Nach Mega-Whatsapp-Strafe

Bankangestellte müssen Millionen-Bußgeld selbst zahlen

Morgan Stanley
Einige Mitarbeiter von Morgan Stanley müssen blechen, weil sie geschäftliche Nachrichten über Messengerdienste verschickt haben.
CHROMORANGE / Bastian Kienitz, picture alliance

von Aristotelis Zervos

Bank of America, Barclays, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgen Stanley, UBS – insgesamt 16 Großbanken mussten im letzten Jahr ein Mega-Bußgeld zahlen, weil sie das Chatten ihrer Mitarbeiter mit Messengerdiensten wie Whatsapp nicht unterbunden haben. Morgan Stanley hat die Rechnung an die Beschäftigten weitergereicht: Bis zu eine Million Dollar müssen einzelne Mitarbeiter, die gegen das Messengerverbot verstoßen haben, aus der eigenen Tasche zahlen.

Finanzaufsicht verhängt Bußgelder in Höhe von 2 Milliarden Dollar

Die Strafe war ordentlich: Rund zwei Milliarden Dollar Bußgeld mussten 16 Großbanken blechen. Mit dabei die gesamte Wall Street. vertreten unter anderem durch die Bank of America, Barclays, Deutsche Bank, Citigroup, Goldman Sachs, Morgen Stanley und UBS.

Der Grund für die Strafe: Mitarbeiter der Finanzinstitute hatten sich über Messenger-Apps zu geschäftlichen Angelegenheiten ausgetauscht. Die US-Behörden sahen darin einen schwerwiegenden Regelverstoß, da die Unternehmen die Kommunikation in den verschlüsselten Diensten nicht wie vorgeschrieben archivieren konnten.

Lese-Tipp: Weil Mitarbeiter über Whatsapp chatten – Milliarden-Strafe gegen Bank-Giganten

Der Chef der Finanzaufsicht SEC, Gary Gensler, kritisierte, dass die Finanzfirmen dadurch das Vertrauen des Marktes beschädigt hätten. Bereits Ende 2021 wurden gegen die Großbank JPMorgan nach Ermittlungen Strafen von insgesamt 200 Millionen Dollar verhängt. Kein Wunder also, dass die US-Finanzaufsicht SEC richtig sauer war und das Bußgeld so hochschraubte, dass es auch den Banken wehtut.

Mitarbeiter von Morgan Stanley müssen bis zu 1 Million Dollar selbst blechen

Wie der Finanzdienst „Blomberg“ berichtet, musste allein die Investmentbank Morgan Stanley 200 Millionen US-Dollar Bußgeld zahlen.

Doch das Unternehmen will die gesamten Kosten nicht selbst tragen. Laut einem Bericht der „Financial Times“ hat die Bank einen Teil der Strafen an Angestellte weitergereicht, die geschäftliche Nachrichten über Whatsapp & Co. verschickt haben.

Basierend auf einem internen Punktesystem fordert Morgan Stanley das Geld von seiner Mitarbeitern zurück: von einigen tausend Dollar bis zu mehr als eine Million Dollar. Berücksichtigt werden in dem Punktesystem Faktoren wie Dienstalter, Anzahl der gesendeten Nachrichten und ob der Mitarbeiter zuvor verwarnt wurde.

Eins steht fest: Nach diesen dicken Bußgeldern werden die Bankangestellten so schnell keine geschäftlichen Nachrichten per Whatsapp mehr verschicken.

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