Pendler pfeifen auf gestiegene SpritpreiseTrotz durchschnittlich 63 Stunden Stau: Deutsche setzen weiterhin auf Autos

Vor allem Autofahrer mit einem Benziner mussten im vergangenen Jahr durchschnittlich 21 Prozent mehr für eine Tankfüllung ausgeben als im Vorjahr. Bei Dieselfahrern waren es sogar 38 Prozent mehr. Trotzdem haben die steigenden Kosten Pendler in Großstädten nicht davon abgehalten, das Auto stehen zu lassen. Das zeigt die Auswertung einer Analyse der Verkehrsmuster durch den Kartierungsspezialisten TomTom.
Auto bleibt liebstes Verkehrsmittel für Pendler
Wie alle Energiekosten sind die Preise an den Tankstellen im vergangenen Jahr stark gestiegen – weniger Pendler gab es deswegen laut Studie aber nicht. Arbeitnehmer mit einem längeren Weg ins Büro setzen weiterhin auf das Auto, anstatt auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad umzusteigen.
Auch die Möglichkeit, aus dem Home-Office zu arbeiten, habe nicht zu einem Rückgang geführt: „Überraschenderweise hat die Zeit, die Pendlerinnen und Pendler in den untersuchten deutschen Großstädten in der Rushhour verlieren, vielerorts im vergangenen Jahr sogar noch zugenommen“, erklärte ein TomTom-Sprecher.
Pendler stehen rund 63 Stunden im Stau
Zur Hauptverkehrszeit verbrachten die Autofahrer die meiste Zeit im Stau um München herum. Zusammengerechnet waren das für 2022 rund 67 Stunden. Kurz dahinter steht Hamburg mit 66 Stunden Stau, gefolgt von Berlin mit 61 Stunden und Leipzig mit 60 Stunden.
Über den Tag verteilt kamen die Fahrzeuge im Zentrum von Hamburg am langsamsten voran. Im Durchschnitt brauchten sie mehr als 23 Minuten für eine zehn Kilometer lange Strecke. Das entspricht einer Geschwindigkeit 26 Kilometern pro Stunde. In der Statistik folgen Berlin, Leipzig, München und Köln. In der Domstadt benötigte ein Fahrzeug durchschnittlich 19 Minuten und 20 Sekunden für die 10-Kilometer-Strecke.
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Nutzer von Elektrofahrzeugen konnten sparen

Für den „TomTom Traffic Index“ für das Jahr 2022 wurden den Angaben zufolge die Daten von Smartphones und fest verbauten Navigationssystemen ausgewertet. Schätzungen zufolge war jedes siebte Automobil in Deutschland an der Datenerhebung beteiligt. Weltweit wertete TomTom Daten aus rund 600 Millionen Fahrzeugen aus.
Ebenfalls ausgewertet wurden die Energiekosten: Durch die Energiekrise während des Ukraine-Kriegs sind die Preise für Benzin in Deutschland durchschnittlich um 21 Prozent gestiegen, bei Diesel betrug der Anstieg ganze 38 Prozent. Eine Möglichkeit zum Sparen ist die Nutzung eines Elektrofahrzeugs – selbst wenn man die Autos an den teureren Schnellladestationen in den Innenstädten auflädt.
Bei der Nutzung von herkömmlichen AC-Ladestationen mit langsameren Ladegeschwindigkeiten habe man 2022 im Vergleich zu einem Benziner 46 Prozent der Energiekosten eingespart. Bei Nutzung eines Schnellladers betrugen die Kosteneinsparungen laut TomTom noch immer 14 Prozent im Vergleich zu einem Benziner. (abö/dpa)
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