Wann trifft uns die Teuer-Welle?
Erzeugerpreise steigen so stark wie nie zuvor - Plus 25 Prozent

Erdgas, Strom, Öl: Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im Dezember wegen teurer Energie so stark angehoben wie noch nie. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte stiegen um durchschnittlich 25,0 Prozent – der stärkste Anstieg, der jemals erhoben wurde.
Verbraucherinnen und Verbraucher müssen weiter mit hohen Preisen rechnen
„Dies war der stärkste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949“, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Im Dezember lag der Wert noch bei 24,2 Prozent.
Die Entwicklung deutet darauf hin, dass sich die Verbraucher in den kommenden Monaten auf anhaltend hohe Preissteigerungen einstellen müssen. Denn die Produzentenpreise gelten als ein Vorläufer für die Entwicklung der Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise geben. Das Ifo-Institut rechnet mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von vier Prozent im laufenden Jahr - es wäre die höchste seit 1993 und noch einmal deutlich mehr als 2021 mir 3,1 Prozent.
Hauptverantwortlich für die hohen Erzeugerpreise war den Statistikern zufolge abermals Energie. Sie verteuerte sich zu Jahresbeginn um durchschnittlich 66,7 Prozent. Erdgas kostete 119 Prozent mehr als im Januar 2021, elektrischer Strom zwei Drittel und leichtes Heizöl 55,6 Prozent mehr. Klammert man Energie aus, lagen die Erzeugerpreise insgesamt um 12,0 Prozent über dem Vorjahreswert.
Vorleistungsgüter kosteten gut ein Fünftel mehr als vor einem Jahr. Metalle verteuerten sich hier um 36,9 Prozent. Dabei kletterten die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen mit 51,5 Prozent besonders kräftig. Sehr hohe Anstiege wurden zudem bei Sekundärrohstoffen aus Papier und Pappe (plus 72,7 Prozent), Verpackungsmitteln aus Holz (plus 65,7 Prozent) sowie Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (plus 67,4 Prozent) ermittelt. (reuters/aze)
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