Ministerin unterstützt Forderung
Kommt bald der 10-Euro-Gutschein ab 30 Minuten Verspätung bei der Deutschen Bahn?
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von Aristotelis Zervos
Alte Gleise, Baustellen, zu wenig Personal, mehr Reisende: Es gibt zahlreiche Gründe, warum auf die Deutsche Bahn kein Verlass mehr ist. Im Jahr 2022 hatte jeder dritte Fernzug deutlich Verspätung. Damit die Missstände nicht auf Kosten der Kundinnen und Kunden gehen, fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) einen 10-Euro-Gutschein bereits ab 30 Minuten Verspätung. Das Verbraucherministerium unter Ministerin Steffi Lemke findet die Idee gut.
Verbraucherzentrale Bundesverband fordert 10-Euro-Reisegutschein bei Bahn-Verspätung ab 30 Minuten
„Bahnreisenden wird derzeit viel zugemutet. Mit den ab Sommer 2023 geltenden EU-Bahngastrechten könnten weitere Zumutungen folgen“, sagt vzbv-Vorständin Ramona Pop.
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Deshalb fordert der vzbv eine Entschädigung bereits ab 30 Minuten Zugverspätung in Form eines 10-Euro-Reisegutscheins. Dies setzt einen starken Anreiz für die Bahnunternehmen, pünktlicher zu sein und trägt erheblich zur Kundenzufriedenheit bei, finden die Verbraucherschützer.
„Engpässe in der Schieneninfrastruktur werden auch in den kommenden Jahren viel Geduld von den Fahrgästen abverlangen. Um diese nicht zu überstrapazieren ist es wichtig, Bahnkundinnen und -Kunden bei Störungen angemessen zu entschädigen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Weiterfahrt zu ermöglichen. Das wäre auch im Interesse der Mobilitätswende“, so Ramona Pop.
Verbraucherschutzministerium findet die Idee prima
„Geldgutscheine auch bei Verspätungen unter einer Stunde können ein starkes Signal für die Kundenfreundlichkeit der Bahn sein“, erklärt dazu das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium, das von der Grünen-Ministerin Steffi Lemke geführt wird, auf RTL-Anfrage.
Einen kleinen Seitenhieb auf die Bahn kann sich das Ministerium nicht verkneifen: „Die hohe Unpünktlichkeit der Bahn macht vielen Fahrgästen regelmäßig zu schaffen. Insbesondere für eine verbrauchergerechte und nachhaltige Mobilitätswende ist ein zuverlässiger Zugverkehr unabdingbar.“
Und das Lemke-Ministerium macht deutlich, wohin die Reise geht: „Dazu bedarf es insbesondere starker Fahrgastrechte im Falle von Verspätungen und Ausfällen.“
Der 10-Euro-Gutschein könnte also durchaus Realität werden.
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