EU greift durch

Diese Oligarchen und Putin-Freunde stehen auf der Sanktionsliste

01.11.2018, Russland, Moskau: MOSCOW, RUSSIA - NOVEMBER 1, 2018: Rosneft CEO and Management Board Chairman Igor Sechin ahead of a meeting between Russia's President Vladimir Putin and members of the German Eastern Business Association at the Moscow Kremlin. Mikhail Metzel/TASS Foto: Mikhail Metzel/TASS/dpa
Igor Sechin, CEO von Rosneft, steht auf der Sanktionsliste der EU.
dpa | Mikhail Metzel, picture alliance

Die EU hat Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin in Kraft gesetzt. Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren, wie am Montagabend aus einer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hervorgeht. Zudem wird ihre Reisefreiheit eingeschränkt. Neben Oligarchen sind auch Menschen aus Putins engerem Kreis wie Kremlsprecher Dmitri Peskow von den Maßnahmen betroffen.
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Russische Oligarchen im Fokus

Auf der Sanktionsliste aufgeführt werden zudem der Oligarch und Tui-Großaktionär Alexej Mordaschow, der enge Putin-Vertraute und Chef des Staatskonzerns Rosneft, Igor Setschin, sowie der Milliardär und Chef der Alfa-Bank, Michail Fridman. Außerdem genannt werden die Geschäftsleute Alischer Usmanow, Pjotr Aven und Nikolai Tokarew.

Russlands Oligarchen konnten sich bisher darauf verlassen, dass sie und ihr Geld in Europas Metropolen willkommen sind. Nach Putins Angriff auf die Ukraine sind sie jedoch verstärkt in den Blick westlicher Regierungen geraten.

NameFunktionAuf der Liste seit
Igor Ivanovich Sechin
(Игорь Иванович СЕЧИН)
CEO von Rosneft, Russlands größtem Ölkonzern.28.02.2022
Nikolay Petrovich Tokarev
(Николай Петрович ТОКАРЕВ)
CEO von Transneft. Der russische Staatskonzern betreibt alle Erdölpipelines des Landes.28.02.2022
Alisher Usmanov
(Алишер Бурханович УСМАНОВ)
Oligarch, gehört zum engsten Putin-Zirkel.28.02.2022
Petr Olegovich Aven
(Пëтр Олегович АВЕН)
Oligarch, gehört zum engsten Putin-Zirkel. Teilhaber der Alfa Group, zu der auch die Alfa Bank gehört.28.02.2022
Mikhail Maratovich Fridman
(Михаил Маратович ФРИДМАН)
Gründer und Teilhaber der Alfa Group28.02.2022
Sergei Pavlovich Roldugin
(Сергей Павлович РОЛДУГИН)
Geschäftsmann, dem sehr enge Verbindungen zu Putin nachgesagt werden.28.02.2022
Dmitry Sergeyevich Peskov
(Дмитрий Сергеевич ПЕСКОВ)
Putins Pressesprecher28.02.2022
Dmitry Nikolaevich Chernyshenk
(Дмитрий Николаевич ЧЕРНЫШЕНКО)
Minister für Tourismus, Sport, Kultur und Kommunikation28.02.2022
Irek Envarovich Faizullin
(Ирек Энварович ФАЙЗУЛЛИН)
Minister für Bau- und Wohnungswesen28.02.2022
Vitaly Gennadyevich Savelyev
(Виталий Геннадьевич САВЕЛЬЕВ)
Minister für Transport, ehemaliger CEO der Fluggesellschaft Aeroflot28.02.2022
Andrey Anatolyevich Turchak
(ТУРЧАК, Андрей Анатольевич)
Generalsekretär des Generalrats von „Einiges Russland“, der Partei Putins. 28.02.2022
Tigran Edmondovich Keosayan
(Тигран Эдмондович КЕОСАЯН)
Regisseur und Journalist, der in russischen Medien anti-Ukraine-Propaganda und Falschmeldungen verbreitet28.02.2022
Olga Vladimirovna Skabeyeva (Ольга Владимировна СКАБЕЕВА)Journalistin des Staatssenders Russia-1, moderiert gemeinsam mit ihrem Ehemann Yevgeniy Popov Russland beliebteste Polit-Talk-Show „60 Minuten“, in der sie Falschmeldungen verbreutet. 28.02.2022
Alexander Ponomarenk
(Алексaндр Анатольевич ПОНОМАРEНКО)
Oligarch und Vorsitzender des Sheremetyevo International Airport28.02.2022
Modest Alexeyevich Kolerov (Модест Алексеевич КОЛЕРОВ)Mitgründer und Chefredakteur des Portals „Regnum“, auf dem die Ukraine als Nazi-Staat und westliche Marionette bezeichnet wird28.02.2022
Roman Georgievich Babayan (Роман Георгиевич БАБАЯН)Journalist und Ratsmitglied der Moskauer Duma. Er moderiert die Talk-Show „Eigene Wahrheit“ im russischen Sender NTV und die Sendung „Mitspracherecht“ auf dem Kanal TV Cent. Er ist außerdem Chefredakteur des Radiosenders „Moskau spricht“. Im wird die Verbreitung von Falschmeldungen und Anti-Ukraine-Propaganda vorgeworfen.28.02.2022
Yevgeniy Nikolaevich Prilepin
(Евгений Николаевич ПРИЛЕПИН)
Russischer Journalist, verbreitet Falschmeldungen.28.02.2022
Anton Vyacheslavovich Krasovsky
Антон Вячеславович КРАСОВСКИЙ),
Journalist und Moderator des TV-Senders RT, verbreitet Falschmeldungen über Ukraine.28.02.2022
Arkady Viktorovich Mamontov
(Аркадий Викторович МАМОНТОВ)
Journalist und Dokumentarfilmer, verbreitet mit seinen Sendungen und Filmen Falschmeldungen.28.02.2022
Sergei Mikhailovich Pinchuk
(Сергей Михайлович ПИНЧУК)
Vize-Admiral und Kommandeur der Schwarzmeer-Flotte. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine.28.02.2022
Alexey Yurevich Avdeev
(Алексей Юрьевич АВДЕЕВ)
Stellvertretender Kommandeur von Russlands südlichem Militärdistrikt. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine.28.02,2022
Rustam Usmanovich Muradov (МУРАДОВ Рустам Усманович)Generalleutnant und stellvertretender Kommandeur von Russlands südlichem Militärdistrikt. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine.28.02.2022
Andrey Ivanovich Sychevoy
(Андрей Иванович СЫЧЕВОЙ)
Generalleutnant und Kommandeur der 8. Armee in Russlands südlichem Militärdistrikt. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine.28.02.2022
Gennady Nikolayevich Timchenko (Геннадий Николаевич ТИМЧЕНКО)Gründer der Volga Group, die Investmentfirma hält maßgebliche Beteiligungen in wichtigen Schlüllelindusrien Russlands. Außerdem ist er Mitgesellschafter der Rossiya-Bank, die als Bank der höheren Staatsbediensteten gilt.28.02.2022
Alexey Alexandrovits Mordaschov
(Алексей Александрович МОРДАШОВ)
Vorsitzender des Unternehmens Severgroup, das an der Rossiya-Bank beteiligt ist. Das Unternehmen besitzt außerdem Beteiligungen an der „National Media Group“, die die meisten TV-Kanäle in Russland kontrolliert.28.02.2022
Peter Mikhaylovich Fradkov (Петр Михайлович ФРАДКОВ)Vorsitzender der PJSC Promsvyazbank. Die Staatsbank unterstützt das russische Militär. Die Staatsbank untersteht direkten Anweisungen von Putin.28.02.2022

Putin-Freunde verschleiern ihr Vermögen mit Briefkastenfirmen und Strohmännern

Ein Problem ist, dass die EU auf große Vermögenswerte nicht zugreifen kann. Gerade in Großbritannien wurde es den Oligarchen bislang einfach gemacht, ihren Besitz mit Hilfe von Briefkastenfirmen und Strohmännern zu verschleiern.

Auch die Schweiz ist ein besonders wichtiger Finanzplatz für Russen. Nach Zahlen der Nationalbank lagen 2021 auf Schweizer Konten russische Vermögenswerte im Wert von rund 15 Milliarden Franken (14,5 Mrd Euro). Jedes Jahr sollen weitere Milliardenbeträge in die Schweiz fließen. Am Montag beschloss die Regierung in Bern, sich den EU-Sanktionen anzuschließen. Die Vermögen aller Unternehmen und Personen, die auf europäischen Sanktionslisten stehen, sind ab sofort gesperrt, wie Präsident Ignazio Cassis sagte. (dpa/aze)

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