Gesetzliche KrankenversicherungBeitragserhöhung für 2023 wird nicht mitgeteilt
Die Krankenkassen-Beiträge steigen ab 2023 um 0,3 Prozent an – heimlich. Denn den Versicherten wird die Erhöhung nicht mitgeteilt. Und das kann Nachteile haben. Denn ein rechtzeitiger Wechsel der gesetzlichen Krankenversicherung spart bares Geld. Wann sich ein Wechsel lohnt und worauf gesetzlich Versicherte achten sollten, erklärt RTL-Verbraucherexperte Ron Perduss im Video.
Zusatzkosten für Krankenversicherung steigen um bis zu 233 Euro
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt zum 1.1.2023 um 0,3 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent. Gleichzeitig wird die Beitragsbemessungsgrenze auf 59.850 Euro angehoben. Somit kommen auf gesetzlich versicherte Beschäftigte Zusatzkosten von bis zu 233 Euro jährlich zu.
Lese-Tipp: Anhebung ab 2023 – Krankenkassenbeiträge so hoch wie noch nie
Das Vergleichsportal Check24 weist auf eine Besonderheit hin: Gesetzlich Versicherte sollen anders als bisher nicht mehr per Brief persönlich über die Beitragserhöhung ihrer Krankenkasse informiert werden. Konkret wird die Pflicht der Krankenkassen zur Versendung eines gesonderten Informationsschreibens bei einer Beitragserhöhung bis zum 30. Juni 2023 ausgesetzt. Versicherte werden damit im Januar 2023 trotz einer Beitragserhöhung keine persönliche und schriftliche Information ihrer Kasse erhalten.
„Das ist ein schwerer Eingriff in die bisher geltenden Wettbewerbsgrundsätze der Krankenkassen und kann bei Versicherten zu einem Vertrauensverlust führen“, sagt Daniel Güssow von Check24. „In dem Moment, in dem die Beiträge ein Rekordniveau erreichen, fehlt die wichtigste Möglichkeit für gesetzlich Versicherte, sich transparent über ihren kassenindividuellen Zusatzbeitrag informieren zu lassen“, so Güssow.
Bis zu 293 Euro jährlich bei Wechsel der Krankenversicherung sparen
Das bisher verpflichtende Informationsschreiben an die Versicherten enthielt nicht nur Informationen über die Beitragsanpassungen der jeweiligen Krankenkasse, sondern stellte auch den durchschnittlichen Zusatzbeitrag eindeutig heraus. Damit sollte sichergestellt werden, dass Versicherte Wechselmöglichkeiten erkennen und wahrnehmen. Diese Transparenz fällt weg.
Zusätzlich ist laut Check24 zu befürchten, dass durch die Aufhebung der gesonderten Informationspflicht die finanziellen Belastungen für die Versicherten sogar noch steigen werden. Das Vorhaben setzt einen Anreiz für alle gesetzlichen Krankenkassen, den Beitragssatz unmittelbar auf das maximal mögliche Maß anzuheben, da gesetzlich Versicherte nicht individuell über die Anpassung informiert werden müssen. „Versicherte sollten unbedingt die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen vergleichen“, sagt Daniel Güssow.
Tipp: Hier können Sie die gesetzlichen Krankenkassen vergleichen*
„Durch die deutlichen Unterschiede zwischen den Beiträgen sparen Arbeitnehmer bei einem Wechsel bis zu 293 Euro jährlich. Einige Krankenkassen haben Check24 bereits bestätigt, dass ihr Zusatzbeitrag auch im neuen Jahr unterhalb des durchschnittlichen Zusatzbeitrags liegen wird“, so Güssow. Fazit des Vergleichsportals: Ein Wechsel lohnt sich.
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