Pandemie hält die Welt in Atem

Chronologie Coronavirus - Alle Infos und Entwicklungen vom 8. Mai 2020

Nach Gottesdiensten, Zoos und Friseuren sollen in den kommenden Wochen viele weitere Bereiche des Alltags gelockert werden. Welche genau, das entscheidet künftig jedes Bundesland selbst. Denn Kanzlerin Merkel hat die Entscheidung über Lockerungen weitgehend des Ministerpräsidenten überlassen. „Die ganze Bundesrepublik ist aufgebaut auf Vertrauen“, sagte Merkel am Mittwoch. Den Bürgern wird also wieder mehr Eigenverantwortung im Umgang mit der Pandemie zugetraut. Lesen Sie hier, was nun in ihrem Bundesland gilt.
Alle aktuellen Infos und Entwicklungen zur Corona-Krise finden Sie hier in unserem Live-Ticker.

TVNOW-Doku: Was wir aus der Krise lernen

Welche Lehren können wir aus der bisher größten Krise der Nachkriegszeit ziehen? Wir haben mit Experten gesprochen. War der Staat zu inkonsequent? Wurden die Schulen zu schnell geschlossen? Was tun gegen das Hamsterchaos? Und was ist der tatsächliche Grund, dass tausende Urlauber auf der ganzen Welt gestrandet sind? Sehen Sie hierzu die TVNOW-Doku: "Was wir aus der Krise lernen".

+++ LIVE-TICKER +++

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23:33 Uhr – NRW: Besuche in Altenheimen schon ab Samstag wieder möglich

Besuche in nordrhein-westfälischen Alten- und Pflegeheimen sind bereits ab diesem Samstag möglich. Das bestätigte am Freitagabend der Sprecher des Gesundheitsministeriums. Zuvor hatte der WDR berichtet.

23:30 Uhr - Türkei: Weiteres Ausgehverbot übers Wochenende

A dolphin swims in the Bosphorus, as the sea traffic slows down due to 3-days curfew. 

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Einige ihrer coronabedingten Beschränkungen will die Türkei noch im Mai lockern.
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In 24 türkischen Städten und Provinzen begann um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) wegen der Corona-Krise eine weitere weitgehende Ausgangssperre übers Wochenende. An vorherigen Wochenenden hatte die Maßnahme noch für insgesamt 31 Städte und Provinzen gegolten. Betroffen sind erneut unter anderem die Metropolen Istanbul und Ankara. Wieder bleiben Bäckereien, Kliniken, Apotheken und andere als wichtig eingestufte Dienstleister offen.

Einige ihrer coronabedingten Beschränkungen will die Türkei noch im Mai lockern. Ab Montag dürfen beispielsweise Einkaufszentren und Friseure wieder eröffnen. Von landesweiten Ausgangssperren für jedermann hatte die Regierung abgesehen. Sie hatte aber chronisch Kranken, den meisten Unter-20-Jährigen und Senioren ab 65 Jahre Ausgehverbote erteilt. Einige der Gruppen dürfen nun an festgelegten Tagen vorerst für vier Stunden wieder aus dem Haus. Außerdem blieben in der Corona-Krise Schulen, Cafés, Bars und andere Orte geschlossen sowie Großveranstaltungen und gemeinsame Gebete in Moscheen verboten.

23:23 Uhr – Zahl der Neuinfektionen in Ägypten steigt auf Rekordhoch

Die Zahl der Neuinfektionen in Ägypten steigt um 495. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Erhebungen. Insgesamt seien damit nun 8.476 Menschen im Land infiziert, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Toten sei um 21 auf 503 gestiegen.

23:12 Uhr – Coronakrise? Brasiliens Präsident provoziert mit „Barbecue-Party“

Brasilien ächzt unter der Corona-Pandemie, doch der rechtspopulistische Präsidenten Jair Bolsonaro scheint das nicht weiter zu kümmern. Nun will der umstrittene Politiker eine Barbecue-Party in seinem Haus veranstalten – mit 30 Personen. Bei vielen sorgt das einfach nur für Kopfschütteln.

22:32 Uhr – Tübinger OB Palmer will Mitglied bei den Grünen bleiben

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer will Mitglied bei den Grünen bleiben. „Ich bin aus ökologischer Überzeugung Grüner. Deswegen bleibe ich Mitglied“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur, nachdem der baden-württembergische Grünen-Vorstand ihn aufgefordert hatte, die Partei zu verlassen. „Die Aufforderung zum Austritt beruht ausschließlich auf falschen Unterstellungen und enthält keine Argumente“, meinte Palmer.

Palmer hatte in den vergangenen Jahren mehrfach für Wirbel gesorgt. Zuletzt sorgte er mit einer Interview-Äußerung zum Umgang mit Corona-Patienten für Empörung. Der Grünen-Landesvorstand erklärte am Freitag, Palmer schade der Partei. „Der Landesvorstand erwartet, dass Boris Palmer unsere Partei verlässt.“ Man behalte sich ein Parteiordnungsverfahren vor, hieß es in der Mitteilung.

22:01 Uhr – Mannheimer Corona-Streife von 150 Jugendlichen bedrängt

Eine Corona-Streife der Mannheimer Polizei ist bei einem Einsatz am späten Freitagnachmittag von etwa 150 Jugendlichen bedrängt worden. Laut Polizei haben sich die Teenager nicht an geltende Corona-Verordnungen gehalten. Nach einer Personenkontrolle sei die Lage eskaliert. Mindestens zwei Jugendliche sollen die Beamten attackiert haben. Die Polizei konnte den Angriff abwehren und die Jugendlichen festgenehmen. Daraufhin sei es zu einem „Solidarisierungseffekt der anderen Jugendlichen“ gekommen, heißt es. Insgesamt 20 Polizeistreifen mussten anrücken, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Neben einem 16 und 17 Jahre alten Jugendlichen, wurde ein weiterer 17-Jähriger festgenommen, der eine Glasflasche auf die Beamten geworfen haben soll. Eine Polizeibeamte sei dabei leicht verletzt worden.

In Deutschland sind bis Freitagabend laut der Johns Hopkins Universität 169.901 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Im Vergleich zum Vortag (167.575 Infizierte, 1.085 neue Fälle) steigt die Zahl demnach um rund 2.300 Fälle. Mindestens 7.404 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Die gute Nachricht: Rund 141.700 Menschen haben die Infektion überstanden. Damit sind aktuell knapp 20.800 Personen infiziert. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Freitag bei 0,83 (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass zehn Infizierte rund acht weitere Personen anstecken.

LandInfizierteToteGenesene
USA1.271.77576.368195.036
Spanien221.44726.070128.511
Italien217.18530.20199.023
Großbritannien212.62631.315987
Russland187.8591.72326.608
Frankreich174.91825.99055.191
Deutschland169.9017.404141.700
Weltweit3.907.055272.5781.305.888

20:58 Uhr - Britische Regierung sieht keinen Grund für weitreichende Lockerungen

Die britische Regierung hat Hoffnungen auf weitgehende Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in dem Land gedämpft. "Wir müssen realistisch sein, dass es keine dramatische Änderung geben wird, wir werden sehr vorsichtig sein, wenn wir die Einschränkungen lockern", sagte Umweltminister George Eustice bei einer Pressekonferenz am Freitag. Premierminister Boris Johnson will am Sonntag bei einer mit Spannung erwarteten Rede einen Fahrplan für die langsame Aufhebung der Kontaktbeschränkungen in Großbritannien vorlegen.

Das Land hat inzwischen laut offiziellen Statistiken die meisten Todesfälle in Europa durch das Coronavirus. Die Zahl der Toten stieg am Freitag um 626 auf 31 241 an. Die britische Regierung steht in der Kritik, die Maßnahmen zu spät ergriffen zu haben.

20:43 Uhr - USA: Fünfjähriger Junge an seltener Corona-Begleiterkrankung verstorben

In New York ist ein fünfjähriger Junge an einer seltenen Entzündungskrankheit gestorben, die mit dem neuartigen Virus in Zusammenhang stehen könnte. Die Behörden untersuchten inzwischen ähnliche Todesfälle und auch 73 ähnliche Fälle, bei denen Kinder in New York Symptome zeigten, die dem Kawasaki-Sydrom oder dem toxischen Schocksyndrom ähnelten und Gefäßentzündungen zur Folge haben, auf einen Zusammenhang mit dem Virus, sagt Gouverneur Andrew Cuomo. Fälle von seltenen, lebensgefährlichen Entzündungskrankheiten bei Kindern in Verbindung mit Covid-19 wurden zuerst in Grossbritannien, Italien und Spanien gemeldet. Allerdings berichten Ärzte in den USA vermehrt von lokal gehäuften Fällen dieser Symptomatik bei Kindern, bei der mehrere Organe angegriffen, die Herzfunktion beeinträchtigt und die Herzarterien geschwächt werden können. Experten zufolge ist noch unklar, ob es einen Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus gibt.

19:48 Uhr - Italienischer Patient kann wieder nach Hause - Abschied von deutschen Ärzten

Nach mehrwöchiger Behandlung im Krankenhaus von Coswig in Sachsen konnte heute ein italienischer Patient seine Heimreise nach Bergamo antreten. Von Dresden ging es für den 52 Jahre alte Gianluigi B. zurück in die Heimat. Der Italiener ist einer von rund 200 ausländischen Corona-Patienten, die bereits in Deutschland behandelt wurden. Seinen Abschied aus Deutschland sehen Sie im Video.

19:25 Uhr - Krawallen wegen Corona-Beschränkungen in Indien

In Indien kommt es zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Bürgern, die keine strikten Beschränkungen hinnehmen wollen. In der Millionen-Metropole Ahmedabad in der Provinz Gujarat werfen Anwohner laut Angaben der Polizei Steine auf Sicherheitskräfte, die die Anordnung durchsetzen sollen, dass alle Geschäfte mit Ausnahme von Milchläden und Apotheken bis zum 15. Mai schließen müssen. Die Sicherheitskräfte antworten mit Tränengas. In Ahmedabad wollen die Behörden schärfere Beschränkungen als in anderen Teilen Indiens durchsetzen. Es ist eine der am stärksten betroffenen Städte des Landes.

18:59 Uhr - Weiter strenge Regeln für Madrid

Madrid wird von den am Montag im Corona-Hotspot Spanien in Kraft tretenden neuen Lockerungen des Lockdowns ausgeschlossen. Die Zentralregierung wies den Antrag der Hauptstadt-Region zurück, in die sogenannte „Phase 1“ des Deeskalationsplans eintreten zu dürfen. Das teilte die Regionalregierung am Freitag mit. Mit knapp 65 000 Infektionsfällen und über 8 500 Toten ist Madrid bei weitem die von der Pandemie am schwersten getroffene Region Spaniens.

Spaniens Regierung will mit einem Vier-Phasen-Plan bis Ende Juni zu einer „neuen Normalität“ zurückkehren. Jede Etappe soll zwei Wochen dauern. In „Phase 1“, die ab kommenden Montag gelten soll, darf man erstmals wieder Verwandte und Freunde treffen. Bei Einhaltung der Sicherheitsregeln sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen im Freien und auch zu Hause erlaubt.

Einige weitere Lockerungen der „Phase 1“: Gaststätten dürfen im Außenbereich bewirten, Lokale mit weniger als 400 Quadratmetern auch ohne vorherige Terminvergabe öffnen, Gottesdienste können mit einem Drittel der gewöhnlichen Teilnehmerzahl wieder stattfinden.

Die Regionen, die in «Phase 1» rücken, müssen niedrige Fallzahlen sowie ausreichend sanitäre Ressourcen nachweisen.

18:45 Uhr - Lockerungsfahrplan für Brandenburg

Die Brandenburger Regierung hat auf einer Pressekonferenz über die Lockerung der Corona-Maßnahmen informiert. Wichtig für alle Eltern: Ab dem 18. Mai, so Ministerpräsident Dietmar Woidke, ist es Kitas, Horten und Krippen erlaubt, wieder mehr Kinder in einer Gruppe zu betreuen. Bisher war die Anzahl der Kinder auf fünf beschränkt. Im Bereich der Krippen soll die maximale Gruppengröße auf sechs Kinder, in Kitas auf zehn Kinder und in Horten auf fünfzehn Kinder erweitert werden. Zudem sollen auch die Regelungen für die Kinderbetreuung von Nachbarn gelockert werden. Konkret darf ab jetzt auch wieder eine Betreuungsperson Kinder von anderen betreuen. Ab Samstag (9. Mai) werden auch in Brandenburg die Kontaktbeschränkungen gelockert. Das Betreten öffentlicher Orte ist auch ohne triftigen Grund wieder möglich. Ebenso dürfen sich Menschen aus unterschiedlichen Haushalten oder Familien wieder treffen. Für alle Lockerungen gelten aber die bekannten Regeln zu Mindestabstand und Hygiene. Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte: „Jeder Einzelne trägt mit seinem persönlichen Verhalten dazu bei, dass diese Lockerungen bestehen bleiben und es weitere Lockungen geben kann“

17:38 Uhr - EU empfiehlt deutliche Verlängerung der Einreisebeschränkungen

Die weitreichenden Einreisebeschränkungen in die EU wegen der Corona-Krise sollen aus Sicht der EU-Kommission um weitere 30 Tage bis zum 15. Juni verlängert werden. Dies schlug die Brüsseler Behörde am Freitag vor. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst einzuschränken.

17:27 Uhr - Rheinland-Pfalz: So sehen die Lockerungen für die Gastronomie aus

In Rheinland-Pfalz gelten ab nächsten Mittwoch (13. Mai) gelockerte Kontaktbeschränkungen. Ab dann dürfen sich wieder Menschen aus zwei Haushalten gemeinsam im öffentlichen Raum aufhalten. Wer vom kommenden Mittwoch an wieder in ein Restaurant, ein Café oder eine Kneipe will, muss drinnen und draußen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. An Biertischen draußen dürfen maximal sechs Menschen sitzen, die älter als zwölf Jahre sind. Öffnen dürfen die Gastronomiebetriebe nur von 6.00 bis 22.00 Uhr unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.Es gibt zudem eine Anmelde- und Reservierungspflicht in allen Lokalen. Die Kontaktdaten aller Gäste müssen erfasst und für einen Monat aufbewahrt werden. So sollen Infektionsfälle zurückverfolgt werden können.

16:47 Uhr - Neuinfektionen in NRW deutlich unter Grenzwert - bis auf Coesfeld

Außer dem Kreis Coesfeld liegen derzeit alle anderen Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen deutlich unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, der für neue Beschränkungen in der Corona-Krise vereinbart worden ist. Auf den Kreis Coesfeld mit 52,7 gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen folgen mit großem Abstand Oberhausen mit 21,3 und der Landkreis Olpe mit 20, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitag hervorgeht. Am wenigsten Neuinfektionen binnen sieben Tagen hat innerhalb von NRW demnach der Kreis Siegen-Wittgenstein mit lediglich 0,7 je 100 000 Einwohner. Auch die größten NRW-Städte liegen weit unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

16:42 Uhr - Hilfsprogramm für Jugendherbergen

Die Landesregierung Rheinland Pfalz stellt neun Millionen Euro bereit, um Jugendherbergen oder Familienferienstätten in der Corona-Pandemie vor Existenznot zu bewahren. Die insgesamt 180 Einrichtungen, darunter auch Jugendbildungsstätten, Naturfreundehäuser und Jugendzeltplätze, können zur Abdeckung von Betriebsausgaben in der Zeit von April bis Juni einen Zuschuss beantragen, wie Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) und Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) am mitteilten.

Viele der zumeist gemeinnützigen Einrichtungen „stehen mit dem Rücken zur Wand, ohne staatliche Unterstützung können sie ihre Arbeit nicht mehr fortsetzen“, sagte Spiegel. Dabei erfüllten die Häuser mit ihrer pädagogischen Zielrichtung und dem Ausgleich von sozialer Benachteiligung eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe.

16:19 Uhr - Corona-Lockerungen in Coesfeld verschoben

Nachdem in Coesfeld, NRW der Grenzwert von Neuinfektionen deutlich überschritten wurde, hat die Landesregierung die Reißleine gezogen und fast alle geplanten Corona-Lockerungen vom 11. Mai auf den 18. Mai verschoben. Das betrifft unter anderem die Aufhebung der Verkaufsflächen-Beschränkungen im Einzelhandel. An den Lockerungsmaßnahmen für Schulen und Kitas will man indes festhalten. In einem Coesfelder Schlachthof wurden bis Donnerstagnachmittag 129 Mitarbeiter positiv getestet. Der Betrieb wird vorübergehend geschlossen. In ganz NRW sollen jetzt die Mitarbeiter in Schlachtbetreiben auf das Corona-Virus getestet werden. Von dieser Maßnahme sind schätzungsweise 17.000 bis 20.000 Arbeitnehmer betroffen.

15:06 Uhr - Spahn mahnt: Corona-Epidemie noch nicht vorbei

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat davor gewarnt, die Corona-Pandemie in Deutschland bereits als erledigt zu betrachten. In manchen Wortbeiträgen der Bundestagsdebatte habe er am Donnerstag den Eindruck gehabt, es gebe das Gefühl, «wir sind durch», sagte Spahn am Freitag in Saarbrücken. «Aber ich will ausdrücklich sagen: Das ist nicht der Fall.»

Man habe es zwar zusammen geschafft, die Ausbreitung des Virus' so zu verlangsamen, dass man umgehen könne mit der Zahl der Neuinfektionen, was das Gesundheitswesen anbetreffe. «Aber wir werden weiter mit diesem Virus leben müssen», erklärte Spahn. Und man werde miteinander lernen müssen, mit diesem Virus zu leben, um ihm die Ausbreitung so schwer wie möglich zu machen.

15:00 Uhr - Kitas in Sachsen öffnen am 18. Mai

In Sachsen öffnen die Kindertageseinrichtungen bereits am 18. Mai wieder für alle Kinder. Der Rechtsanspruch auf Betreuung werde nicht länger eingeschränkt, teilt das Kultusministerium in Dresden mit. Auch alle Grundschüler sollen ab dem 18. Mai wieder regelmäßig in die Schule. Für alle übrigen Schüler weiterführender Schulen soll dann zumindest ein zeitweiser Schulbesuch möglich sein.

14:36 Uhr - US-Arbeitslosenquote wegen Corona-Krise auf 14,7 Prozent gestiegen

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April infolge der Coronavirus-Pandemie auf 14,7 Prozent angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie die US-Regierung am Freitag mitteilte. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März war sie auf 4,4 Prozent gestiegen.

14:31 Uhr - Lufthansa bietet ab Juni mehr Flüge an

Die Lufthansa erweitert ab Juni ihren in der Corona-Krise auf ein Minimum eingeschränkten Flugplan. Die Lufthansa sowie die Tochter-Airlines Swiss und Eurowings wollten im Juni insgesamt 106 Ziele anfliegen, teilte die Airline-Gruppe am Freitag mit. Dafür reaktiviere sie 80 Flugzeuge, sodass insgesamt 160 Passagierjets abheben werden. Das Interesse der Kunden an Flugreisen wachse, nachdem Restriktionen und Beschränkungen in den Bundesländern sowie Einreiseregeln anderer Länder in Europa gelockert würden. So seien im kommenden Monat Sylt, Mallorca und Kreta wieder im Programm. Die Kunden müssten allerdings die jeweiligen Einreise- und Quarantänevorschriften der Reiseziele beachten und im Flugzeug eine Maske tragen.

14:25 Uhr - Bereits 1,5 Millionen Euro Schaden durch Soforthilfebetrug in Berlin

In Berlin nimmt der Betrug bei Anträgen auf staatliche Corona-Soforthilfe weiter rasant zu. Bis zum 4. Mai sei ein Schaden in Höhe von 1,5 Millionen Euro erreicht worden, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Fels dem Tagesspiegel. Damit hat sich die Summe seit dem 29. April verdoppelt. Bei der Polizei sind nach Informationen des Tagesspiegels derzeit 160 Betrugsfälle anhängig. Die Staatsanwaltschaft bearbeite bereits 125 Verfahren, sagte Fels. Wieviel von den 1,5 Millionen Euro bei Kriminellen versickert ist, bleibt allerdings offen. Erst am Donnerstag gab es in Berlin eine Razzia bei Salafisten, weil sie zu Unrecht Corona-Soforthilfen kassiert hätten.

Einer der Verdächtigen war ein Bekannter des Berlin-Attentäters Anis Amri. Ende April hatten Betrüger bereits 650.000 Euro kassiert. Die Staatsanwaltschaft ist derzeit vor allem damit beschäftigt, in der Flut unrechtmäßiger Anträge auf Soforthilfe zu ermitteln. Rechtlich entsteht bereits ein Schaden, wenn ein Antrag mit falschen Angaben bei der Investitionsbank Berlin (IBB) eingereicht wird. Sie ist für die Vergabe der staatlichen Mittel zuständig. IBB, Staatsanwaltschaft und Polizei kooperieren eng in Fällen von Betrugsverdacht. Die Staatsanwaltschaft erwirkt laufend Beschlüsse zur Beschlagnahme von Geldern. Bislang gab es allerdings nur eine Festnahme. Ein Ehepaar und ein bislang nicht identifizierter Komplize hatten für sieben Firmen Anträge auf Soforthilfe mit einem Volumen von 80.000 Euro gestellt.

13:06 Uhr – Auch Kreis Steinburg überschreitet Infektions-Obergrenze

Mit 87 bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus liegt der Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein über der von Bund und Ländern festgelegten Grenze von 50 Neuinfizierten je 100 000 Einwohnern. Das geht aus Angaben des Kreises vom Freitag hervor. Der Grenzwert für den Kreis mit 131 000 Einwohnern liege bei 66 Neuinfektionen.

12:25 Uhr – Europapark Rust will am 29. Mai öffnen

12:06 Uhr - In allen NRW-Schlachbetrieben werden Mitarbeiter auf Corona getestet

Nach dem Corona-Ausbruch unter den Beschäftigten einer fleischverarbeitenden Firma in Coesfeld sollen die Mitarbeiter aller Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen auf das Virus getestet werden. Das teilte Regierungssprecher Christian Wiermer am Freitag mit.

12:02 Uhr - Ab September eingeschränkter Kita-Regelbetrieb in Kitas

Ab September sollen möglichst alle Kinder in Nordrhein-Westfalen wieder in einem eingeschränkten Regelbetrieb in die Kindertagesstätten gehen können. Das kündigte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Freitag in Düsseldorf an. NRW werde eine eigene wissenschaftliche Studie zu Corona-Infektionen bei Kita-Kindern durchführen. Mehrere Tausend Kinder sollten über einen bestimmten Zeitraum kontinuierlich auf das Corona-Virus getestet werden.

11:50 Uhr – NRW lässt erste Kinder ab 28. Mai zurück in die Kitas

Die Vorschulkinder in Nordrhein-Westfalen dürfen ab 28. Mai wieder in die Kindertagesstätten und die Tagespflege kommen. Ab Juni sollen dann alle Kinder wenigstens für zwei Tage vor der Sommerpause in die Kindertagesstätten zurückkehren dürfen. Das kündigte NRW-Familienminister Joachim Stamp in Düsseldorf an.

11:15 Uhr - Hamburgs Kitas öffnen ab 18. Mai für Fünf- und Sechsjährige

Nach wochenlanger coronabedingter Notbetreuung sollen die Hamburger Kitas ab dem 18. Mai wieder schrittweise in einen eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Als erste sollen die Fünf- und Sechsjährigen wieder betreut werden, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Freitag.

10:55 Uhr - Sterbezahlen in vergangenen Wochen über dem Durchschnitt

Die Sterbezahlen in Deutschland liegen dem Statistischen Bundesamt zufolge seit Ende März über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Entwicklung sei auffällig, weil die Sterbefallzahlen in dieser Jahreszeit üblicherweise wegen der ausklingenden Grippewelle von Woche zu Woche abnähmen. Dies deute daher auf einen Zusammenhang mit dem Coronavirus hin. In der Woche vom 6. bis 12. April beispielsweise habe die Sterbezahl mit knapp 2000 Fällen oder elf Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt gelegen.

10:35 Uhr – Südkorea: Neuer Coronavirus-Ausbruch in Nachtclubs

Die südkoreanischen Gesundheitsbehörden untersuchen einen neuen Coronavirus-Ausbruch in einigen Nachtclubs in Seoul. Im Zusammenhang mit den Clubs im Ausgehviertel Itaewon seien mindestens 15 Infektionen bestätigt worden, erklärt die Seuchenschutzbehörde KCDC. "An diesen Orten herrschen all die gefährlichen Bedingungen, über die wir uns die meisten Sorgen gemacht haben", sagt KCDC-Chef Jeong Eun-kyeong und spielt damit auf die Überfüllung und mangelnde Belüftung an. Er fordert die Menschen auf, so selten wie möglich Nachtclubs zu besuchen.

09:45 Uhr – 14 Waldarbeiter in Indien von Zug überfahren

Im Westen Indiens sind 14 Wanderarbeiter, die wegen des Lockdowns im Land ihre Arbeit verloren hatten, von einem Zug überfahren und getötet worden. Nach Angaben der Behörden waren die Opfer auf dem Rückweg in ihre Heimatdörfer und schliefen auf den Gleisen ein.

09:39 Uhr Kreis Coesfeld in NRW droht lokaler „Lockdown“

Dem besonders vom Coronavirus betroffenen Kreis Coesfeld drohen als erstem in Nordrhein-Westfalen neue Beschränkungen in der Pandemie. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) ist der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche überschritten worden. Er lag am Freitag (Stand: 0.00 Uhr) bei 52,7.

Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, dass zahlreiche im Zuge der Corona-Krise verfügte Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder gelockert werden, bei einer Überschreitung dieser Obergrenze aber umgehend wieder ein Beschränkungskonzept umgesetzt werden muss.

Das Virus hatte sich zuletzt vor allem in dem fleischverarbeitenden Betrieb Westfleisch in Coesfeld ausgebreitet. 129 Infizierte waren am Donnerstag nach Kreisangaben erfasst worden. Alle 1200 Beschäftigten des Standortes sollten auf das Virus getestet werden.

Der Kreis Coesfeld erklärte am Morgen, dass die Situation fortlaufend bewertet und über Maßnahmen beraten werde.

09:25 Uhr - TV-Kameramann schildert Angriff bei Corona-Demo

Sie wollten filmen, wie Demonstranten vor dem Berliner Reichstag gegen die Corona-Regeln protestieren und wurden zum Ziel einer Attacke: Nach dem Angriff auf ein Team der ARD erzählt der Kameramann, wie er die Tat erlebte.

Hier lesen sie die ganze Geschichte.

09:18 Uhr - Gästeübernachtungen in Deutschland im März um 53 Prozent eingebrochen

Die Corona-Pandemie hat sich im März dramatisch auf den deutschen Inlandstourismus ausgewirkt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Gästeübernachtungen in Deutschland um 53 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Dies entspricht dem stärksten Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zahlenreihe 1992.

09:10 Uhr - Besatzung von „Mein Schiff 3“ darf endlich von Bord

08.05.2020, Niedersachsen, Cuxhaven: Das Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 3» liegt am frühen Morgen im Hafen. Die mit dem Corona-Virus infizierten Besatzungsmitglieder des Kreuzfahrtschiffs «Mein Schiff 3» sind am 07.05.2020 auf die Quarantänestation eines Krankenhauses gebracht worden. Auch die negativ getestet Crewmitglieder können nun das Schiff verlassen. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
«Mein Schiff»-Crewmitglieder gehen von Bord
ssd nwi, dpa, Sina Schuldt

Die Abreise der ersten Besatzungsmitglieder des Kreuzfahrtschiffs «Mein Schiff 3» ist in vollem Gange. Busse mit rund 170 Besatzungsmitgliedern seien unterwegs vom Terminal in Cuxhaven zum Flughafen in Hamburg, sagte eine Sprecherin von Tui Cruises am Freitag. Zuvor waren am Donnerstag mit dem Coronavirus infizierte Besatzungsmitglieder auf die Quarantänestation eines Krankenhauses gekommen. Sie sollten dort in Isolation untergebracht und versorgt werden. Den acht Patienten geht es früheren Angaben zufolge gut. Tui Cruises zufolge hat auch das am 30. April als erstes positiv getestete Crewmitglied keine Symptome mehr.

Das Kreuzfahrtschiff liegt seit dem 28. April in Cuxhaven. An Bord sind rund 2900 Besatzungsmitglieder. Nach einem Covid-19-Fall wurden alle Menschen getestet, acht weitere Infektionen wurden so erkannt. Üblicherweise sind auf der «Mein Schiff 3» rund 2500 Gäste und rund 1000 Besatzungsmitglieder. Dass nun 2900 Besatzungsmitglieder an Bord sind, liegt daran, dass Crewmitglieder von anderen Schiffen der Tui-Cruises-Flotte dazukamen.

Diese sollen von Deutschland aus in ihre Heimatländer geflogen werden. Nach Angaben von Tui Cruises war dies wegen der Reisebeschränkungen bislang nicht möglich. Rückflüge sind für rund 1200 Besatzungsmitglieder etwa nach Indonesien, in die Ukraine, nach Tunesien, in die Türkei und nach Mauritius geplant.

08:25 Uhr - Deutsche Exporte brechen so stark ein wie seit 30 Jahren nicht

Die deutschen Exporte sind wegen der Corona-Krise so drastisch eingebrochen wie seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren sanken im März um 11,8 Prozent zum Vormonat, wie das Statistikamt am Freitag mitteilte. Dies sei der "größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990". Bei den Importen gab es mit 5,1 Prozent das größte Minus zum Vormonat seit Januar 2009. Insgesamt exportierten die deutschen Unternehmen Waren im Wert von 108,9 Milliarden Euro in die Welt. Das ist ein Rückgang von 7,9 Prozent zum März 2019.

08:15 Uhr - Buchungsboom: Urlaub in Deutschland extrem gefragt

Die Sommerferien nahen und seit klar ist, dass Urlaub wieder möglich – zumindest in Deutschland – erlebt die Branche einen wahren Buchungsboom. Worauf man jetzt achten sollte, das erfahren Sie im Video.

08:05 Uhr - Restaurants öffnen wieder - Warum wir gerne auswärts essen

Nach wochenlangem Kochen am heimischen Herd öffnen langsam die ersten Restaurants wieder - und die Menschen dürfen sich auf auswärts Essen freuen. Wissenschaftlern zufolge gibt es verschiedene Gründe, warum wir gerne in Restaurants gehen - es erfülle verschiedene menschliche Bedürfnisse. „Essen ist hochemotional und immer eine soziale Angelegenheit“, sagte die Ernährungswissenschaftlerin Christine Brombach von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Das Essen in einem Restaurant habe dabei eine herausragende Stellung: „Essengehen ist etwas Besonderes und ein Höhepunkt im Alltag.“

Restaurants waren Mitte März geschlossen worden, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Unter Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienevorschriften darf die Gastronomie nun schrittweise wieder öffnen. Mecklenburg-Vorpommern will am Samstag den Anfang machen.

07:25 Uhr - Gesetzliche Regelung für Corona-Warn-App unnötig?

Der Präsident des IT-Verbands Bitkom, Achim Berg, lehnt eine gesetzliche Regelung für den Einsatz der geplanten Corona-Tracing-App ab. "Angesichts klarer Vorgaben aus der EU-Datenschutz-Grundverordnung für eine freiwillig genutzte App, die auf Einwilligung basiert, ist ein weiteres Gesetz schlicht überflüssig", sagt Berg dem "Handelsblatt". "Wir brauchen jetzt kein parlamentarisches Klein-Klein. Wir brauchen die App, und das so schnell wie möglich.

07:10 Uhr - Ärzte kritisieren Neuinfektion-Notbremse

27.04.2020, Berlin: Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Mitte mit Gesichtsschutzschirm telefonieren im Lagezentrum des Gesundheitsamt Mitte. Das Gesundheitsamt Mitte führt eine neue Software-Lösung (Kontaktpersonen-Management-System SORMAS -Surveillance and Outbreak Response Management System) für die professionelle Verwaltung von Infektionsfällen ein. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Gesundheitsämter am Limit? Ärzte in Gesundheitsämtern kritisieren Corona-Notbremse-Kriterium
fgj, dpa, Britta Pedersen

Der Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hat die in den Lockerungsplänen von Bund und Ländern vereinbarte Infektionsobergrenze als viel zu hoch kritisiert. „Wie die Gesundheitsämter damit klar kommen sollen, ist mir ein Rätsel. Das ist nicht zu schaffen“, sagte die Verbandsvorsitzende Ute Teichert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). „Die Gesundheitsämter werden ohne dauerhafte Personalunterstützung in die Knie gehen.“

Die Obergrenze hatten Bund und Ländern als „Notbremse“ im Lockerungskonzept vereinbart. Die Länder sollen laut Beschluss sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt wird.

„Die Zahl 50 ist eine mir nicht bekannte Zahl. Uns ist schleierhaft, wo sie herkommt“, so Teichert. Sie betonte, die Gesundheitsämter hätten in den vergangenen Wochen die Arbeit nur geschafft, weil das Personal unter anderem durch Medizinstudenten und viele Freiwillige verdrei- bis vervierfacht worden sei. „Und dennoch sind alle Mitarbeiter der Gesundheitsämter in den vergangenen Wochen auf dem Zahnfleisch gekrochen.“ Die Aushilfskräfte seien nun teilweise schon wieder weg, weil sie ins Studium oder in ihren eigentlichen Job zurückgekehrt seien.

Das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland zeigt unsere Karte.

06:55 Uhr - UN-Chef fordert zum Kampf gegen Verschwörungstheorien und Hass auf

Angesichts aufkeimender Verschwörungstheorien inmitten der Corona-Krise hat UN-Generalsekretär António Guterres zu einem verstärkten Kampf gegen Falschnachrichten und Hass aufgerufen. „Wir müssen jetzt handeln, um die Immunität unserer Gesellschaften gegen das Virus des Hasses zu stärken“, sagte Guterres. Er appelliere an alle, Hassreden gegen Juden oder Muslime, gegen Geflüchtete und Ausländer sowie gegen alte Menschen und Frauen zu bekämpfen. Politische Anführer müssten sich solidarisch mit angegriffenen Gruppen zeigen, soziale Netzwerke sollten unangemessene Inhalte löschen, auch Bildungseinrichtungen und die Zivilgesellschaft müssten sich dem Problem annehmen.

1.268 bestätigte Fälle sind in Deutschland hinzugekommen. Als genesen gelten hierzulande inzwischen 135.918 Menschen. Das ist ein Plus von 3544. Die Zahl der Todesfälle stieg um 117 auf 7.392.
* Quelle: Johns Hopkins Universität

LandInfizierteTote
USA1.256.97275.670
Spanien221.44726.070
Italien215.85829.958
Großbritannien207.97730.689
Russland177.1601.625
Frankreich174.91825.990
Deutschland169.4307.392
Weltweit3.846.861269.584

06:25 Uhr - Bibliotheken öffnen wieder - aber eingeschränkt

ARCHIV - 20.10.2016, Thüringen, Erfurt: In der Bibliothek Südpark suchen sich Kinder Bücher aus. Mit einer neuen Verordnung lockert Thüringen nach und nach etliche Verbote zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Bibliotheken können schon ab dem 20.04.2020 wieder öffnen.    (zu dpa "Lockerungen in der Corona-Krise - Bibliotheken dürfen öffnen") Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bibliotheken öffnen wieder - aber eingeschränkt
msc soe fka kde ins tba, dpa, Martin Schutt

Die Bibliotheken öffnen nach und nach wieder. Normalität ist aber noch nicht in Sicht. Man werde zunächst nur Bücher ausleihen und zurückgeben können, die Arbeitsplätze blieben gesperrt, und auch Veranstaltungen werde es nicht geben, sagte der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbands, Andreas Degkwitz, der DPA. „Vorerst kehrt kein Leben in die Bibliotheken zurück.“

Während der wochenlangen Schließung haben viele Bibliotheken ihre Online-Angebote ausgebaut. Die Zahl der Nutzer und der Ausleihen bei der Onleihe sind nach Angaben des Deutschen Bibliotheksverbands stark gestiegen, so dass viele Bibliotheken neue Titel angeschafft haben. „Ich bin mir sicher, dass die Nutzer, die jetzt dort sind, auch bleiben werden“, sagte Degwitz.

06:15 Uhr – Linksfraktion fordert nach „Kindergipfel“

Wegen der weiterhin ungewissen Perspektiven für Schulen und Kitas in der Corona-Krise reißen die Forderungen nach mehr Unterstützung für Familien nicht ab. „Wir brauchen einen Kindergipfel der Ministerpräsidenten und zuständigen Landesminister im Kanzleramt“, sagte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch der Deutschen Presse-Agentur. Kinder, Frauen und Familien seien die Verlierer der Krise. Erneut werden zudem Forderungen laut, die Lohnfortzahlung für Eltern, die wegen geschlossener Kitas oder Schulen nicht arbeiten können, zu verlängern. Der Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) kritisierte derweil die in den Lockerungsplänen von Bund und Ländern vereinbarte Infektionsobergrenze als viel zu hoch.

23:22 Uhr - Trump kritisiert China: Wahrscheinlich war es Inkompetenz

President Donald Trump speaks during a White House National Day of Prayer Service in the Rose Garden of the White House, Thursday, May 7, 2020, in Washington. (AP Photo/Alex Brandon)
„Wahrscheinlich war es Inkompetenz, jemand war dumm“, mutmaßte Trump.
AB, AP, Alex Brandon

US-Präsident Donald Trump hat China erneut für den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie verantwortlich gemacht und dem Land Unfähigkeit vorgeworfen. „Es hätte direkt an der Quelle gestoppt werden können. Es wäre einfach gewesen“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington mit Blick auf das Virus. „Aber etwas ist passiert.“ Auf die Frage nach seinen Vorwürfen, die Pandemie habe ihren Ursprung in einem Forschungslabor in der chinesischen Stadt Wuhan genommen, erklärte Trump, womöglich sei ein „schrecklicher Fehler“ geschehen.

„Wahrscheinlich war es Inkompetenz, jemand war dumm“, mutmaßte Trump. Er beklagte mit Blick auf China: „Sie haben nicht den Job gemacht, den sie hätten machen sollen.“ Das sei bedauerlich und habe die weltweite Ausbreitung des Virus zur Folge gehabt.

23:14 Uhr - Reeperbahn-Bars in Not: „Kein Licht am Ende des Tunnels“

02.04.2019, Hamburg: Dragqueen Olivia Jones steht bei der Eröffnung ihres Burlesque-Nachtclubs "The Bunny Burlesque" in der Eingangstür. Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
„Es gibt keine Bar und auch keine Disco, in der man feiert mit anderthalb Meter bis zwei Meter Abstand“, sagte Jones.
ahe, dpa, Axel Heimken

Schweigeminute und symbolische Kranzniederlegung vor einer zerborstenen Diskokugel: Im Hamburger Kult-Stadtteil St. Pauli haben Bar- und Kneipenbesitzer am Donnerstagabend auf ihre Existenznöte aufmerksam gemacht und mehr finanzielle Hilfen gefordert. Initiatorin der Protestaktion auf der Reeperbahn war Dragqueen Olivia Jones, die selbst mehrere Bars auf dem Kiez betreibt. Sie mache sich große Sorgen um die Clubs Bars, Diskotheken und Kneipen, sagte die 50-Jährige. „Denn viele stehen vor dem Abgrund. Wir waren die ersten, die schließen mussten. Und werden die letzten sein, die wieder öffnen können. Für uns gibt es kein Licht am Ende des Tunnels.“

Ein Problem sei, dass die derzeit geplanten Lockerungen und Erleichterungen für die Gastronomie und Hotels - wie die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen - Bars und Clubs bundesweit schlicht nicht betreffen. Zudem sei es nahezu unmöglich, Sicherheitsabstand und Hygieneregeln einzuhalten. „Es gibt keine Bar und auch keine Disco, in der man feiert mit anderthalb Meter bis zwei Meter Abstand“, sagte Jones.

23:05 Uhr - WHO: Virus könnte in Afrika im ersten Jahr bis zu 190.000 Menschen töten

Das Coronavirus könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Afrika im ersten Jahr nach dem Ausbruch zwischen 83.000 und 190.000 Menschen töten, wenn dessen Ausbreitung nicht unter Kontrolle gebracht wird. Zwischen 29 und 44 Millionen Menschen könnten sich in dem genannten Zeitraum mit dem Virus infizieren, prognostiziert die WHO.

Alle Meldungen vom 7. Mai 2020

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