Brief der Konzernleitung
SO wurden die Galeria-Mitarbeiter über den Kahlschlag informiert
Durch die Schließung von 52 Galeria-Filialen verlieren mehr als 4.000 Mitarbeitende ihren Job. In einem Brief an die gesamte Belegschaft, der RTL vorliegt, schreibt die Konzernleitung rund um den Vorsitzenden der Geschäftsführung Miguel Müllenbach: „Heute ist der Tag, an dem wir Ihnen schlechte Nachrichten überbringen müssen.“
"Was wir durchstehen mussten, ist eindeutig zu viel für ein normales Arbeitsleben"
Für viele Mitarbeiter waren die schlechten Nachrichten schlichtweg ein Schock. Das Management begründet seine Entscheidung gegenüber den Mitarbeitenden so: „Alles was wir, wenn man sich nur die jüngere Vergangenheit der letzten 3 Jahre sich ansieht, erlebt haben oder durchstehen mussten, ist eindeutig zu viel für ein normales Arbeitsleben. (...) Zunächst durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und in der Folge durch die hohe Inflation aufgrund des Krieges in der Ukraine mussten wir Ende Oktober erneut in ein Schutzschirmverfahren eintreten, um Galeria im hart umkämpften deutschen Einzelhandelsmarkt erhalten zu können.“
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Betroffene Mitarbeiter können in Transfergesellschaft wechseln
Galeria will in Zukunft mehr auf Online- und mobile Kaufmöglichkeiten setzen. Was aber auch heißt: „Dass unser künftiges Filialnetz aufgrund der sich belastend veränderten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen kleiner werden muss“, heißt es weiter im Brief des Managements.
Gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat hat Galeria für die Betroffenen einen Sozialplan ausgearbeitet, der auch das Angebot beinhaltet, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Diese soll dabei helfen, sich weiter zu qualifizieren und eine neue Stelle zu finden. 5000 Mitarbeitende sollen in dem Rahmen das Unternehmen verlassen.
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Galeria bedankt sich - Schwacher Trost für Mitarbeiter
Für viele Mitarbeiter, die ihre Stelle verlieren, dürfte es ein schwacher Trost sein, dass sich der Konzern in dem Brief bedankt: „Insbesondere auch nochmal bei den Kolleginnen und Kollegen, die trotz Ihres unermüdlichen Einsatzes durch die heute getroffenen Entscheidungen Ihren Arbeitsplatz bei Galeria verlieren werden.“
Zahlreiche Krisen - Beschäftigte mussten immer wieder um ihren Job bangen
Die Warenhauskette schlittert seit Jahren von einer Krise in die nächste, die Beschäftigten mussten immer wieder um ihre Stellen zittern. Zuletzt hatten die behördlichen Auflagen in der
Corona-Krise das Geschäft belastet, der Konzern griff nach Staatshilfen, dann litten die Filialen an der Zurückhaltung der Verbraucher nach dem russischen Überfall auf die Ukraine.
Zudem machten hausgemachte Probleme dem Konzern zu schaffen, der der milliardenschweren Signa-Holding des österreichischen Investors Rene Benko gehört, der Karstadt und Kaufhof zusammengeführt hatte. Vor mehr als zwei Jahren hatte Galeria Karstadt Kaufhof bereits im damaligen Insolvenzverfahren gut 40 von damals 172 Filialen geschlossen, wobei rund 5000 Mitarbeiter ihre Stellen verloren. Im Februar war das aktuelle Insolvenzverfahren durch
das Amtsgericht Essen eröffnet worden. (rts/mmü)
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