Digitalisierung in der Energiebranche

Digitale Stromzähler bald Pflicht in deutschen Haushalten

ARCHIV - 30.01.2020, Schleswig-Holstein, Henstedt-Ulzburg: Eine Hand hält ein Smart-Meter-Gateway zur Übertragung der Daten von digitalen Stromzählern. Die Bundesregierung will den Einbau intelligenter Stromzähler vorantreiben. (zu dpa «Regierung will Einbau intelligenter Stromzähler vorantreiben») Foto: Markus Scholz/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Diese digitalen Stromzähler, oder auch "Smart Meter" sollen bald in deutschen Haushallten Pflicht werden.
abl vco wst, dpa, Markus Scholz

Mit den alten Drehstromzählern in deutschen Haushalten soll bald Schluss sein. Wirtschaftsminister Robert Habeck fordert mehr Tempo bei der Digitalisierung im Energiebereich. Ersetzt werden sollen die Drehstromzähler durch intelligente Stromzähler – so genannte Smart Meter. Vorteil der neuen Geräte: Jeder soll künftig zu jedem Zeitpunkt wissen, wie hoch der eigenen Verbrauch ist und wo Einsparungen möglich sind.
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Bis Ende 2032 sollen "Smart Meter" eingebaut sein

Die Bundesregierung will den Einbau moderner Stromzähler vorschreiben. Das Kabinett billigte dazu am Mittwoch einen Gesetzentwurf aus dem Wirtschaftsministerium, der nun im Parlament beraten werden soll. Bis spätestens Ende 2032 sollen intelligente Stromzähler - sogenannte Smart Meter - flächendeckend zum Einsatz kommen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, es habe bislang bei der Digitalisierung im Energiebereich viel zu wenig Tempo gegeben, weswegen ein Neustart nötig sei. Deswegen gebe es nun einen Plan, wie die Drehstromzähler schrittweise ausgetauscht werden sollten. Bei großen Abnehmern solle dies schon bis 2030 über die Bühne gehen. Die Kosten sollten nicht höher sein als bisher.

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Einbau nicht teurer als 20 Euro

Mit Smart Metern soll das Stromnetz besser gesteuert werden, da die Betreiber erstmals genaue Informationen zu Zeitpunkt und genauem Ort bekommen können. Zum anderen müssen ab 2025 für alle Verbraucher dynamische Stromtarife angeboten werden. Das heißt, zu bestimmten Zeiten ist Elektrizität billiger, zu anderen teurer. So kann auf die schwankende Produktion von Wind- und Solarstrom reagiert werden. Der Einbau soll Haushalte nicht mehr als 20 Euro kosten.

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Hartmann sagte, 79 Prozent der Bürger hätten in einer Bitkom-Umfrage zuletzt angegeben, weniger Strom verbrauchen zu wollen. Smart Meter seien dafür die Voraussetzung. "Nur wenn man weiß, wie hoch der eigene Verbrauch ist, wo er aktuell entsteht und welche Geräte die größten Stromfresser sind, kann man effektive Maßnahmen treffen."

Habeck sprach von einem wichtigen Schritt beim Umbau des Energiesystems. Das Gesetz soll seinem Ministerium zufolge im Frühjahr in Kraft treten. Damit gebe es dann Planungssicherheit und bessere Daten, um die Netze gezielt auszubauen. (dpa/khe)

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