Filiale in Nürnberg schließt
Letzter Arbeitstag bei Galeria-Kaufhof: Sarah verabschiedet sich mit Tränen in den Augen
Mit Tränen in den Augen verabschiedet sich Sarah Bachinger von ihrem alten Arbeitsplatz. Der Tag, vor dem sie sich so lange gefürchtet hat, ist gekommen. Die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in Nürnberg hat am Samstag, den 17. Juni für immer die Türen geschlossen. RTL hat Sarah an ihrem letzten Arbeitstag begleitet. Im Video erzählt die Verkäuferin, wie schwer die letzten Monate für sie waren und wie es jetzt weitergeht.
Galeria-Filiale in Nürnberg schließt bereits um 11 Uhr
Der Kaufhof war für Sarah immer ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Ihre Mutter hat 40 Jahre lang für Kaufhof gearbeitet, Sarah ist bereits seit neun Jahren in der Kaufhof-Filiale auf der Königstraße in Nürnberg beschäftigt. Doch jetzt ist Schluss.
„Ich bin einfach nur aufgeregt. Als sei das der erste Arbeitstag für mich. Meine Gefühle sind komplett durcheinander“, sagt Sarah im Gespräch mit RTL an ihrem letzten Arbeitstag.
Der Galeria-Konzern kann es offenbar gar nicht abwarten, die Nürnberger Filiale zu schließen. Bereits um 11 Uhr wird entschieden, die Türen abzuschließen. Viele treue Kundinnen und Kunden stehen vor verschlossenen Türen. Verpasst haben sie allerdings nichts, nach einem wochenlangen Ausverkauf gibt es kaum noch Ware in der Filiale.
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Warum ausgerechnet die Filiale in Nürnberg schließen musste? „Keiner versteht es bis jetzt und wir waren einfach alle unter Tränen und unter Schock“, sagt Sarah. Besonders hart waren die letzten Wochen: Ausverkauf, Chaos, die Leere in der Filiale. „Es war so schlimm. Man weiß, man muss irgendwie noch funktionieren“, sagt Sarah.
Für die 31-Jährige beginnt jetzt eine neue Phase im Leben, zum ersten Mal ganz ohne Kaufhof.
Ältere Galeria-Mitarbeiter haben Angst, keinen Job zu finden
Sarah ist zwar erstmal arbeitslos, hofft aber, dass sie bald wieder einen neuen Job findet. Immerhin kann sie eine abgeschlossene Ausbildung als Kauffrau vorweisen.
Damit ist sie eine Fachkraft und für die gibt es gerade viele offene Stellen. Sarah kann sich auch einen Job außerhalb vom Einzelhandel vorstellen. Sie ist offen für Neues.
Doch Sorgen macht sie sich um ihre Kolleginnen und Kollegen, die seit 30 oder 40 Jahren dabei sind. „Die haben natürlich Angst, jetzt keinen Job mehr zu finden“, sagt Sarah.
In den nächsten Wochen kann sie zumindest wieder ausschlafen, dafür war in den letzten Monaten keine Zeit. Und sie kann nach passenden Stellen Ausschau halten. Der neue Job sollte vor allem ein so tolles Team haben, wie sie es bei Kaufhof hatte. Vor allem die Kolleginnen und Kollegen wird sie richtig vermissen.
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