Finanzaufsicht kritisiert SparmodellLohnt sich die Altersvorsorge mit Lebensversicherungen noch?

Eine gute Altersvorsorge?
Lebensversicherungen sind bei Sparern beliebt. Aber die deutsche Finanzaufsicht geht seit Jahren mit manchen hart ins Gericht. Was sollten Sparer jetzt tun?
Bafin ermahnt Lebensversicherer
Da muss nachgebessert werden: Die Finanzaufsicht Bafin ermahnt deutsche Lebensversicherer unter anderem wegen hoher Kosten bei ihren Produkten – und das nicht zum ersten Mal. „Lebensversicherungen sollen den Absicherungsbedürfnissen und den Renditeerwartungen der Kundinnen und Kunden gerecht werden. Das klingt wie eine Selbstverständlichkeit, ist es aber leider nicht“, kritisierte Bafin-Exekutivdirektorin Julia Wiens.
Die Kritik der Bafin bezieht sich auf Lebensversicherungen, die Kapital aufbauen. Risikolebensversicherungen – also Versicherungen, die nur im Todesfall zahlen und dafür da sind, die Hinterbliebenen abzusichern – sind von der Kritik nicht betroffen. Es geht also um Versicherungen, über die Geld angespart wird. Die werden auch Kapitallebensversicherungen genannt. Unter diesen Begriff fallen aber auch zum Beispiel Rentenversicherungen. In der Kritik geht es der Bafin unter anderem um die hohen Effektivkosten: Die geben an, wie sehr sich die Rendite durch Kosten schmälert.
Nach Bafin-Kritik: Sollte man eine Kapitallebensversicherung abschließen?
Jetzt eine neue Kapitallebensversicherung abzuschließen, lohne sich nicht, sagt Vorsorge-Experte Martin Klotz von Finanztip. „Wir bei Finanztip empfehlen schon seit Jahren keine Kapitallebensversicherungen mehr“, sagt er. Das liege zum einen an den hohen Kosten, die auch die Bafin kritisiert. Aber auch an einer Steuerregelung, die seit 2005 gilt: „Lebensversicherungen, die ab 2005 abgeschlossen wurden, müssen in der Auszahlung versteuert werden.“ Das macht sie weniger attraktiv.
Welche Produkte stattdessen in Frage kommen
Damit Sparer mit einer Anlage kein Geld verlieren, muss ihre Rendite über der Inflation liegen. Die liegt jährlich bei etwa zwei Prozent. Bei Kapitallebensversicherungen liege der sogenannte Höchstrechnungszins aktuell bei 0,25 Prozent, sagt Klotz. Das ist der Zins, den die Versicherer garantieren, also das Minimum, das Anleger bekommen. „Wenn die Versicherer darüber hinaus gut wirtschaften, dann bekomme ich durchaus auch mehr.“ Genug Rendite würde aber selbst dann wegen der hohen Kosten meist nicht entstehen.
Lese-Tipp: Was sind ETFs - und kann man damit wirklich Geld verdienen?
In vereinzelten Sonderfällen könne eine Kapitallebensversicherung wie die Rürup- oder Rieser-Rente Sinn ergeben. Bei allen anderen Fällen sagt der Experte: „Finger weg!“ Stattdessen lohnt sich ein ETF-Sparplan: „Das geht sehr kostengünstig“, zum Beispiel mit einem kostenlosen Depot. „Dadurch habe ich die Möglichkeit, über viele Jahre durch den Zinseszins-Effekt sehr viel Geld anzusparen“, sagt der Vorsorge-Experte. Wie bei einer Rentenversicherung kann man sich das Geld monatlich auszahlen lassen, wenn man im Ruhestand ist. Im Grunde gehen Sparer bei einem ETF-Sparplan ähnlich vor, wie die Versicherer, erklärt Klotz. Sie sparen sich aber den Mittelsmann – das macht den Sparplan günstiger.
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Solltet ihr eure Lebensversicherung jetzt kündigen?
Wer schon eine Kapitallebensversicherung hat, sollte sie jetzt aber nicht vorschnell kündigen. „Ist sie noch von vor 2005, dann ist das noch ein richtig guter Vertrag“, sagt Klotz. Am besten verändert man solche Versicherungen gar nicht und lässt sie einfach zu den Konditionen von damals weiterlaufen.
Für alle die nach 2005 eine kapitalbildende Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen haben, kommt es darauf an, wie genau der Vertrag aussieht: Hat man beispielsweise einen festen Zinssatz, der über die gesamte Laufzeit gleich bleibt und über den Kosten liegt, kann es sich lohnen, den Vertrag weiterhin zu besparen. „Dadurch, dass sich der Höchstrechnungszins über die letzten 20 Jahre Stück für Stück nach unten bewegt hat, gibt es da auch gute Verträge“, erklärt der Vorsorge-Experte.
Lese-Tipp: Zinsen auf Tages- und Festgeld sinken: Wie ihr jetzt das meiste aus eurem Geld rausholen könnt!
Bei Fonds-gebundenen Renten- oder Lebensversicherungen sollte man am besten checken, ob sich der Vertrag noch lohnt – oder vielleicht optimieren lässt. Manchmal lässt sich bei solchen Verträgen Geld sparen, indem man von einem teuren aktiv gemanagten Fonds zu einem günstigen ETF wechselt. So spart man sich die Verwaltergebühr. „Dann spare ich zwischen ein und zwei Prozent Kosten im Jahr“, erklärt Klotz. Das klingt vielleicht wenig, rechnet sich aber auf lange Zeit aufgrund des Zinseszinses deutlich. Wenn man sich gegen die bereits bestehende Versicherung entscheidet, gibt es bei der Kündigung je nach Vertrag einiges zu beachten.


