Doc Flecks hat wichtige Einschlaf- und Ernährungstipps parat
Schlechter Schlaf: Wer weniger als acht Stunden pro Nacht schläft, wird dick - woran das liegt
Bei vielen Menschen ist es um den Schlaf nicht allzu gut bestellt: Schlafprobleme und Schlafstörungen erschweren entweder das Einschlafen oder lassen uns nachts häufig wach werden. Und das kann richtig problematisch werden! Forscher einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift „Sleep Medicine“ veröffentlicht wurde, haben herausgefunden: Wer weniger als acht Stunden pro Nacht schläft, neigt dazu, mehr gefährliches Bauchfett anzusammeln.
Untersucht wurden mehr als 5.100 Erwachsene im Alter von 18 bis 59 Jahren, die in den Jahren 2011 bis 2012 und 2013 bis 2014 an der US-amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey teilgenommen hatten.
Aber woran liegt es überhaupt, dass eine schlechte Schlafqualität dazu führt, dass wir zunehmen? Das sehen Sie im Video.
Dr. Anne Fleck bei RTL.de – alle Doc-Fleck-Themen finden Sie hier auf einen Blick
Guter Schlaf: Darauf kommt es wirklich an

Fakt ist: Gesunder Schlaf ist genauso wichtig wie essen, trinken und Bewegung. Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Bestseller-Autorin („Energy! Der gesunde Weg aus dem Müdigkeitslabyrinth“)*, erklärt, welche Lebensmittel und Alltags-Tricks uns einen gesünderen Schlaf bescheren können.
Wichtig: Jeder Mensch durchläuft verschiedene Schlafphasen, die alle dafür sorgen, dass wir am nächsten Morgen körperlich und geistig wieder fit sind. Dafür müssen wir – wie Neurologen und Schlafforscher aus den USA im vergangenen Jahr herausgefunden haben – nicht unbedingt zum Langschläfer mutieren – tatsächlich ist zu viel Schlaf auch nicht gesund. Viel mehr komme es auf eine gute Schlafqualität an.
„Die moderne Forschung empfiehlt mindestens sechs Stunden und 30 Minuten pro Nacht.“ Wirklich entscheidend ist, dass wir gut und tief schlafen. Liegen Sie unter den empfohlenen sechseinhalb Stunden, sei es wichtig, unerkannte Schlafräuber zu erkennen und zu beheben, so die Medizinerin.
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Ihre Meinung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Ernährung: Die ultimativen Ein- und Durchschlafhilfen

Etwa jeder Dritte in Deutschland schläft schlecht ein oder durch. Also ist Nachhelfen angesagt, zum Beispiel über die Ernährung.
Trinken Sie Kamillentee vor dem Zubettgehen. 1-2 Tassen helfen beim Einschlafen. Die Muskeln entspannen sich und der Tee beruhigt.
Greifen Sie eine Stunde vor dem Zubettgehen zu ein paar Kirschen oder ungesüßtem Kirschsaft. Schattenmorellen zum Beispiel enthalten viel Melatonin, auch bekannt als das Schlafhormon.
Kichererbsen können auch eine gute Wahl sein. Die enthalten viel Vitamin B6, was wiederum benötigt wird, um Melatonin zu erzeugen.
Es gibt jedoch auch einige Lebensmittel, von denen Sie besser die Finger lassen sollten:
Sind Sie besonders sensibel, was Kaffee angeht, sollten Sie Ihre Tasse am Nachmittag weglassen.
Rohkost, wie zum Beispiel Obst oder Salat, ist schwer verdaulich. Das kann die Schlafqualität enorm beeinträchtigen, erklärt Doc Fleck. Besser: Gegartes Gemüse oder Kohlenhydrate.
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Auch diese Tricks lassen uns besser schlafen
An besonders stressigen Tagen brauchen wir besondere Maßnahmen, um runterzukommen. Ein Bad oder auch eine Dusche können helfen. Denn wichtig ist, dass wir entspannen. Wer sich abends gerne medial entertainen lässt, sollte gewappnet sein „und in diesem Fall Blaulicht-Filter am Rechner, Smartphone und TV einsetzen, um damit die innere Uhr und die Schlafhormon-Produktion nicht zu verschieben“, so Doc Fleck.
Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, empfiehlt Doc Fleck „zum Beispiel nach der Nachtschicht den Einfluss von blaustichigem Tageslicht mithilfe einer Sonnenbrille zu vermeiden.“
Auch der 20-jährige Zuschauer Philipp ist Schichtarbeiter und fragt sich: Ist es eigentlich schädlich, zu unterschiedlichen Zeiten zu schlafen? „Der Körper wünscht sich eigentlich eine Regelmäßigkeit im Schlaf und feste Zubettgehzeiten. Deswegen ist es so wichtig, wenn man im Schichtdienst arbeitet, gut für sich zu sorgen.“
Dazu zählt: Das Schlafzimmer gut abdunkeln und alles Unnötige aus dem Zimmer zu verbannen. Das sorgt für eine erholsame Schlafatmosphäre.
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Tipps, um die Gedankenspirale zu durchbrechen
„Schlaf ist die wichtigste Zeit der Regeneration und der gesamten Reparaturprozesse des Körpers“, erklärt Doc Fleck. Wir nehmen jeden Tag zig Eindrücke und Informationen auf, die uns bewegen und zum Teil belasten. Im Schlaf ordnen wir alle Informationen und reinigen unser Gehirn. Doch genau diese Eindrücke sind es manchmal, die uns abends daran hindern, dass wir überhaupt in den Schlaf finden.
Die Folge: Man bleibt länger wach, als einem lieb ist und das Gedankenkarussell will einfach nicht aufhören, sich zu drehen. Dieses Problem kennt auch die 34-jährige Julia, die Dr. Anne Fleck gefragt hat: Was mache ich dagegen?
Bei RTL-“Punkt 12“ beantwortet die Präventivmedizinerin die Zuschauerfrage wie folgt: „Man sollte sich bewusst machen, dass man nur Gedanken im Kopf hat. Gedanken müssen ja nicht die Realität sein. Wenn einen das aber wirklich quält, dann kann man auch nochmal aufstehen und etwas anderes machen. Aber manchmal hilft es auch schon, laut auszusprechen, dass es eben nur Gedanken sind, die uns wachhalten.“
Schlaf nachholen ja, aber nicht 1:1

Sollten alle Tipps und Tricks nicht helfen und die Nacht war kurz oder der Schlaf nicht so erholsam, kann der sogar nachgeholt werden. Idealerweise in der darauffolgenden Nacht und – und wenn das nicht möglich ist – am Wochenende. Immerhin muss Schlaf nicht 1:1 nachgeholt werden. Bei zwei Stunden verpasstem Schlaf reicht es durchaus, nur eine Stunde „nachzuschlafen“.
Kurzfristig können wir also Schlafdefizite ausgleichen, aber langfristig kann zu wenig Schlaf zu gesundheitlichen Problemen führen. „Schlechter Schlaf ist nicht nur Ursache von Energiemangel, sondern auch ein Dünger für chronische Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, Demenz und Übergewicht.
Ab wann sollte man sich Hilfe holen?
Wenn Sie sich trotz acht Stunden Schlaf über drei Monate hinweg müde und schlapp fühlen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und nach den Ursachen forschen. „Oft werden Schlafstörungen nicht solide diagnostiziert, gerade bei Frauen das sogenannte „Upper Resistance Syndrom“, was zu Müdigkeit führt und Krankheiten fördert. Eine schlafmedizinische Diagnostik und Therapie kann hier helfen.
Auch sollten weitere Ursachen von Müdigkeit internistisch solide abgeklärt werden“, weiß Dr. Anne Fleck. (jvo/liw/vdü)
Mehr Doc Fleck im Podcast "Dr. Anne Fleck - Immunsystem und Schlaf mit BRIGITTE LEBEN!"
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