Rente reicht kaum zum Leben

Mehr als jeder vierte Rentner bekommt nicht einmal 1.000 Euro

ARCHIV - 26.06.2012, Baden-Württemberg, Stuttgart: Eine ältere Frau zählt Geld. Die Chefs der Wirtschaftsforschungsinstitute DIW und IW fordern, dass die geplante Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro auch für Rentner gilt. (zu dpa: «Ökonomen fordern: Energiepauschale auch für Rentner») Foto: Marijan Murat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Fast 28 Prozent der Rentnerinnen und Rentner müssen mit weniger als 1.000 Euro Rente auskommen.
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Mehr als ein Viertel der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland haben ein monatliches Nettoeinkommen von weniger als 1000 Euro.

13 Prozent der Rentnerinnen und Rentner arbeiten weiter

Im Jahr 2021 betraf das 4,9 Millionen Ruheständler, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das entspricht einem Anteil von 27,8 Prozent der Rentenbezieher. Bei Frauen lag der Anteil deutlich höher: 38,2 Prozent hatten ein Nettoeinkommen von unter 1000 Euro, dagegen nur 14,7 Prozent der Rentner.

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Den Angaben zufolge bezogen im vergangenen Jahr 17,6 Millionen Menschen in Deutschland aus Altersgründen eine Rente, zehn Jahre zuvor war es 16,6 Millionen. Knapp 13 Prozent der Seniorinnen und Senioren sind erwerbstätig. Manche arbeiten weiter, weil die Rente nicht reicht. Andere wollen weiterarbeiten.

Für 40,8 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 65 und unter 75 Jahren war die Arbeit die vorwiegende Quelle des Lebensunterhalts. Für die Mehrheit handelte es sich um einen Zuverdienst. Sie lebten in erster Linie von ihrer Rente beziehungsweise von ihrem Vermögen (55,9 Prozent).

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Während der Rente Geld verdienen: Das muss beachtet werden

Auch Rentnerinnen und Rentner können und dürfen während der Rente arbeiten. Beliebt sind Minijobs, wer noch fit ist und Lust auf einen Job hat, kann auch im Rentenalter noch mehr dazu verdienen. Und das lohnt sich: Rentnerinnen und Rentner, die bereits die Regelaltersgrenze erreicht haben, können nämlich unbegrenzt hinzuverdienen.

Laut der Deutschen Rentenversicherung müssen Rentnerinnen und Rentner dann keine Beiträge mehr zur Rentenversicherung zahlen. Allerdings könnte sich die Steuerlast erhöhen. Wer aber freiwillig Rentenbeiträge zahlt, profitiert selbst bei einem Minijob noch weiter im Alter.

Dazu hat die Deutsche Rentenversicherung ein Rechenbeispiel: „David E. lebt ebenfalls in den alten Bundesländern. Er übt nach Erreichen der Regelaltersgrenze im Dezember 2021 neben seiner Rente vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 einen Minijob mit einem monatlichen Verdienst von 450 Euro aus. Hierauf hat er neben seinem Arbeitgeber auch selbst Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von insgesamt 194,40 Euro gezahlt, monatlich also 16,20 Euro. Ab 1. Juli 2023 würde sich seine Rente daher nach heutigen Werten um 5,45 Euro monatlich erhöhen. Bereits nach etwas mehr als drei Jahren hat sich die Beitragszahlung damit schon gelohnt.“

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Fast 600.000 Rentnerinnen und Rentner erhalten Grundsicherung

Ein Teil der älteren Menschen ist auf staatliche Unterstützung angewiesen. 589.000 Menschen erhielten im Dezember 2021 Grundsicherung im Alter. Der Anteil an den Ruheständlern habe sich über die vergangenen Jahre kaum verändert, erläuterte die Behörde. Im vergangenen Jahr lag er bei 3,4 Prozent.

Insgesamt leben in Deutschland immer mehr ältere Menschen. Die Zahl der über 65-jährigen und älter wuchs binnen zehn Jahren um 11 Prozent auf 18,4 Millionen 2021. Die Bevölkerung insgesamt nahm in diesem Zeitraum nur um 3,6 Prozent auf 83,2 Millionen zu. Der Anteil der Generation 65 plus an der Bevölkerung stieg von 20,7 auf 22,1 Prozent. (mit dpa/aze)

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