EU greift durch
Diese Oligarchen und Putin-Freunde stehen auf der Sanktionsliste

Die EU hat Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin in Kraft gesetzt. Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren, wie am Montagabend aus einer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hervorgeht. Zudem wird ihre Reisefreiheit eingeschränkt. Neben Oligarchen sind auch Menschen aus Putins engerem Kreis wie Kremlsprecher Dmitri Peskow von den Maßnahmen betroffen.
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Russische Oligarchen im Fokus
Auf der Sanktionsliste aufgeführt werden zudem der Oligarch und Tui-Großaktionär Alexej Mordaschow, der enge Putin-Vertraute und Chef des Staatskonzerns Rosneft, Igor Setschin, sowie der Milliardär und Chef der Alfa-Bank, Michail Fridman. Außerdem genannt werden die Geschäftsleute Alischer Usmanow, Pjotr Aven und Nikolai Tokarew.
Russlands Oligarchen konnten sich bisher darauf verlassen, dass sie und ihr Geld in Europas Metropolen willkommen sind. Nach Putins Angriff auf die Ukraine sind sie jedoch verstärkt in den Blick westlicher Regierungen geraten.
Name | Funktion | Auf der Liste seit |
---|---|---|
Igor Ivanovich Sechin (Игорь Иванович СЕЧИН) | CEO von Rosneft, Russlands größtem Ölkonzern. | 28.02.2022 |
Nikolay Petrovich Tokarev (Николай Петрович ТОКАРЕВ) | CEO von Transneft. Der russische Staatskonzern betreibt alle Erdölpipelines des Landes. | 28.02.2022 |
Alisher Usmanov (Алишер Бурханович УСМАНОВ) | Oligarch, gehört zum engsten Putin-Zirkel. | 28.02.2022 |
Petr Olegovich Aven (Пëтр Олегович АВЕН) | Oligarch, gehört zum engsten Putin-Zirkel. Teilhaber der Alfa Group, zu der auch die Alfa Bank gehört. | 28.02.2022 |
Mikhail Maratovich Fridman (Михаил Маратович ФРИДМАН) | Gründer und Teilhaber der Alfa Group | 28.02.2022 |
Sergei Pavlovich Roldugin (Сергей Павлович РОЛДУГИН) | Geschäftsmann, dem sehr enge Verbindungen zu Putin nachgesagt werden. | 28.02.2022 |
Dmitry Sergeyevich Peskov (Дмитрий Сергеевич ПЕСКОВ) | Putins Pressesprecher | 28.02.2022 |
Dmitry Nikolaevich Chernyshenk (Дмитрий Николаевич ЧЕРНЫШЕНКО) | Minister für Tourismus, Sport, Kultur und Kommunikation | 28.02.2022 |
Irek Envarovich Faizullin (Ирек Энварович ФАЙЗУЛЛИН) | Minister für Bau- und Wohnungswesen | 28.02.2022 |
Vitaly Gennadyevich Savelyev (Виталий Геннадьевич САВЕЛЬЕВ) | Minister für Transport, ehemaliger CEO der Fluggesellschaft Aeroflot | 28.02.2022 |
Andrey Anatolyevich Turchak (ТУРЧАК, Андрей Анатольевич) | Generalsekretär des Generalrats von „Einiges Russland“, der Partei Putins. | 28.02.2022 |
Tigran Edmondovich Keosayan (Тигран Эдмондович КЕОСАЯН) | Regisseur und Journalist, der in russischen Medien anti-Ukraine-Propaganda und Falschmeldungen verbreitet | 28.02.2022 |
Olga Vladimirovna Skabeyeva (Ольга Владимировна СКАБЕЕВА) | Journalistin des Staatssenders Russia-1, moderiert gemeinsam mit ihrem Ehemann Yevgeniy Popov Russland beliebteste Polit-Talk-Show „60 Minuten“, in der sie Falschmeldungen verbreutet. | 28.02.2022 |
Alexander Ponomarenk (Алексaндр Анатольевич ПОНОМАРEНКО) | Oligarch und Vorsitzender des Sheremetyevo International Airport | 28.02.2022 |
Modest Alexeyevich Kolerov (Модест Алексеевич КОЛЕРОВ) | Mitgründer und Chefredakteur des Portals „Regnum“, auf dem die Ukraine als Nazi-Staat und westliche Marionette bezeichnet wird | 28.02.2022 |
Roman Georgievich Babayan (Роман Георгиевич БАБАЯН) | Journalist und Ratsmitglied der Moskauer Duma. Er moderiert die Talk-Show „Eigene Wahrheit“ im russischen Sender NTV und die Sendung „Mitspracherecht“ auf dem Kanal TV Cent. Er ist außerdem Chefredakteur des Radiosenders „Moskau spricht“. Im wird die Verbreitung von Falschmeldungen und Anti-Ukraine-Propaganda vorgeworfen. | 28.02.2022 |
Yevgeniy Nikolaevich Prilepin (Евгений Николаевич ПРИЛЕПИН) | Russischer Journalist, verbreitet Falschmeldungen. | 28.02.2022 |
Anton Vyacheslavovich Krasovsky Антон Вячеславович КРАСОВСКИЙ), | Journalist und Moderator des TV-Senders RT, verbreitet Falschmeldungen über Ukraine. | 28.02.2022 |
Arkady Viktorovich Mamontov (Аркадий Викторович МАМОНТОВ) | Journalist und Dokumentarfilmer, verbreitet mit seinen Sendungen und Filmen Falschmeldungen. | 28.02.2022 |
Sergei Mikhailovich Pinchuk (Сергей Михайлович ПИНЧУК) | Vize-Admiral und Kommandeur der Schwarzmeer-Flotte. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine. | 28.02.2022 |
Alexey Yurevich Avdeev (Алексей Юрьевич АВДЕЕВ) | Stellvertretender Kommandeur von Russlands südlichem Militärdistrikt. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine. | 28.02,2022 |
Rustam Usmanovich Muradov (МУРАДОВ Рустам Усманович) | Generalleutnant und stellvertretender Kommandeur von Russlands südlichem Militärdistrikt. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine. | 28.02.2022 |
Andrey Ivanovich Sychevoy (Андрей Иванович СЫЧЕВОЙ) | Generalleutnant und Kommandeur der 8. Armee in Russlands südlichem Militärdistrikt. Mitverantwortlich für den Angriff auf die Ukraine. | 28.02.2022 |
Gennady Nikolayevich Timchenko (Геннадий Николаевич ТИМЧЕНКО) | Gründer der Volga Group, die Investmentfirma hält maßgebliche Beteiligungen in wichtigen Schlüllelindusrien Russlands. Außerdem ist er Mitgesellschafter der Rossiya-Bank, die als Bank der höheren Staatsbediensteten gilt. | 28.02.2022 |
Alexey Alexandrovits Mordaschov (Алексей Александрович МОРДАШОВ) | Vorsitzender des Unternehmens Severgroup, das an der Rossiya-Bank beteiligt ist. Das Unternehmen besitzt außerdem Beteiligungen an der „National Media Group“, die die meisten TV-Kanäle in Russland kontrolliert. | 28.02.2022 |
Peter Mikhaylovich Fradkov (Петр Михайлович ФРАДКОВ) | Vorsitzender der PJSC Promsvyazbank. Die Staatsbank unterstützt das russische Militär. Die Staatsbank untersteht direkten Anweisungen von Putin. | 28.02.2022 |
Putin-Freunde verschleiern ihr Vermögen mit Briefkastenfirmen und Strohmännern
Ein Problem ist, dass die EU auf große Vermögenswerte nicht zugreifen kann. Gerade in Großbritannien wurde es den Oligarchen bislang einfach gemacht, ihren Besitz mit Hilfe von Briefkastenfirmen und Strohmännern zu verschleiern.
Auch die Schweiz ist ein besonders wichtiger Finanzplatz für Russen. Nach Zahlen der Nationalbank lagen 2021 auf Schweizer Konten russische Vermögenswerte im Wert von rund 15 Milliarden Franken (14,5 Mrd Euro). Jedes Jahr sollen weitere Milliardenbeträge in die Schweiz fließen. Am Montag beschloss die Regierung in Bern, sich den EU-Sanktionen anzuschließen. Die Vermögen aller Unternehmen und Personen, die auf europäischen Sanktionslisten stehen, sind ab sofort gesperrt, wie Präsident Ignazio Cassis sagte. (dpa/aze)
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