galeria-Warenhäuser mit Schwerpunkt Bekleidung, Beauty und Home
Das Restrukturierungskonzept sieht vor, Galeria mit einem Sortiment zu positionieren, das stärker auf die lokalen Bedürfnisse ausgerichtet sei. Dazu zähle auch eine Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten.
Galeria solle dann eine "führende Position in den wichtigen Segmenten Bekleidung, Beauty und Home" einnehmen.
Wie das Filialnetz dabei aussehen wird, ist weiter unklar - Gespräche mit den Vermietern liefen weiter. Galeria will die Mieten drücken.
Lese-Tipp: Galeria Karstadt Kaufhof – Diese Filialen könnten 2023 schließen
Geiwitz hatte im vergangenen Jahr ursprünglich angekündigt, im Laufe des Januar werde wohl Klarheit darüber herrschen, welche der noch 131 Warenhäuser die Pforten schließen müssen. Nun wird dies Insidern zufolge aber wohl nicht vor März der Fall sein.
Gewerkschaft Verdi nimmt Rene Benko in die Pflicht
Galeria hatte Mitte Januar zudem erklärt, es gebe mehrere Bieter für Warenhäuser des Konzerns. Gespräche mit möglichen Erwerbern dauerten an. Auch deshalb sei weiter nicht sicher, wie viele Warenhäuser erhalten werden könnten.
Eigner des Warenhaus-Riesen ist die milliardenschwere Signa-Holding des österreichischen Investors Rene Benko, zu deren Reich auch Galeria-Immobilien gehören. „Es kommt jetzt vor allem darauf an, dass auch der Investor selbst, Rene Benko, Verantwortung übernimmt für die Zukunft der Warenhäuser, für die Zukunft der Arbeitsplätze und damit für die Menschen bei Galeria", mahnte das bei Verdi für den Handel zuständige Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Notwendig seien ein tragfähiges Konzept und entsprechende Investitionen. Dabei sei auch Benko am Zug.
„Fokussierung, Priorisierung, Effizienz und Schnelligkeit sind die klaren Leitplanken, die nun vom Management konsequent umgesetzt werden müssen", kündigte Geiwitz weiter an. Gelinge dies, habe Galeria "in Deutschland eine positive Zukunft".
Habeck: Strukturelle Probleme konnten nicht gelöst werden
Sachwalter Kebekus sieht zudem "sehr gute Chancen, dass auch die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich Ende März stattfinden wird, dem Plan zustimmen wird". Galeria muss nach der Eröffnung des Verfahrens auch wieder Löhne und Gehälter für die Beschäftigten selbst zahlen, das Insolvenzgeld lief in den vergangenen drei Monaten über die Bundesagentur für Arbeit (BA).
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte in Berlin, er wolle sich nicht konkret zum Insolvenzverfahren äußern. Die Bundesregierung habe das Unternehmen in der Corona-Zeit indes zwei Mal gestützt - wegen der besonderen Bedeutung der Filialen für die Innenstädte. „Trotzdem gibt es strukturelle Probleme, die nicht aufgelöst werden konnten während dieser Unterstützungsphase", fügte er hinzu.
Galeria Karstadt Kaufhof durchlief vor mehr als zwei Jahren schon einmal ein Insolvenzverfahren. Damals waren gut 40 von 172 Filialen geschlossen worden, wobei rund 5.000 Mitarbeiter ihre Stellen verloren. (rts/aze)
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