Alles, was Sie jetzt zum 49-Euro-Ticket wissen müssen!Das Deutschlandticket ist gestartet: Kann ich es eigentlich auch im Zug kaufen?

Endlich ist es da: Nach dem Erfolg des 9-Euro-Tickets im vergangenen Sommer startet nun das vergünstigte Deutschlandticket. Für 49 Euro können Abonnentinnen und Abonnenten jetzt bundesweit im Nah- und Regionalverkehr fahren. Wer sich dafür entscheidet, muss auch einiges beachten – was Sie jetzt zum Einstieg wissen müssen, wo es das Deutschlandticket zu kaufen gibt und welche Fristen gelten.
Lese-Tipp: Pendler, Ausflügler, Landbevölkerung: Für wen sich das 49-Euro-Ticket lohnt und für wen nicht!

Seit dem 1. Mai ist das Deutschlandticket für 49 Euro gültig

Start Deutschlandticket Pressekonferenz zum bevorstehenden Start im Hauptbahnhof Berlin Volker Wissing, BundesverkehrsministerStart Deutschlandticket Pressekonferenz zum bevorstehenden Start im Hauptbahnhof Berlin Volker Wissing, Bundesverkehrsminister, Berlin Berlin Deutschland Hauptbahnhof *** Start Deutschlandticket Press conference on upcoming launch at Berlin Central Station Volker Wissing, Federal Minister of Transport Start Deutschlandticket Press conference on upcoming launch at Berlin Central Station Volker Wissing, Federal Minister of Transport, Berlin Berlin Germany Central Station
Verkehrsminister Wissing bewirbt das 49-Euro-Ticket.
www.imago-images.de, IMAGO/Chris Emil Janßen, IMAGO/Chris Emil Janssen

Mehr als drei Millionen Menschen hatten sich bis zur vergangenen Woche schon für den neuen Fahrschein entschieden – doch die Branche rechnet noch mit deutlich mehr Kundinnen und Kunden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bewarb das Deutschlandticket kürzlich noch mal mit etwas Pathos: Es sei die große Reform des öffentlichen Personennahverkehrs, der Einstieg in dessen Digitalisierung. Der 1. Mai 2023 werde der Tag des ÖPNV, sagte Evelyn Palla, bei der Deutschen Bahn für den Regionalverkehr zuständig. Die Erwartungen an das Deutschlandticket sind groß - und die Branche betont seit Wochen ihre Vorfreude.

Seit Montag ist es also soweit: Deutschland lässt den Tarifdschungel im öffentlichen Personennahverkehr zumindest ein Stück weit hinter sich und führt ein 49 Euro teures, bundesweit gültiges Ticket ein. Ein bisschen Chaos mit Blick auf zum Beispiel Mitnahmeregeln ließ sich dabei nicht vermeiden, aber dazu später mehr. Im Kern ist das Ticket simpel gestaltet, leicht zu bekommen und durch lange ausgehandelte politische Beschlüsse zumindest vorerst auch gut abgesichert.

Lese-Tipp: Umfrage: Jeder Zehnte hat schon Deutschlandticket gekauft

Wo und wie kann ich das 49-Euro-Ticket kaufen?

Das Ticket wird von den allermeisten regionalen Verkehrsunternehmen ebenso vertrieben wie von der Deutsche Bahn. Außerdem bieten verschiedene Unternehmen Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa die Verkehrsdienstleister Hansecom und Mobility Inside. Bei Kontrollen kann das Abo dann per Chipkarte oder per Handyticket vorgezeigt werden. Mit einer Übergangsfrist bis Jahresende werden auch noch Papiertickets mit QR-Code ausgegeben.

Wo der Fahrschein gekauft wird, ist aus Kundensicht egal. Vor allem die kleineren, privaten Verkehrsunternehmen warben aber zuletzt offensiv für den Kauf bei ihnen. Sie sorgen sich vor Liquiditätsengpässen, wenn ihnen Ticketeinnahmen zunächst verloren gehen und sie auf die Ausgleichszahlungen warten müssen.

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Wie kann ich das 49-Euro-Ticket kaufen, wenn ich kein Smartphone besitze?

Wer kein Smartphone besitzt, kann das Abo prinzipiell auch persönlich an den stationären Verkaufsstellen der jeweiligen Verkehrsunternehmen abschließen. Dadurch könnten sich aber die Wartezeiten deutlich verlängern. An Fahrkartenautomaten wird der Kauf in der Regel nicht klappen, weil dort meist keine Abos angeboten werden. Wer zwar kein Smartphone, aber einen internetfähigen Computer hat, kann das Ticket über diesen Weg online erwerben.

Kann ich das Deutschlandticket auch direkt im Zug kaufen?

Das würde sicherlich die Wartezeiten an den stationären Schaltern verkürzen, ist aber leider nicht möglich. Beim 49-Euro-Ticket handelt es sich nämlich nicht um einen Fahrschein im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr um ein Abonnement. Und die können grundsätzlich nicht im Zug erworben werden.

Wer sein Deutschlandticket allerdings aus dem Zug heraus via Smartphone-App kaufen möchte, hat mehr Erfolg. Die Apps mehrere Verkehrsverbände bieten das Abo in Digitalform an – auch im laufenden Monat.

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Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Welche Verkehrsmittel kann ich mit dem Deutschlandticket nutzen?

Das Deutschlandticket gilt - wie schon das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 - in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs. Ausgenommen sind also ICE-, IC- und EC-Züge sowie private Reisebusse. Auch auf Schiffen gilt das Ticket nicht - außer es handelt sich um Verbindungen, die zum öffentlichen Nahverkehr gehören, wie etwa die Fähren in Hamburg oder über den Berliner Wannsee.

Lese-Tipp:Wo und für wen sich das Deutschlandticket lohnt

Gilt das 49-Euro-Ticket auch im Flix-Train?

Nein, im Flix-Train gilt das Ticket wie auch im DB-Fernverkehr nicht. Auch Fahrten im Flix-Bus sind vom Deutschlandticket nicht abgedeckt.

Für welchen Zeitraum das 49-Euro-Ticket gilt und welche Fristen zu beachten sind

Das Deutschlandticket gilt immer für den aktuellen Kalendermonat. Wer sich also erst am 15. Mai für das Ticket entscheidet, muss für den Zeitraum bis 31. Mai die vollen 49 Euro zahlen.

Wichtig ist hier auch die Bestellfrist für das digitale Ticket, das nicht als Chipkarte kommt. Laut dem Verbraucherportal Chip 365 ist die Bestellfrist bei den Verkehrsbetrieben noch teilweise unterschiedlich geregelt. So muss bei der MVG in München, laut Chip 365, das Deutschlandticket bis zum 25. des Vormonats bestellt werden.

Bei der Berliner BVG dagegen soll eine Frist bis zum 20. des Vormonats, laut Verbraucherportal, gelten. Bestellbar ist das Deutschlandticket auch bei der Deutschen Bahn online. Laut der Webseite des Unternehmens gelten bei Postversand-Tickets Vorlaufzeiten von zwei Tagen bei Zeitkarten und bei Abos 14 Tage. Ansonsten kann das Deutschlandticket auch direkt vor Ort in den Reisezentren der Deutschen Bahn seit dem 1. Mai gekauft werden.

Grundsätzlich ist das Deutschlandticket als Abo gedacht. Wer nicht kündigt, erhält das Ticket für den nächsten Monat also automatisch. Das Ticket kann aber stets zum Ende jeden Monats gekündigt werden. Laut Deutscher Bahn gilt hier: Das Deutschlandticket soll bis zum 10. eines Monates zum Endes des Kalendermonats gekündigt werden – das soll dann möglich sein über das Abo-Portal der Deutschen Bahn. Auskunft gibt es aber auch bei den jeweiligen Verkehrsbetrieben.

Welche Deutschlandticket-Rabatte gibt es neben der Jobticket-Option?

Beim Deutschlandticket gibt es eine Jobticket-Option, für die sich viele Unternehmen interessieren, sie aber teils noch nicht pünktlich zum Start am 1. Mai abgeschlossen haben. Zahlt der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Ticketpreises, gibt es einen Rabatt vom Bund von 5 Prozent obendrauf. Den Verbraucher kostet das Ticket dann maximal 34,30 Euro im Monat.

Hier wird es dann doch etwas unübersichtlich. Einige Bundesländer haben sich dazu entschieden, das Ticket für bestimmte Personengruppen günstiger anzubieten - etwa für Studierende, Auszubildende oder Senioren. Die Mehrkosten werden dann meist aus dem Landeshaushalt finanziert. Zudem haben einige Verkehrsverbünde abweichende Mitnahmeregeln beschlossen oder Zusatztickets eingeführt, die mit dem Deutschlandticket kombiniert werden können. Hier lohnt ein Blick auf die Webseite des jeweiligen Verkehrsverbunds.

Laut Deutscher Bahn können etwa drei Viertel aller bisherigen Abo-Kundinnen und -Kunden Geld sparen, wenn sie auf das Deutschlandticket wechseln. Dabei lohnt sich das Ticket vor allem für Pendlerinnen und Pendler im Regionalverkehr zwischen verschiedenen Städten. Das Deutschlandticket kostet dann in vielen Fällen einen Bruchteil dessen, was bislang für ein Abo fällig wurde. Wer indes vor allem in der eigenen Stadt mit Bus und Bahn unterwegs ist, sollte noch mal nachrechnen. Zwar sind auch dort viele andere ÖPNV-Abos teurer als das Deutschlandticket. Allerdings umfassen sie oft Zusatzangebote wie die Mitnahme einer weiteren Person am Wochenende, eines Hundes oder des eigenen Fahrrads. (mit dpa/lwe)

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