Schock für ArbeitnehmerWirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) verlangt mehr Arbeitszeit und leichte Kündigung!

Katherina Reiche bei einem Auftritt im Rahmen einer Reise nach Israel
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) verlangt tiefgreifende Reformen (Archivfoto)
IMAGO/BMWE/Tomhas Imo

Länger arbeiten, schneller gefeuert werden, weniger Frührenten.
Deutschlands Wirtschaft schwächelt – nun fordert Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) tiefgreifende Reformen. Sie will die Wochenarbeitszeit erhöhen und den Kündigungsschutz lockern. In der Koalition sorgt das für Zündstoff. RTL.de erklärt, was die Ministerin vorhat.

Ministerin will Arbeitswelt umkrempeln

Deutschlands Wirtschaft steckt seit drei Jahren in einer Flaute. Jetzt drängt die Union auf Maßnahmen für mehr Wachstum. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) fordert umfassende Reformen, die über den aktuellen Koalitionsvertrag hinausgehen. „Wir müssen Deutschland wieder zurück auf die Überholspur bringen“, fordert Reiche bei t-online. „Der Koalitionsvertrag ist für mich die Basis unseres politischen Handelns, für die SPD ist der Koalitionsvertrag aber die Decke. Diese Decke müssen wir zwingend gemeinsam anheben.“

Mehr Arbeitszeit, leichterer Rauswurf

Als konkrete Maßnahmen schlägt Reiche ein höheres Renteneintrittsalter oder Anreize für eine höhere Wochenarbeitszeit vor. Zudem sollen mehr Menschen aus Teilzeit- in Vollzeitjobs wechseln, zum Beispiel durch „steuerliche Anreize oder den Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder“. Auch die Frühverrentung will sie reduzieren. „Es kann nicht sein, dass Unternehmen, die einerseits beklagen, keinen Nachwuchs zu haben, im gleichen Zuge gut qualifizierte Arbeitnehmer ab 61 in Altersteilzeit schicken.“

Gleichzeitig will die Ministerin den Kündigungsschutz lockern. „Wir brauchen einen flexibleren Kündigungsschutz, der die Schwachen schützt, es den Unternehmen aber vor allem im Hochlohnbereich ermöglicht, schneller Personal abzubauen, wenn sie müssen“, erklärt Reiche.

Lese-Tipp: Wusstet ihr, mit wem Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche zusammen ist? Den Mann kennt JEDER!

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Jens Spahn auf Reiche-Linie

Unionsfraktionschef Spahn und Wirtschaftsministerin Reiche
Jens Spahn (CDU), Vorsitzender der Unions-Fraktion im Bundestag, und Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, plaudern im Bundestag (Archivbild)
Britta Pedersen/dpa

Unterstützung kommt vom Unionsfraktionsvorsitzenden Jens Spahn (CDU). Er nennt mehr Wachstum die „Schicksalsfrage dieses Landes“. Jedes neue Vorhaben der Koalition will er daran messen. „2026 muss ein Jahr des Wachstums werden und nicht ein Jahr neuer Schulden“, sagt Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dazu gehöre auch, die Sozialversicherungsbeiträge zu senken oder zumindest zu stabilisieren.

Bundesbank senkt Prognose für Deutschland

Nach drei Jahren Konjunkturflaute sagt die Bundesbank für 2026 ein Wachstum von 0,6 Prozent voraus. Die Prognose ist allerdings etwas pessimistischer als im Juni, als sie beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch 0,7 Prozent Plus prognostiziert hatte.

Mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 34,3 Stunden lag Deutschland laut Statistischem Bundesamt 2024 unter dem europäischen Durchschnitt (36,8 Stunden). Vollzeit-Erwerbstätige arbeiteten durchschnittlich 40,2 Stunden pro Woche, Teilzeit-Erwerbstätige 20,9.

Die Arbeitszeit insgesamt wird dabei vom steigenden Anteil Teilzeit-Erwerbstätiger beeinflusst: Dieser wuchs bis 2024 auf knapp ein Drittel (1991: 14,1 Prozent, 2024: 30,8 Prozent). (rsa)

Verwendete Quellen: t-online, Deutsche Presse-Agentur