Über 300 Fälle in USA aufgedeckt

Illegale Kinderarbeit bei McDonald's: Junge (10) muss ohne Bezahlung an Fritteuse schuften

FILE PHOTO: A McDonald's restaurant sign is seen in San Diego, California March 31, 2015. REUTERS/Mike Blake/File Photo
In den USA wurden hunderte Fälle von illegaler Kinderarbeit bei McDonald's aufgedeckt.
/FW1F/Jonathan Oatis, REUTERS, Mike Blake

Fast-Food-Gigant McDonald's wird von einem heftigen Skandal erschüttert. In den USA hat das Arbeitsministerium hunderte Fälle von illegaler Kinderarbeit aufgedeckt. Wer jetzt an schmerzhafte und teure Konsequenzen für die Burger-Kette glaubt, hat sich getäuscht. Wie kann das sein?

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US-Arbeitsministerium verhängt Bußgelder gegen McDonald's-Betreiber

In einem Fall in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky seien zwei Kinder erst zehn Jahre alt gewesen, teilte das US-Arbeitsministerium mit.

Gegen drei Betreiber verhängte es eine Strafe von insgesamt rund 212.000 Dollar (etwa 192.000 Euro).

In insgesamt 305 Fällen stellten Inspekteure des Arbeitsministeriums Verstöße gegen das geltende Gesetz fest. Der Großteil der minderjährigen Mitarbeiter - mit Ausnahme der beiden Zehnjährigen - waren zwischen 14 und 15 Jahre alt.

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Für sie gelten unter anderem eingeschränkte Arbeitszeiten von höchstens drei Stunden täglich an Schultagen und acht Stunden an schulfreien Tagen bis maximal 19 Uhr im Winter und 21 Uhr von Juni bis September.

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McDonald's-Betreiber schiebt Verantwortung für Kinderarbeit auf Eltern

Der Betreiber der McDonald's-Filialen in Louisville versuchte sich rauszureden. Die beiden Zehnjährigen hätten ihre Eltern während deren Nachtarbeit besucht, erklärte der Unternehmer Sean Bauer im TV-Sender CBS News. Ihre Anwesenheit in dem Teil des Restaurants sei von der Filialleitung nicht genehmigt gewesen. Jegliche Arbeit, die sie dabei verrichtet haben könnten, hätten sie auf Anweisung ihrer Eltern getätigt.

Doch laut dem Arbeitsministerium wurden die beiden Zehnjährigen nicht bezahlt und arbeiteten manchmal um zwei Uhr morgens. Eines der beiden Kinder habe sogar eine Fritteuse bedient, was für Mitarbeiter unter 16 Jahren verboten sei.

Neben Bauer Food wurden auch die Franchise-Unternehmen Archways Richwood und Bell Restaurant Group überprüft, wie aus der Mitteilung des Ministeriums weiter hervorgeht.

Sie betreiben in Summe 62 McDonald's-Filialen in Kentucky, Indiana, Maryland und Ohio. Weitere Stellungnahmen der betroffenen Unternehmen waren zunächst nicht bekannt.

McDonald’s betreibt nicht alle Restaurants in Eigenregie. Allein in Deutschland werden aktuell 94 Prozent der über 1.440 Restaurants als mittelständische Unternehmen von selbständigen Franchise-Partnern auf eigene Rechnung und Risiko betrieben. Sie sind auch für das Personal verantwortlich. (dpa/aze)

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