DHL, Deutsche Bahn & Co. erhöhen die PreiseDas wird in unserem Alltag alles teurer
Teures Tanken und höhere Preise auch für Grundnahrungsmittel wie Brot und Eier treiben die deutsche Inflation so stark an wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Mai durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt mit. Wie jetzt auch noch DHL und Deutsche Bahn die Preise anziehen und was in unserem Alltag alles teurer wird.
Energie und Ukraine-Krieg treiben die Preise weiter hoch
Hauptursache für die enorme Inflation sei nach wie vor die teure Energie, sagte Statistikamt-Präsident Georg Thiel. „Aber wir beobachten auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln.“ Energie kostete im Mai 38,3 Prozent mehr, Kraftstoffe 41 und leichtes Heizöl 95 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich um 11,1 Prozent und damit so stark wie nie seit der Wiedervereinigung. Erheblich mehr kosteten Speisefette und Speiseöle (+38,7 Prozent). Auch Fleisch und Wurst (+16,5 Prozent), Eier und Molkereiprodukte (+13,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+10,8 Prozent) wurden teurer. Ohne Energie und Nahrungsmittel lag die Inflation nur bei 3,8 Prozent.
Auch die Preise bei den Erzeugern landwirtschaftlicher Produkte verteuern sich spürbar und signalisieren anhaltend hohe Lebensmittelpreise. So ging es bei pflanzlichen Produkten im April um 45,7 Prozent nach oben und bei tierischen Erzeugnissen um 35,8 Prozent. "Wir brauchen höhere Preise, um überhaupt weiter produzieren zu können", sagte Bauernpräsident Rukwied im Deutschlandfunk. Düngemittelkosten hätten sich zum Vorjahr vervierfacht, Futter sei doppelt so teuer, die Energiekosten seien explodiert.
| Waren und Dienstleistungen | Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum |
| Leichtes Heizöl | + 94,8 % |
| Erdgas | + 55,2 % |
| Diesel | + 52,0 % |
| Speisefette und Speiseöle | + 38,7 % |
| Superbenzin | + 36,6 % |
| Strom | + 21,5 % |
| Fleisch und Fleischwaren | + 16,5 % |
| Molkereiprodukte und Eier | + 13,1 % |
| Kaffee und Kakao | + 11,3 % |
| Brot und Getreideerzeugnisse | + 10,8 % |
| Foto- und Filmausrüstung | |
| Fahrräder | + 9,4 % |
| Fahrzeuge | + 9,1 % |
| Telefone | + 8,0 % |
| Gemüse | + 7,5 % |
| Möbel und Leuchten | + 7,4 % |
DHL erhöht ab 1. Juli Versandkosten
Doch die Preissteigerungen treffen uns auch in anderen Bereichen. Der Paketdienstleister DHL ändert zum 1. Juli 2022 eine Reihe von Paket-Preisen. Vor allem fällt beim Versand innerhalb Deutschlands der Preisvorteil für online gekaufte Päckchen- und Paketmarken weg. Auch werden die Filialpreise in den Produktkategorien Päckchen S und Päckchen M erhöht. Der Preis für das ausschließlich online erhältliche Paket 2 kg steigt von 4,99 auf 5,49 Euro.
Lese-Tipp: Diese neuen DHL-Versandkosten gelten ab 1. Juli 2022
Deutsche Bahn erhöht Preise für Serviceleistungen
Die Mitnahme von Fahrrädern (national und international) kostet jetzt einheitlich 9 Euro. Auch Bahncard-Kunden müssen den vollen Preis zahlen.
Der Preis für eine Sitzplatzreservierung steigt auf 4,50 Euro in der 2. Klasse und 5,90 Euro in der 1. Klasse. Die Familienreservierung kostet 9 Euro in der 2. Klasse und 11,80 Euro in der 1. Klasse. Die Dauerreservierung bleibt unverändert.
Mit sinkenden Preisen sollten Verbraucherinnen und Verbraucher erst gar nicht rechnen. Im Sommer wird es nochmal deutlich teurer, sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt ING, im Gespräch mit RTL/ntv. Dann kann die Teuerungsrate auch über 10 Prozent liegen. Erst im Herbst beruhigen sich die Preise dann wieder. (mit reuters/aze)
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