Polizei München am Limit Wegen Klimaklebern bleibt unser Kampf gegen Kinderpornos liegen!

Ist die Münchner Polizei am Limit?
Die bayerische Hauptstadt ist derzeit Gastgeber der seit Dienstag laufenden Autoschau IAA Mobility, gleichzeitig müssen Beamte Maßnahmen gegen Protestaktionen der Letzten Generation einleiten. Seit zwei Wochen haben diese München zur Protesthochburg erklärt. Eine Situation, welche die Polizei offenbar zwingt, ihre Ressourcen neu zu verteilen.

Die Polizei geht mit den Klimaaktivisten hart ins Gericht. In einem auf X (ehemals Twitter) geposteten Video erklären drei Polizisten, dass durch die derzeit hohe Arbeitslast wichtige Aufgaben nicht mehr bearbeitet werden können. „Ich bin in der Gefangenensammelstelle hier, und wenn die Klimaaktivisten draußen vor Ort festgenommen worden sind, werden sie hierher transportiert in die Ettstraße, ins Polizeipräsidium, hier in München. Und dort werden sie dann von mir sachbearbeitet“ so eine Kriminalbeamtin. Eigentlich sei sie für Betrugsdelikte zuständig, kümmert sich sonst um Enkeltrick-Anrufe. Diese würden zur Zeit nicht bearbeitet werden.

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Wird ein Klimakleber mal festgenommen, kümmert sich ihr Kollege um seine Haftsache. „In meinem täglichen Leben bin ich im Kommissariat 17 und bin dort mit der Bekämpfung der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und der Bekämpfung von Kinderpornografie befasst“, erklärt er im Video.

Was zuerst klingt wie etwas Abwechslung im Job ist für die Münchener Beamten ein großes Problem. Das Video suggeriert, die liegen gebliebenen Fälle würden nicht bearbeitet werden – solange sich die Aktivisten der Letzten Generation auf die Straße kleben.

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Automesse schützen und Klimakleber entfernen - zu viel für Polizei München?

Zudem steht in München in dieser Woche die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA Mobility) auf dem Programm. Zur Überwachung der Automesse sollen insgesamt 4.500 Beamte eingesetzt werden. Dazu kommen die Klebeaktionen der Letzten Generation, die München vor zwei Wochen zur Protesthochburg ernannt hat. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, seien dafür täglich 200 Beamte für die bislang festgenommenen etwa 30 Aktivisten im Einsatz.

Auch wenn diese Darstellung gefährlich dramatisch wirkt, zeigt sie doch die deutlichen Auswirkungen, die eine solche Veranstaltung wie die IAA zusammen mit den Klimakleber-Aktionen auf die örtliche Polizeistruktur haben kann.

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Polizei muss Klimakleber vor Wut-Bürgern schützen

Und dennoch: Die den Klimaaktivsten entgegengebrachte Gewalt in den vergangenen Wochen zeigt, dass die Polizeipräsenz auf der Straße wichtig ist – bevor Wut-Bürger eigenständige Maßnahmen gegen die meist jungen Aktivisten ergreifen. Zuletzt verpasste ein Mann in München einem Klimakleber eine saftige Backpfeife. Allein in der bayerischen Landeshauptstadt wurden bisher acht Angriffe von Passanten und Autofahrer auf Demonstrierende gemeldet, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

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Ist die Kritik der Polizei also berechtigt – oder gar ein Armutszeugnis? In Zeiten von Protestkampagnen und planbaren Großveranstaltungen wünscht sich so mancher eine bessere Verteilung von Polizeiressourcen. Bei Bundesligaspielen unterstützt beispielweise die Bundespolizei mit Hundertschaften. Warum sollten diese nicht auch mit Speiseöl bewaffnet Klimakleber von der Straße waschen?

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Kommissariat bleibt für akute Fälle besetzt

Im Video stellt die Polizei eines doch noch klar: Bei akuten Fällen ist das Kommissariat 17 doch noch besetzt, wie ein Polizist erklärt: „Wenn der Kindergarten anruft und aktuell von einem sexuellen Missbrauch Kenntnis erlangt, dann können wir da auch ein Team entsenden und die notwendigen Ermittlungen durchführen“. (kra)