Aktionäre machen ihm VorwürfeElon Musk vor Gericht: Eigentlich will er gar nicht CEO sein - Auftritt wirft Fragen auf

Investoren seiner Firmen werfen Elon Musk vor, seinen vielen Projekten zu wenig Aufmerksamkeit zu widmen – und damit als Chef nicht zu taugen. Vor Gericht entgegnet Musk, dass er eigentlich nirgendwo CEO sein wolle.
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Unruhen nach Musks Twitter-Übernahme - was die Aktionäre ihm vorwerfen
Seit zwei Wochen wütet US-Milliardär Elon Musk durch die Reihen von Twitter. Im Eiltempo drückt er Reformen durch, feuert Tausende Mitarbeiter:innen und sorgt vor und hinter den Kulissen der Plattform für heilloses Chaos. Das alles kostet Zeit – und ist typisch für den wohl berühmtesten Multitasker der Welt. Immer wieder neue Projekte, fast jede Woche ein neuer Fokus. Doch nicht jeder findet Gefallen an dieser Umtriebigkeit – und das ist der Fluch eines börsennotierten Konzerns. Musk ist den Aktionären Rechenschaft schuldig – und die werfen ihm vor, dass er seine Pflichten dort vernachlässigt, wo sie ihr Geld angelegt haben.
Elon Musk vor Gericht - eigentlich will er gar nicht CEO sein
In den USA musste sich Musk deshalb jetzt vor Gericht erklären. Erwartungsgemäß warf sein Auftritt mehr Fragen auf, als er Antworten lieferte. Denn darauf angesprochen, wie er seine Rolle als CEO sieht und damit auch seine außerordentlich hohen Sonderzahlungen rechtfertigt, entgegnete er schlicht: "Ehrlich gesagt, möchte ich nicht der CEO irgendeines Unternehmens sein."
Es folgte eine Schilderung, wie er seine Rolle bei seinen diversen Unternehmen selbst sehe. Bei dem Raumfahrtunternehmen SpaceX sei er verantwortlich für die Technik der Raketen, bei Tesla für die Technologie im Auto, die nach seiner Ansicht maßgeblich für den Erfolg der Marke verantwortlich sei.
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Die Standarddefinition eines CEO passe daher nicht auf Musk, da sie suggeriere, vor allem auf das Geschäft fokussiert zu sein. Vielleicht auch deshalb erfand Musk für sich den Jobtitel "Technoking“ von Tesla – eine CEO-ähnliche Rolle, aber mit deutlichem Fokus auf die Technologie des Unternehmens. Auf die Frage eines Anwalts, ob er bei der Schaffung dieser Stellenbezeichnung nüchtern gewesen sei, soll Musk mit einem fragenden "Jaaaa?" geantwortet haben.
Auch Teil der Verhandlung: Musks Aktienpaket als "größte Vergütung der Menschheitsgeschichte"
Musks Definition seiner Tätigkeiten bedeutet auch für Twitter, dass er den Staffelstab nach den gröbsten Umbauten abgeben und für seinen Neuerwerb einen CEO einsetzen wolle, der sich um das Geschäftliche kümmern soll.
Für Tesla verfolge Musk einen ebensolchen Plan, heißt es. Das erwähnte Musk aber nicht persönlich vor Gericht. Die Info stammt aus einer Vernehmung von James Murdoch, einem Vorstandsmitglied des Autoherstellers. Es gebe auch schon einen konkreten Kandidaten für die Stelle, so Murdoch, namentlich genannt wurde die Person aber nicht. Ältere Berichte aus 2018 sprechen davon, dass der Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch offenbar selbst für diese Stelle in Frage käme.
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Im Fokus der Verhandlungen steht auch ein Aktienpaket, dass sich Musk vor Jahren hatte zusichern lassen. 2018 erhielt er die Zusage, dass ihm bei Erreichung eines Marktwerts von über 650 Milliarden US-Dollar die Option gewährt wird, Vorzugsaktien im Wert von maximal 55 Milliarden US-Dollar für einen Bruchteil des Kurses kaufen zu können. Der Hauptkläger und Tesla-Investor Richard Tornetta bezeichnete das als "größte Vergütung der Menschheitsgeschichte." Musk gab an, bei der genauen Definition der Vergütung kein Mitspracherecht gehabt zu haben.
Elon Musk muss seine Zeit teilen, anstatt sie nur einem Unternehmen zu widmen
Während der Verhandlung machte er auch keinen Hehl daraus, nicht seine gesamte Zeit einem einzigen Unternehmen zu widmen. Im Gegenteil: Musk gab an, während der Gespräche über seine Vergütung darauf hingewiesen zu haben, dass er sich nicht sicher sei, ob es "dem großen Ganzen" helfe, sollte er seine Zeit überproportional dem Autohersteller widmen. Seitens Tesla klang das anders, denn das Aktienpaket soll vor allem genau diesem Zweck gedient haben – als Motivation.
Damals waren sich allerdings alle Seiten einig, dass es schwer bis unmöglich werden könnte, das ambitionierte Ziel zu erreichen. Tesla steckte in der Krise und war weit von dem Börsenwert entfernt, den das Unternehmen unter Musk überschreiten sollte.
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Doch Musk schaffte das Unmögliche – und qualifizierte sich für die zugesagte Vergütung. Statt sich zu schützen, widersprach er jedoch seinen eigenen Anwälten, die als Begründung für das Aktienpaket angegeben hatten, dass Musk "eng in alle Aspekte der Geschäftstätigkeit von Tesla eingebunden war, von der strategischen Ausrichtung bis zum Produktdesign".
Im Prozess sagte er dazu: "Ich bin nicht sicher, ob ich das Wort eng verwenden würde."
Musk: Beleidigungen gegenüber der Börsenaufsicht wurden missverstanden
Im weiteren Verlauf der Verhandlung ging es erneut um streitbare Tweets von Musk, Beleidigungen gegenüber der Börsenaufsicht SEC, die laut Musk missverstanden worden sind, und das Unverständnis des Milliardärs darüber, wie sehr man sich mit Tesla und ihm beschäftige – und wie wenig Aufmerksamkeit man dem kürzlich zusammengebrochenen Kryptomarktplatz FTX im Gegenzug widme.
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Der Prozess um die Vergütung Musks soll Ende der Woche abgeschlossen werden. Mit einem Urteil sei allerdings erst in einigen Monaten zu rechnen, schreibt die "New York Times". Besonders wohl gesonnen ist die zuständige Richterin Kathaleen McCormick Musk indes nicht, denn bereits im Frühjahr landete ein Fall des Tesla-Chefs auf ihrem Tisch. Damals ging es um die Rücknahme des Twitter-Deals, nachdem Musk sich den Kauf offenbar nochmal überlegt hatte. Daraus wurde nichts.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de.
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