Über 150 Jahre nach der GründungAutozulieferer Borgers muss Insolvenz anmelden

Der nordrhein-westfälische Autozulieferer Borgers SE & Co. KGaA hat Insolvenz angemeldet. Das Traditionsunternehmen mit Sitz in Bocholt gilt nach eigenen Angaben als Spezialist für textile Bauteile in Fahrzeugen. Betroffen sind fast 2.000 Beschäftigte in Deutschland.
Keine Chance gegen steigende Energiepreise und Materialkosten
Borgers hat die steigenden Energiepreise und Materialkosten für seine Insolvenz verantwortlich gemacht. Sie hätten "die Restrukturierungserfolge der vergangenen Monate und Jahre egalisiert und kurzfristig zu außergewöhnlichen Ertrags- und Liquiditätseinbußen geführt", hieß es in einer Mitteilung des Bocholter Familienunternehmens. Borgers beliefert fast alle großen Autobauer mit Verkleidungen, Dämpfungen und Isolationen aus Naturfasern und Kunststoffen für Innenraum, Motor und Kofferraum.
Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Frank Kebekus ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Von der Insolvenz betroffen sind zunächst die 1900 Mitarbeiter in Deutschand, die meisten davon in Bocholt und im schwäbischen Ellzee. Die Auslandsgesellschaften mit rund 2700 Mitarbeitern sind nicht insolvent.

„Zahlreiche Kunden“ seien bereit, weiter Zulieferteile bei Borgers zu beziehen, erklärte Kebekus. Es gehe darum, „diesem über 150 Jahre alten Traditionsunternehmen eine Perspektive zu erarbeiten“. Der Geschäftsbetrieb solle "so reibungslos wie möglich" aufrechterhalten werden. Ein Stillstand der Produktion im Zuge der Insolvenz könnte auch die Bänder bei den Autobauern ins Stocken bringen. Der Insolvenzverwalter sei vor allem als Vermittler zwischen Kunden wie Volkswagen und den Banken gefragt, sagte eine mit der Lage vertraute Person am Dienstag.
Borgers SE & Co KGaA steckt seit Jahren in der Krise
Das Unternehmen steckt seit Jahren in der Krise, eskaliert war die Lage aber erst vor kurzem. Erst vor gut einem Jahr hatte Borgers seine Kredite nach der Corona-Krise neu geordnet. Seither haben die Gläubigerbanken mit umfangreichen Pfandrechten das Sagen, die laut einem Insider von der Commerzbank gesteuert werden. 2020 hatte die Borgers SE & Co KGaA bei einem Umsatz von 660 Millionen Euro einen Konzernverlust von 68 Millionen Euro erwirtschaftet, neuere Zahlen liegen nicht vor.
Die Maschinenbau-Sparte mit den Töchtern Olbrich und R+S war bereits im Juni für umgerechnet 43 Millionen Euro an die US-amerikanische Matthews International verkauft worden. Sie stand für rund ein Fünftel des Umsatzes. Eigentlich sollte auch das Kerngeschäft mit der Autoindustrie im Sommer an einen neuen Eigentümer gehen. Doch die Verhandlungen verliefen im Sande.
Autozulieferer gelten angesichts der schwachen Margen und der rückläufigen Pkw-Absatzzahlen als eine der Branchen, die in der sich anbahnenden Rezession besonders insolvenzanfällig sind. Borgers ist eines der größten Unternehmen der Branche, das in die Pleite gerutscht ist. (dpa/rts/aze)
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