Pläne von SPD und GrünenGesetzliche Krankenkasse: Millionen Versicherten drohen deutlich höhere Beiträge

Millionen gesetzlich Versicherten droht der nächste Beitrags-Hammer. Wer bald zusätzlich zur Kasse gebeten werden soll.
Video-Tipp: Krankenkassen erhöhen heimlich die Beiträge
SPD und Grüne wollen Beitragsbemessungsgrenze anheben
Erst ist die Corona-Krise über das Land gerollt, jetzt bringen steigende Arznei-, Energie- und Personalkosten das deutsche Gesundheitssystem an seine finanziellen Grenzen.
Und das hat Folgen: Für die gesetzlichen Krankenkassen wird mit einem dicken Minus von rund 17 Milliarden Euro gerechnet. Auffangen muss das Milliardenloch der Bund – oder besser die Steuerzahler.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Ende Mai Vorschläge für eine dringend notwendige Reform der gesetzlichen Krankenversicherung vorlegen.
Lese-Tipp: Jede zweite Klinik dicht? Das sagt Lauterbach zu den Kahlschlag-Gerüchten
Statt abzuwarten, preschen SPD und Grüne jetzt vor und stellen neue Forderungen nach Beitragserhöhungen. Und die haben es in sich: Denn zahlen sollen vor allem die Besserverdienenden, die sich noch freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung befinden.
Bislang gilt für sie die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze – die liegt aktuell bei 4987,50 Euro Brutto-Gehalt im Monat. Das heißt – wer mehr als das verdient, muss nicht automatisch mehr in die Kasse einzahlen. Ab dieser Grenze zahlen alle Arbeitnehmer den gleichen Höchst-Betrag in die Kasse ein.
Mit dem Wegfall oder der Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze müssen Millionen Versicherte plötzlich höhere Krankenkassenbeiträge zahlen. Denn für jeden Euro, der über die Beitragsbemessungsgrenze hinaus geht, werden 14,6 Prozent Beitragssatz fällig. Oben drauf kommt noch der Zusatzbeitrag, der durchschnittlich 1,6 Prozent beträgt.
Ein Beispiel: Wer 7.000 Euro brutto im Monat verdient müsste rund 220 Euro mehr im Monat für die gesetzliche Krankenversicherung zahlen.
Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze eine Frage der Gerechtigkeit?
„Wenn Mehreinnahmen im Gesundheitswesen benötigt werden, um diese Kostensteigerung zu bewältigen, dann kann die maßvolle Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze meines Erachtens ein vernünftiger Weg sein“, erklärt SPD-Chefin Saskia Esken im Gespräch mit dem „Handelsblatt“.
Ihr Argument: Die große Mehrheit der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland verdient weniger als 5.000 Euro brutto und liegt damit unter der Beitragsbemessungsgrenze, wäre damit nicht von einer Erhöhung der Beiträge betroffen.
Ähnlich äußert sich im „Handelsblatt“ die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang: „Wir müssen künftig mehr öffentliche Mittel einsetzen und die Beitragsbemessungsgrenze anheben, damit mittlere und niedrigere Einkommen nicht noch stärker belastet werden.“ Das sei eine Frage der Gerechtigkeit.
Versicherungspflichtgrenze soll ebenfalls hochgesetzt werden
Blöd nur, dass die Betroffenen dann in Scharen zur privaten Krankenversicherung wechseln könnten.
Denn wer heute über der Versicherungspflichtgrenze von 66.600 Euro brutto im Jahr (5.550 Euro brutto im Monat) liegt, kann sich aussuchen, ob er sich lieber privat oder gesetzlich versichert.
Und weil die Politiker die Wechselwelle befürchten, wollen sie auch die Versicherungspflichtgrenze deutlich anheben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wünschte sich bereits im vergangenen Jahr eine Versicherungspflichtgrenze von 130.000 Euro brutto im Jahr. Damit würden neben Selbstständigen nur Spitzenverdiener in die private Krankenversicherung wechseln können – und Beamte.
Alarmiert sind vor allem die Arbeitgeber. Denn sie müssten einen Teil der Kosten ebenfalls mittragen. Sie haben treu die FDP an ihrer Seite.
Und bevor Karl Lauterbach seine Vorschläge vorlegen kann wird schon jetzt deutlich: Der nächste Streit in der Koalition steht vor der Tür.
Mehr News-Videos aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Mobilität
- 02:28
Das müsst ihr über "Buy now, pay later" wissen
- 02:08
So wird man zum reichsten Menschen Deutschlands!
- 01:20
Hype um Pokemon! Diese Karten sind ein Vermögen wert
- 01:33
Diese drei Versicherungen braucht wirklich jeder!
- 02:13
So unterstützt der Staat Studierende und Azubis
- 02:40
So gelingt der Verkauf mit Flohmarkt-Apps
- 01:37
Was sind Vermögenswirksame Leistungen?
- 02:41
Warum ist der Rasierer für Frauen teurer als für Männer?
- 01:39
Darum wird der Stanley Cup auf Social Media gehypt
- 02:47
So behaltet ihr den Überblick über eure Finanzen
- 01:52
Wie KI diesem Frisör bei der Arbeit hilft!
- 01:36
Wie Schwäbisch Gmünd für 1.000 Menschen ein Zuhause findet
- 01:50
Was ist eigentlich ein ETF?
- 03:01
Polizeigewerkschaft fordert Tempo 30 innerorts
- 02:42
Wie das Ehe-Aus nicht zur Existenzbedrohung wird
- 02:22
Unternehmer schlagen Alarm
- 01:13
Wie teuer wird unser Kaffee?
- 02:25
So teilt ihr euch die Arbeit im Haushalt fair auf
- 04:03
Männer überschätzen ihren Anteil an der Hausarbeit
- 01:30
Galeria hat große Pläne für Innenstädte
- 03:56
Das kommt jetzt auf Mieter zu
- 03:49
Darauf solltet ihr beim Einkauf mit Rabatt-Apps achten
- 02:13
DIESE Modelle sind betroffen
- 01:08
Wer dieses Jahr vom Führerschein-Umtausch betroffen ist
- 02:45
Superreiche werden immer mächtiger
- 01:14
Tech-Milliardäre liefern sich Wettlauf ums All
- 03:21
Das kann das neue Vergleichsportal der Bafin
- 03:40
Jeder Dritte schläft im Homeoffice!
- 02:44
Ab jetzt gibt's ICE-Tickets für unter 11 Euro!
- 03:02
Die Bonusprogramme der Supermärkte im Test
- 03:06
Wir machen den Secondhand-Baumarkt-Check!
- 01:38
"Für die Rente machen die eigentlich nichts"
- 04:45
Deutsche verdienen so viel wie noch nie
- 01:43
Hier verlieren Pendler jährlich 60 Stunden Zeit
- 02:25
Bürgergeld-Empfänger sollen gemeinnützige Arbeit leisten
- 01:45
Die Highlights der Technikmesse CES 2025
- 01:56
Lebensmittelpreise werden auch 2025 steigen
- 01:33
"Kein Lohn für den ersten Krankheitstag"
- 02:59
So bringt ihr eure Finanzen zum Jahresbeginn auf Vordermann
- 02:41
Lohnt sich der Wechsel? Unser Experte klärt auf!
- 01:36
Das ist dran an Linnemanns Kritik
- 01:57
Das sagen die Wahlprogramme zur Wirtschaft in Deutschland
- 01:43
Morgens krank, nachmittags arbeiten – ist das sinnvoll?
- 01:17
Ist das Weihnachtsgeschäft noch zu retten?
- 00:31
Droht in Großbritannien die Guinness-Krise?
- 01:45
Darum können sich betroffene Unternehmen nicht wehren
- 01:26
So lebt es sich im ersten Haus aus dem 3D-Drucker
- 01:49
Jetzt will der Fahrtenvermittler den ländlichen Raum erobern
- 01:12
Das verändert sich an deutschen Flughäfen
- 00:32
Schiffe auf der Mosel stecken nach Unfall fest
RTL+ Doku-Tipp: Armes reiches Deutschland - Wird das Leben unbezahlbar?
Energie, Lebensmittel, Mieten: die Kosten explodieren. In Deutschland wächst die Kluft zwischen Arm und Reich. Die Gefahr, in die Armut zu rutschen, wird für immer größere Teile der Bevölkerung zu einer ernsthaften Bedrohung. Vor allem in Ballungszentren spüren inzwischen auch Teile der Mittelschicht den steigenden Druck. Die Dokumentation „Armes reiches Deutschland - Wird das Leben unbezahlbar?“ auf RTL+ schaut sich in deutschen Städten um.