Zinsen auf Tages- und Festgeld sinkenWie ihr jetzt das meiste aus eurem Geld rausholen könnt!

Schlechte Nachrichten für Sparer?
Bei Banken gibt es aktuell weniger Zinsen fürs Tagesgeld als noch vor wenigen Wochen. Wie Sparer darauf reagieren sollten, erklärt ein Finanzexperte.
Zinsen sinken immer weiter
Es ist ein allgemeiner Trend: Seit Anfang Juni haben mindestens 64 Banken ihre Tagesgeldzinsen gesenkt. Das geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor. Überregionale Banken zahlten demnach im Schnitt 1,69 Prozent Zinsen. Anfang Juni war es noch ein bisschen mehr: 1,72 Prozent bekamen Sparer da noch im Durchschnitt. Noch schlechter sieht es bei Sparkassen aus: Nur 0,62 Prozent gab es dort im Mittel. Bei den regionalen Genossenschaftsbanken waren es 0,64 Prozent.
So wirkt sich der Leitzins aufs Sparen aus
Im Juni hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins erstmals seit der Inflationswelle um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Diese Senkung haben die Banken also direkt an die Sparerinnen und Sparer weitergereicht. Die 64 Kreditinstitute, bei denen Verivox eine Senkung der Zinsen registriert hat, machen etwa acht Prozent der 765 betrachteten Banken und Sparkassen aus. Nur bei vier Banken gab es im Gegenzug eine Zinserhöhung. „Die Tagesgeldzinsen haben ihren Zenit überschritten“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „In den letzten Wochen haben viele Banken noch abgewartet, doch wenn die EZB in dieser Woche wie erwartet die Leitzinsen senkt, müssen Sparer sich darauf einstellen, dass auch die Tagesgeldzinsen noch deutlicher als bisher sinken werden.“
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Auch die Zinsen für Festgelder seien in den letzten Monaten gesunken, heißt es von Verivox. Dieser Trend hält schon lange an: Seit Ende 2023 sind die Zinsen beim Festgeld rückläufig. „Die meisten Banken haben perspektivisch mit sinkenden Zinsen gerechnet und dies in ihren Festgeldkonditionen schon vor Monaten eingepreist“, sagt Oliver Maier. Durchschnittlich sanken die Zinsen für Angebote mit zwei Jahren Laufzeit von 2,82 Prozent Anfang Juni auf 2,79 Prozent. Im November lag der Durchschnitt allerdings noch bei 3,39 Prozent.
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Wie Sparer auf die sinkenden Zinsen reagieren sollten
Müssen sich Sparer jetzt Sorgen machen? Nein, sagt Saidi Sulilatu, Chefredakteur von Finanztip: „Sowohl Tagesgeld auch Festgeld sind uneingeschränkt noch attraktiv für Anlegerinnen und Anleger.“ Ein Tagesgeldkonto sollte eigentlich jeder haben, sagt der Finanzexperte. Denn hier kann man gut seinen Notgroschen parken. Angebote sollte man aber unbedingt vergleichen und nicht einfach aus Bequemlichkeit ein Konto bei der eigenen Hausbank zu eröffnen, sagt Sulilatu. In manchen Fällen könne es sich sogar lohnen, ein Tages- oder Festgeldkonto im Ausland anzulegen. Wichtig hierbei: Der Sitz der Bank sollte in einem europäischen Land sein, „das optimale finanzielle Stabilität garantiert“, sagt Sulilatu. Neben Deutschland seien das zum Beispiel Österreich, die Niederlande oder Schweden.
Sind Geldmarkt-ETFs eine Alternative?
Ein Tagesgeldkonto ist für den Finanzexperten Sulilatu alternativlos. Was man aber unbedingt machen sollte: regelmäßig checken, ob eine andere Bank vielleicht bessere Konditionen bietet. Mindestens einmal im Jahr sollte man das tun und bei Bedarf wechseln. Wenn man ein Konto während einer besonderen Aktion eröffnet hat, sollte man aber spätestens, sobald die Aktion ausläuft, überprüfen, ob man noch die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Geldanlage hat. Wenn nicht: wechseln! Das ginge heute dank Online-Banking sehr leicht, sagt der Fachmann.
Besonders für Sparer, die schon etwas Börsenerfahrung haben, gibt es aber eine Alternative zu Tages- oder Festgeld, wenn man sein Geld anlegen möchte, sagt Sulilatu: „Der Geldmarkt-ETF folgt dem allgemeinen Zinsniveau. Da bekomme ich immer vernünftige Zinsen.“ Geldmarkt-ETFs sind Investmentfonds und gelten als sehr sicher. Für die eiserne Reserve ist diese Anlage aber nichts: „Die gehört immer auf ein Tagesgeldkonto“, betont der Experte.


