Erste Tarifeinigung gescheitertVerdi-Mitglieder stimmen für unbefristeten Streik bei Deutsche Post DHL
Bei der Deutschen Post stehen die Zeichen auf Streik. In einer Urabstimmung bei dem Bonner Konzern votierten 85,9 Prozent der Befragten gegen das Angebot und für einen unbefristeten Streik. Allerdings gehen die Verhandlungen zwischen Post und Verdi nach dem klaren Streik-Votum an diesem Freitag zunächst weiter.
Legt die Deutsche Post ein verbessertes Angebot vor?
Die Deutsche Post und Verdi haben vereinbart, die Anfang Februar unterbrochenen Tarifverhandlungen für rund 160.000 Tarifbeschäftigte in Deutschland am Freitag den 10. März fortzusetzen, um doch noch zu einer Einigung zu gelangen.
Das Anfang Februar von der Deutschen Post vorgelegte Angebot sieht vor, allen Tarifbeschäftigten und Auszubildenden rückwirkend ab dem 1. Januar 2023 über zwei Jahre die volle steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro zu zahlen. Außerdem enthält das Angebot eine Erhöhung aller tariflichen Entgelte und Ausbildungsvergütungen um insgesamt 340 Euro pro Monat in zwei Stufen ab Anfang 2024. Der neue Tarifvertrag hätte eine Laufzeit bis zum 31.12.2024.
Man habe Verdi aufgefordert, „im Geist der auch schon vorher konstruktiv geführten Verhandlungen kurzfristig doch noch zu einem zustimmungsfähigen und wirtschaftlich tragfähigen Ergebnis zu kommen“, erklärt Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutschen Post AG.
Verdi: 90 Prozent der Tarifbeschäftigten bei der Post haben niedriges Einkommen
„Die Deutsche Post AG steht jetzt in der Verantwortung, durch eine deutliche materielle Verbesserung des abgelehnten Angebots einen unbefristeten Streik abzuwenden", sagt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Das Ergebnis der Urabstimmung zeige die Entschlossenheit der Verdi-Mitglieder, für ein gutes Tarifergebnis zu kämpfen. „Die Arbeitgeber sind gut beraten, dieses Votum sehr ernst zu nehmen", so Kocsis weiter.
Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post eine Gehaltserhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten.
Lese-Tipp: Briefträger packen aus – Das steckt wirklich hinter dem Zustell-Chaos bei der Post
Laut Verdi sind fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. „Sie sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen“, so Verdi.
Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Deutschen Post AG habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste schlichtweg nicht verkraften, so Kocsis.
In der Sparte Post & Paket Deutschland, bei der es um den Brief- und Paketversand im Inland geht, waren Ende 2022 rund 192.000 Menschen tätig. Der Tarifvertrag gilt laut Verdi für rund 160.000 von ihnen. Der Rest sind Beamte, außertariflich Beschäftigte und Mitarbeiter, für die andere Tarifverträge gelten.
Was ein wochenlanger Streik für Kunden bedeuten würde
Ein unbefristeter Arbeitskampf dürfte schwerwiegende Folgen für den Brief- und Paketversand in Deutschland haben. Allein bei den Warnstreiks Ende Januar blieben zeitweise jedes fünfte Paket und jeder elfte Brief liegen. Und dabei wurde nicht einmal überall gestreikt.
Bei einem flächendeckenden Streik über mehrere Woche dürfte der Anteil entsprechend höher sein.
Als Alternative für der Versand von Paketen bieten sich eine Reihe von Paketdiensten wie Hermes, UPS oder DPD an. Sollten bei einem Streik viele DHL-Kunden sich für einen alternativen Anbieter entscheiden, müssen allerdings alle Kunden mit längeren Lieferzeiten rechnen.
Hinzu kommt, dass der Streik in die Osterzeit fallen könnte. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte jetzt schon die Ostergeschenke bestellen oder verschicken.
Beim Briefversand sieht die Lage bei einem Streik noch düsterer aus. Zwar gibt es in vielen Regionen private Postunternehmen, die meisten sind jedoch auf Geschäftskunden in ihrer Region spezialisiert. Die Deutsche Post hat hier eine noch marktbeherrschendere Stellung als bei den Paketen. Wer dringend einen Brief verschicken muss, sollte sich Alternativen wie biberpost, Nordbrief oder PinMail ansehen. Noch besser: Soweit wie möglich alles per E-Mail erledigen.
Was tun bei Briefen mit Fristen und Mahnungen?
Grundsätzlich gilt: Bleibt ein wichtiges Schreiben wegen eines Streiks bei der Post liegen, dann kann der Brief gar nicht zugestellt werden.
„Wenn mir der Brief verspätet zugeht, dann fängt die Frist verspätet zu laufen an“, erklärt Rechtsanwältin Nicole Mutschke. Das gilt auch für Mahnungen.
Wer zum Beispiel eine fristgerechte Kündigung verschicken muss, sollte sich allerdings bei einem Poststreik nach Alternativen umsehen und auf Nummer sicher gehen.
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