Von Transparenz keine Spur

Steuergeld für Klima-Kleber: So finanziert sich die "Letzte Generation"

So finanziert sich die "Letzte Generation" Steuergeld für Klima-Kleber
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Steuergeld für Klima-Kleber
So finanziert sich die "Letzte Generation"

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von Sebastian Stöckmann und Markus Frenzel

Kaum ein Tag, an dem Klima-Kleber nicht irgendwo in Deutschland den Verkehr lahmlegen. Für den Kampf gegen die Klimakrise, sagen Aktivisten der "Letzten Generation". Transparenz wird dabei groß geschrieben. Doch die Finanzierung der Aktionen ist nicht ganz so durchsichtig wie der Kleber selbst, wie RTL-Recherchen zeigen. Mehr dazu im Video.

Caroline Thurner: Einige Klima-Kleber werden bezahlt

Grenzen oder Kompromisse kennen die Klima-Kleber kaum. Sie wollen die Welt vor dem Untergang retten, auch wenn ihre Aktionen illegal sind und sie vielen Menschen auf die Nerven gehen. Caroline Thurner und ihre Mitstreiter der "Letzten Generation" kämpfen gegen den Klimawandel – so die immer wieder verbreitete Message.

Doch einige der Aktivisten werden auch bezahlt, wie Thurner bereits vor einigen Wochen bestätigte. "Man wird da angestellt. Das Höchste, was man kriegt, sind glaub ich 1.200 Euro im Monat", sagte sie zu RTL. "Die Stunden, für die man angestellt wird, muss man wirklich mobilisieren."

"Geh scheißen!" Autofahrer schubsen Klimakleber von Straße Streit mit Aktivisten eskaliert
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Streit mit Aktivisten eskaliert
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Über gemeinnützigen Verein "Wandelbündnis" fließt Geld zur "Letzten Generation"

"Wir stellen keine Menschen an", heißt es hingegen auf der Homepage der "Letzten Generation". Das übernimmt nämlich ein gemeinnütziger Verein, das "Wandelbündnis" – angeblich nur für Bildungsarbeit.

Wissenschaftlerin Maria-Christina Nimmerfroh, die sich undercover in die "Letzte Generation" eingeschlichen hat, glaubt nicht, dass man das so klar trennen kann. "Es geht nicht um Aufklärung über die Klimakatastrophe", sagt sie. In einem Trainingsskript stehe explizit, "dass man über eigene Inhaftierungserfahrungen berichten soll. Nun kann ich nur über Inhaftierungserfahrungen berichten, wenn ich auch schon mal im Gefängnis war." So wie mancher Klimakleber, der bereits hinter schwedischen Gardinen gesessen hat.

So bereiten sich Klima-Demonstranten  vor Sie trainieren für ihre Aktionen
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Sie trainieren für ihre Aktionen
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Klima-Kleber profitieren indirekt von Steuergeldern

RTL-Recherchen zufolge profitiert die "Letzte Generation" indirekt auch von Steuergeldern. Aus internen Unterlagen geht hervor, dass Rechnungen offenbar aufs "Wandelbündnis" ausgestellt werden. Es gibt sogar eine Art Anweisung an die Aktivisten, alle Rechnungen auf den gemeinnützigen Verein ausstellen zu lassen – also auch Rechnungen für Blockaden oder Sabotageakte.

Allein im Jahr 2022 sind für die illegalen Aktionen der Aktivisten fast 100.000 Euro zusammengekommen, die von der Steuer abgesetzt werden können. "Indirekt finanziert der Staat dadurch auch illegale Taten", sagt Wirtschaftsanwältin Ulrike Schmidt-Fleischer.

Mutter und Tochter bei Klebe-Aktion Begleitung Umweltaktivisten  "Letzte Generation"
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Begleitung Umweltaktivisten "Letzte Generation"
Mutter und Tochter bei Klebe-Aktion

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"Letzte Generation" schließt nicht aus, dass bezahlte Mitarbeiter Straßen blockieren

Auf RTL-Anfrage erklärt die "Letzte Generation", es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die offiziell für Bildungsarbeit angestellten Mitarbeiter auch an illegalen Protesten teilnehmen. Und auch nicht, dass Spenden für die "Letzte Generation" von der Steuer abgesetzt werden, wenn sie an den gemeinnützigen Verein gehen. Allerdings erhalte man für die Aktionen kein direktes Steuergeld.

Ausschließen wollen die Aktivisten auch nicht, dass bezahlte Mitarbeiter auch an Straßenblockaden teilnehmen oder Spenden steuerlich abgesetzt werden.