Änderungen bei Kartenzahlung und BargeldabhebungSparkasse München rudert nach heftigen Protesten gegen Preiserhöhung zurück
Die Münchner Stadtsparkasse hat nach heftigen Protesten gegen Preiserhöhungen Änderungen angekündigt. Für welche Leistungen jetzt keine Zusatzgebühren erhoben werden sollen.
Zoff um neue Kontenmodelle der Stadtsparkasse München
„Wir haben die öffentliche Diskussion verfolgt und verstanden, dass die neuen Kontomodelle in der Öffentlichkeit Fragen aufgeworfen haben“, erklärt Vorstandschef Ralf Fleischer in einer Mitteilung der Sparkasse.
Die größte Sparkasse Bayerns und viertgrößte in Deutschland hatte am Montag neue Kontomodelle angekündigt, zwischen denen sich die Kunden entscheiden sollen: Je nach Modell verlangt die Sparkasse unterschiedlich hohe Grundgebühren und gleichzeitig Geld für einzelne Buchungen. So werden beim Standard-Konto für jede Kartenzahlung und jede Geldautomatennutzung 49 Cent fällig.
Da Sparkassen kommunale Unternehmen sind, hatte das scharfe Proteste nach sich gezogen. Die Verbraucherzentrale Bayern hatte die Kundinnen und Kunden sogar aufgerufen, zu anderen Banken zu wechseln.
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Sparkasse München ändert Gebühren für Kartenzahlung und Geldabheben
Nach einem Gespräch des Vorstandschefs mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nimmt die Sparkasse jetzt einen Teil der geplanten Änderungen zurück. OB Reiter steht dem Verwaltungsrat der Sparkasse vor und hat damit als Kontrolleur maßgebliche Mitsprache.
Folgende Veränderungen wurden jetzt vereinbart:
Die Kundinnen und Kunden der Stadtsparkasse zahlen bei Abhebungen an den Geldautomaten der Sparkassen keine Gebühren.
Um gerade ältere Menschen besser zu stellen als bisher, die die Abhebung von Bargeld am Schalter bevorzugen, wird die kostenlose Abhebung von zwei auf vier Mal im Monat erhöht.
Um hohe Kosten bei der Kartenbezahlung von Kleinbeträgen zu vermeiden, sind Zahlungen mit der Sparkassen-Card (Debitkarte) unter 10 Euro kostenlos.
Konten für Kinder, Jugendliche und Studierende sollen weiterhin kostenfrei bleiben.
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Filialbanken verlangen Zusatzgebühren
Dabei ist die Sparkasse München nicht einmal die Spitze des Eisbergs. „Die Stadtsparkasse München steht mit ihrer aktuellen Gebührenerhöhung nicht allein da“, sagt Tim Koniarski vom Vergleichsportal Check24 auf RTL-Anfrage. „Ganz im Gegenteil: Bei vielen großen Filialbanken werden Kundinnen und Kunden für die Kontoführung oder das Geldabheben zur Kasse gebeten.“ Das sei auch deshalb verwunderlich, weil die Banken dank des gestiegenen Leitzinses der EZB seit Monaten wieder Geld mit den Einlagen der Kunden verdienen können.
Der Münchner Fall ist allerdings Teil einer größeren, überregionalen Auseinandersetzung zwischen Verbraucherschützern und Sparkassen: Die Verbraucherzentralen Bayern, Brandenburg und Hessen haben die Sparkassen insgesamt ins Visier genommen und fordern unter anderem die Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Filial- und Automatennetzes. (mit dpa)
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