Forsa-Umfrage zur BundestagswahlJunge Wähler setzen andere Prioritäten – doch ein Thema eint alle

Welche Themen bestimmen eure Wahlentscheidung?
Drei Wochen vor der Bundestagswahl zeigt eine neue Forsa-Umfrage für RTL, welche Themen uns am meisten bewegen. Das Ergebnis: Der Schutz der Demokratie und die Bekämpfung von Rechtsextremismus stehen für die meisten Wähler an erster Stelle (62 Prozent). Doch ein genauer Blick auf die Altersgruppen offenbart teils deutliche Unterschiede in den politischen Prioritäten aller wahlberechtigter Deutschen.
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Junge Wähler besonders demokratiebewusst – Wirtschaft weniger im Fokus
Besonders für die 18- bis 29-Jährigen ist der Schutz der Demokratie und die Bekämpfung von Rechtsextremismus ein zentrales Anliegen – 69 Prozent der jungen Wähler nennen dies als besonders wichtig. Damit liegt das Thema deutlich über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung (62 Prozent). Andere Themen scheinen den Jüngeren dagegen weniger wichtig zu sein: Die wirtschaftliche Lage ist für nur 44 Prozent der unter 30-Jährigen ein Top-Thema (Gesamtdurchschnitt 55 Prozent).
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Das Thema Kriminalität und innere Sicherheit bewegt nur 37 Prozent der jungen Wähler. Bei den über 60-Jährigen sind es dagegen 54 Prozent. Auch die äußere Sicherheit interessiert nur 31 Prozent der 18- bis 29-Jährigen. Bei den Älteren liegt das Thema mit 54 Prozent fast doppelt so hoch.
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Boomer und Generation X setzen auf Sicherheit und Wirtschaft
Während die Jungen den Fokus auf demokratische Werte legen, sind es vor allem die 45 bis 59-Jährigen sowie die über 60-Jährigen, die sich wirtschaftliche Stabilität und innere Sicherheit am meisten wünschen. 59 Prozent der 45 bis 59-Jährigen nennen die wirtschaftliche Entwicklung als wichtig für ihre Wahlentscheidung, bei den über 60-Jährigen sind es 57 Prozent.
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Äußere Sicherheit, Kriminalität und Migration sind für ältere Wähler ebenfalls von größerer Bedeutung als für die Jüngeren.
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Klima kaum ein Thema – außer für Junge und Rentner
Überraschend: Der Klimaschutz landet bei allen Altersgruppen auf den hinteren Plätzen. Nur 32 Prozent der Deutschen nennen das Thema als entscheidend für ihre Wahlentscheidung. Allerdings gibt es auch hier ein interessantes Muster: Junge Wähler (33 Prozent) und Senioren (37 Prozent) haben am meisten für Umwelt- und Klimapolitik übrig. Die Altersgruppe zwischen 30 und 44 Jahren zeigt das geringste Interesse (22 Prozent).
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Politikverdrossenheit? Jüngere verlieren das Vertrauen
Brisant: Die Entfremdung zwischen Politikern und Bürgern ist für die unter 30-Jährigen das unwichtigste Thema überhaupt (22 Prozent). Im Gegensatz dazu empfinden 45 Prozent der 45- bis 59-Jährigen das Verhältnis zwischen Bürgern und Politik als gestört.
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Migration bleibt umstritten, aber nicht mehr Top-Thema
Die Debatte um Zuwanderung und Geflüchtete bleibt relevant, landet aber im unteren Mittelfeld der wichtigsten Wahlthemen. 36 Prozent aller Wähler sehen das Thema als entscheidend für ihre Wahlentscheidung, wobei es bei den über 60-Jährigen (38 Prozent) am höchsten gewichtet ist. (kra)
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Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 31. Januar und 3. Februar erhoben. Datenbasis: 1.009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozent.
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