Es sollte der perfekte Mord werden. Das hatte sich Nasen Saad vorgenommen, als er im Mai 2024 eine Frau mit zehn Messerstichen am Strand von Bournemouth brutal tötete. Saad war Student der Kriminologie an der Universität in England und hatte alles dafür getan, nicht erwischt zu werden. Wie es trotzdem dazu kam? Susanna Krämer und Neil Graham.
Polizei: "Hands on the head, down the stars slowly."
Das ist der Moment, in dem sich Nasen Saads makaberer Traum von einem perfekten Mord in Luft auflöst. Im Haus seiner Tante wird der damals 20-Jährige festgenommen. Nur vier Tage nach seiner Tat. Es ist Mai 2024. Abends nach dem Training trifft sich Amy Gray mit einer Freundin hier am Strand von Bournemouth in Südengland. Während sie bei Vollmond am Lagerfeuer sitzen, schleicht sich von hinten ein Unbekannter an, zehnmal sticht der Täter mit einem Messer auf Amy ein und trifft ihr Herz. Die 34-Jährige verblutet am Strand. Ihre Freundin greift er ebenfalls an, sie überlebt und kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Die Behörden bestätigen später, Täter und Opfer hatten sich nie zuvor gesehen.
"Ich glaube nicht, dass Leanne und Amy von Anfang an sein beabsichtigtes Ziel waren. Sie befanden sich zufällig in einer Situation, die ihm eine Chance bot. Es war dunkel. Es war niemand sonst in der Nähe."
Aber der Täter wird von Überwachungskameras gefilmt. Und so gerät er schnell ins Visier der Ermittler. Nasen Saad, ein Kriminologiestudent aus London. Im Verhör spielt er den Unschuldigen.
Nasen Saad: "Und ich bin nicht verantwortlich. Okay. Und ich habe keinen Grund, jemanden ohne Grund anzugreifen."
Aber die Überwachungskameras überführen ihn. Und nicht nur das. Im Haus seiner Eltern und seiner Tante finden die Beamten zahlreiche Messer, von denen er regelrecht fasziniert scheint. Außerdem hatte er vor der Tat an der Uni versucht, Tipps für das perfekte Verbrechen zu bekommen. Er stellt in seinen kriminologischen Vorlesungen Fragen bis zu dem Punkt, an dem sein Dozent halb im Scherz sagte: "Du planst keinen Mord, oder?" Für die Richter steht fest, Saad hat aus purer Mordlust getötet. Und noch aus einem anderen Grund. Es scheint, dass sie sich für ihre Annäherungsversuche an Mädchen gedemütigt und zurückgewiesen gefühlt, haben, was im Laufe der Zeit zu einer zutiefst unterdrückten Wut auf die Gesellschaft und insbesondere auf Frauen geführt hat.
Nasen Saad wird nun mindestens 39 Jahre hinter Gittern verbringen. Lebenslänglich für den Kriminologiestudenten, der dachte, er sei der perfekte Verbrecher.