Experten geben TippsDie Rente im Blick? In sieben Schritten bereiten Sie sich richtig auf den Ruhestand vor!

In Rente gehen: Über das Wann und Wie wird politisch wieder viel diskutiert. Künftig gilt das reguläre Eintrittsalter von 67 Jahren. Viele wollen ihren Ruhestand aber früher genießen. So oder so gibt es einiges zu beachten, damit in der Rente genug Geld zum Leben bleibt. Ein Überblick in sieben Schritten zusammengefasst!
Schritt 1: Rentenkonto klären - Was muss da für die Rente geklärt werden?
Wer sich mit dem Gedanken an die Rente trägt, der stellt sich wahrscheinlich zuallererst die Frage, ob er oder sie sich ein Ausscheiden aus dem Arbeitsleben finanziell leisten kann und ab wann die Rentenvorschriften den Weg raus aus dem Job erlauben. Letzteres hängt vom Alter ab. In der Regel kann ein Anspruch auf Altersruhegeld frühestens ab 63 Jahren bestehen. Ersteres ist eng mit der Rentenhöhe verknüpft. Diese Angabe liefert in den meisten Fällen die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) in Berlin.
Sie schickt gesetzlich Versicherten vom 55. Lebensjahr an alle drei Jahre die sogenannte Rentenauskunft zu. Darin steht sowohl, wann jemand in Rente gehen kann als auch zu welchen Konditionen. Außerdem enthält das Schreiben den Versicherungsverlauf. Das sind die Zeiten, die bei der Rente mitzählen und somit bares Geld wert sind.
Sobald das 43. Lebensjahr erreicht ist, wird von der Rentenversicherung ein Versicherungsverlauf und ein Antrag auf Kontenklärung zugesandt. "Prüfen Sie Ihren Versicherungsverlauf sorgfältig und klären Sie Fehlzeiten. Nicht alles wird automatisch gemeldet", sagt Katja Braubach von der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Beispielsweise müssen Schul- und Studienzeiten anhand von Studienbescheinigungen und Zeugnissen selbst nachgewiesen werden. Auch Zeiten der Kindererziehung müssen mit einem entsprechenden Antrag (V0800) beantragt werden. Für die Kontenklärung gibt es keine Frist, sie kann auch noch kurz vor dem Beginn der Rente erfolgen. Allerdings kann es dann schwierig werden, fehlende Unterlagen zu beschaffen, heißt es auf RTL-Anfrage von der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Wichtig ist auch der richtige Zeitpunkt: Kontenklärung und Beratung sind mindestens ein Jahr vor Beginn des neuen Lebensabschnitts ratsam. So bleibt Luft zum Füllen von Lücken.
Schritt 2: Die Rente am besten ausrechnen lassen
Ist das Versicherungskonto vollständig geklärt, kann mithilfe der jährlichen Renteninformation und dem Rentenhöhenrechner der Deutschen Rentenversicherung die eigene Rente zum gewünschten Rentenbeginn geschätzt werden.
Insbesondere wenn sich die persönliche Situation bis zum Rentenbeginn noch verändert, empfiehlt Katja Braubach eine persönliche Beratung über eine der Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung. In einem Gespräch kann individuell auf die persönliche Situation eingegangen werden.
Gegebenenfalls liegt auch ein Angebot des Arbeitgebers vor oder wenn geplant wird, die Arbeitsstunden zu reduzieren, dann können Beraterinnen und Berater in den Auskunfts- und Beratungsstellen ausrechnen, wie sich das auf die Rente auswirken kann.
Auf Antrag angehender Rentnerinnen und Rentner rechnet auch der Versicherungsträger aus, wie hoch das Ruhestandsgeld in etwa sein wird. Basis sind die über die Kontenklärung dokumentierten Rentenzeiten.
Schritt 3: Finanzielle Situation sondieren

Gleichzeitig gilt es einmal für potenzielle Ruheständler, Kassensturz zu machen. Welche Kosten sind da, welche fallen in Zukunft an? Was kommt demnächst rein?
Auf der Habenseite können neben der Rente Sparguthaben, Lebensversicherungen und Riester-Rente sowie betriebliche Altersvorsorge stehen. Hinzu kommen Minderausgaben, wenn Fahrtkosten und manche Versicherung wegfallen.
Andererseits gilt es, den Bedarf zu betrachten. Das heißt konkret: Will ich beispielsweise Reisen oder etwas hinzuverdienen? Das sind Fragen, die es sich zu stellen gilt. Ein weiterer Aspekt ist das Wohnen. Wie hoch ist die Miete? Existiert Eigentum, das bei Bedarf verkauft und die Einnahme verlebt werden kann?
Terminierung: Spätestens ein Jahr im Voraus, optimal mit Anfang 60.
„Die Daten für den neuen Lebensabschnitt sind dann einigermaßen verlässlich, und man kann Stellschrauben nutzen, um eventuellen finanziellen Problemen vorzubeugen“, erklärt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Nach Rentenbeginn seien diese kaum aufzufangen.
Sein Tipp: Wer größere Geldbeträge - etwa aus Riester-Vertrag und Lebensversicherung - erwartet, sollte mit dem Steuerberater reden und sich Gedanken über Anlegen oder Ausgeben machen.
Schritt 4: Mit dem Arbeitgeber sprechen
Klar ist: Der Arbeitgeber sollte rechtzeitig über den beabsichtigten Renteneintritt informiert werden. Eine pauschale Frist gibt es hier nicht. Ein Anhaltspunkt können die Kündigungsfristen sein.
Dafür gilt es den Tarif- oder Arbeitsvertrag zu prüfen. Vielleicht muss ein neuer Kollege für Ihre Stelle eingearbeitet werden. In diesem Fall sollte der Arbeitgeber auch rechtzeitig über Ihren Ruhestand informiert werden.
Sinnvoll ist es, zuerst mit der Rentenversicherung zu sprechen. In diesem Gespräch kann nochmal geklärt werden, ob alle erforderlichen Daten im Versicherungsverlauf gespeichert sind und ob die Rente tatsächlich zum gewünschten Zeitpunkt beginnen kann. Sie sollten sich auch Gedanken über Ihren Ruhestand machen, empfiehlt Katja Braubach von Deutschen Rentenversicherung Bund.
Wollen Sie gegebenenfalls neben der Rente noch teilweise weiter arbeiten? Die Rentenversicherung kann Ihnen erklären, ob und wie sich die Beschäftigung auf Ihre Rente auswirkt. Mit dem Arbeitgeber müssen Sie klären, ob eine weitere Beschäftigung überhaupt möglich ist.
Terminierung: „Erst mit der DRV alles klären, dann mit dem Arbeitgeber reden“, meint Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Spätester Termin sollte der der Kündigung sein.
Schritt 5: Rente beantragen
Heute letzter Arbeitstag, morgen kommt automatisch die Rente aufs Konto? Ganz so geht es nicht.
Die Rente wird nicht automatisch ausgezahlt, sie muss beantragt werden. Der Antrag sollte ungefähr drei Monate vor dem beabsichtigten Rentenbeginn gestellt sein. Dies ist möglich über die Onlinedienste der Deutschen Rentenversicherung.
Potenzielle Rentnerinnen und Renter können sich aber auch an die Beraterinnen und Berater der Auskunfts- und Beratungsstellen und auch die ehrenamtlichen Versichertenberater und – Beraterinnen wenden, heißt es auf RTL-Anfrage von der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Wichtige Unterlagen für eine Altersrente sind beispielsweise die eigene Versicherungsnummer, die Steueridentifikationsnummer, die IBAN, die Krankenkassenkarte und wegen der Pflegeversicherungsbeiträge ein Nachweis der Elterneigenschaft (Geburtsurkunde eines Kindes).
Die Rente kann zwar auch drei Monate rückwirkend beantragt werden, aber dann fließt das Geld ebenfalls erst nachträglich.
Schritt 6: Auf den Rentenbescheid warten

Wichtig ist: Die Rente ist sicher, sobald der Rentenbescheid im Briefkasten liegt. Danach können angehende Ruheständler beruhigt dem Büro und dem Betrieb den Rücken kehren. Terminierung: Das Schreiben sollte etwa einen Monat vor dem Ruhestand da sein. „Wenn nicht, nachhaken“, erklärt Scherfling.
Schritt 7: Den Ruhestand genießen
Ist das alles geschafft, der Rentenbescheid eingetroffen und die erste Rentenzahlung auf dem Konto – dann heißt es erstmal: Die Rente genießen, der neue Lebensabschnitt kann beginnen! (lwe, mit dpa)
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