Keine gemeinsamen Konten mehr?

Disney+ will Passwort-Teilern an den Kragen

Es läuft gut bei Disney+

Disneys Streaming-Geschäft macht erstmals schwarze Zahlen. Damit das so weitergeht, sollen Maßnahmen gegen das Teilen von Passwörtern kommen.

Netflix hat’s vorgemacht

Für Passwort-Trittbrettfahrer beim Streamingdienst Disney+ wird es ab September ernst. Ab dann will Disney auf breiter Front gegen das Teilen von Login-Daten über einen Haushalt hinaus vorgehen. Erste Schritte laufen bereits seit Juni, sagt Disney-Chef Bob Iger. Disney hofft, dass mehr Leute eigene Abos abschließen, wenn sie sich nicht mehr mit den Accounts von Familienmitgliedern oder Freunden einloggen können. Für den Konkurrenten Netflix ging diese Rechnung bereits auf.

So könnte es ab September weitergehen

Bereits im Juni hat Disney+ seinen Nutzungsvertrag für Deutschland überarbeitet. Darin ist vermerkt, dass ein Konto nicht mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts geteilt werden darf. Heißt also, wer sich keine Wohnung teilt, darf sich auch kein Disney+ Abo teilen. In den Nutzungsbedingen kündigt Disney+ „technische Maßnahmen“ an, wenn man sich nicht an diese Regel hält.

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Allerdings: Es gibt eine Ausnahme! In den Nutzungsbedingungen ist die Rede von Abo-Optionen, die das sogenannte Account Sharing erlauben. Bisher sind diese Abo-Optionen aber noch nicht abrufbar. Wenn sich Disney+ am Konkurrenten Netflix orientiert, könnte es sein, dass Kunden bald die Möglichkeit haben werden, ein Zusatzmitglied zu ihrem Konto hinzuzufügen. Bei Netflix ist das sowohl bei Standard- als auch bei Premium-Abos möglich, allerdings nicht bei Abos, die werbefinanziert sind. Die Zubuchung kostet bei Netflix aktuell 4,99 Euro.

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Disney+ macht endlich schwarze Zahlen

Nach jahrelangen Verlusten machte Disney im vergangenen Quartal erste schwarze Zahlen in seinem Streaming-Geschäft. Die Sparte mit Disney+ erzielte einen operativen Gewinn von 47 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte der Bereich noch 512 Millionen Dollar verloren. Um die Streaming-Verluste zu stoppen, trat Konzernchef Bob Iger bei Disney+ zuletzt auf die Kostenbremse. Dazu gehört, dass etwas weniger Serien und Filme aus den „Star-Wars“- und Marvel-Welten produziert werden. Disney+ beendete das Quartal mit 118,3 Millionen Kundenhaushalten – ein Prozent mehr als drei Monate zuvor.

Das kosten die Streaming-Anbieter aktuell

Aktuell haben Kunden bei Disney+ die Wahl zwischen dem Premium-Abo, (11,99 Euro pro Monat oder 89,90 Euro pro Jahr), dem Standard-Abo für 8,99 Euro pro Monat, oder dem Standard-Abo mit Werbung für 5,99 Euro pro Monat. Beim Streaming-Riesen Netflix zahlt man aktuell 4,99 Euro pro Monat für das günstigste Abo mit Werbung. Das Standard-Abo kostet 13,99 Euro monatlich, das Premium-Abo gibt es für 19,99 Euro im Monat. Bei RTL+ gibt es das günstigste Abo für 6,99 Euro pro Monat oder das Max-Abo für 9,99 Euro. Wer mehr als ein Profil benötigt, kann für 14,99 Euro das Family-Abo buchen. (iga mit dpa)