Keine Toleranz mehrPasswort-Teilen verboten! Jetzt macht der Streamingriese Netflix Ernst

ARCHIV - 13.08.2020, USA, Portland: Ein Logo von Netflix ist auf einer Fernbedienung zu sehen. Der Streaming-Riese Netflix will nach einem verhaltenen Jahresauftakt entschiedener gegen Trittbrettfahrer vorgehen. In diesem Vierteljahr soll die Offensive gegen das Teilen von Passwörtern endlich Fahrt aufnehmen. (zu dpa: «Netflix mit mauem Jahresstart - Wachstum und Ausblick enttäuschen») Foto: Jenny Kane/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Streamer Netflix greift beim Account-Teilen künftig härter durch.
hjb sei, dpa, Jenny Kane

Die Pläne standen schon länger fest, jetzt greift Netflix endgültig durch. Die Streaming-Plattform hat angekündigt, bis Ende Juni gegen das Teilen von Passwörtern vorzugehen. Für Nutzer, die mit dem Account-Inhaber nicht unter einem Dach wohnen, soll dann extra Geld fällig werden.

So viel kostet bald das Teilen von Netflix-Passwörtern

Für Netflix-Nutzer, die ein Passwort untereinander teilen, wird es bald ungemütlich. Nachdem die Plattform schon in Kanada, Portugal und Spanien strenger vorgegangen war, sollen nun weiter Hauptmärkte folgen. Dazu dürfte auch Deutschland zählen.

Wie viel das Account-Teilen in Deutschland künftig kostet, ist noch nicht bekannt. Die Preise für zusätzliche Nutzer eines Accounts außerhalb des Haushalts setze Netflix individuell für die einzelnen Märkte, sagte Netflix-Co-Chef Greg Peters.

In Portugal waren es beim Start im Februar 3,99 Euro im Monat pro Person und in Spanien 5,99 Euro. In Deutschland dürfte der Preis eher am oberen Ende dieser Spanne liegen.

Netflix macht keine Angaben dazu, wie genau die Systeme eine unerlaubte Mehrfach-Nutzung erkennen.

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Keine Toleranz mehr

Lange Zeit hatte Netflix beim Account-Teilen beide Augen zugedrückt. Doch nun gerät der Konzern unter Profit-Druck.

Die Plattform geht davon aus, dass rund 100 Millionen Haushalte den Service mit Login-Daten anderer nutzen. Das ist gemessen an den 232,5 Millionen zahlenden Kunden im vergangenen Quartal ein hoher Anteil.

Sorge, Kunden zu verlieren, hat der Streamingriese nicht: Die erste Reaktion sei zwar ähnlich wie bei Preiserhöhungen, räumte der Co-Chef Peters ein. Die Kunden würden zunächst auf das Angebot verzichten. In Kanada aber habe man inzwischen mehr zahlende Nutzer und mehr Umsatz als vorher.

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Außerdem kündigte Netflix an, den DVD-Verleih nach rund 25 Jahren wegen der geringen Nutzung einzustellen.

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Mit dem DVD-Versand per Post ist Netflix 1997 in den USA gestartet. In Deutschland hat es das Netflix-Angebot nicht gegeben. Im Streaming-Zeitalter spielt dieser Dienst jedoch keine Rolle mehr. (dpa/ser)

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