Bayerns Landeshauptstadt wird zur Protest-Hochburg der Letzten Generation„Sind der Feueralarm in einer schlafenden Gesellschaft“ - „Klima-Shakira“ klebt jetzt in München

München ist ab sofort Protest-Hochburg der Letzten Generation!
Und mittendring klebt Anja Windl, besser bekannt als „Klima-Shakira“. Die 26-Jährige ist in Bayern aufgewachsen. Im RTL-Interview macht sie Landesvater Markus Söder schwere Vorwürfe und erklärt, warum ihre Heimat künftig Schwerpunkt der Klimakleber-Aktionen sein soll. Schließlich wird Windl von der Polizei weggetragen – das alles im Video!

Anja Windl ist in Bayern aufgewachsen. Im RTL-Interview erklärt sie, warum der Freistaat zur Protest-Hochburg wird.
Anja Windl ist in Bayern aufgewachsen. Im RTL-Interview erklärt sie, warum der Freistaat zur Protest-Hochburg wird.
RTL

Anja Windl: In Bayern ist der „Wertekonflikt mit am größten“

Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation erklären München in einer Pressemitteilung „wochenlang zur Protesthochburg“. „Überall“ sollen ab Donnerstag (24.) Straßen blockiert werden. Und obwohl Anja Windl seit fast sieben Jahren in Österreich studiert, darf eines der bekanntesten Gesichter der Bewegung nicht fehlen, denn: „Es ist die Bayern-Kampagne und ich bin hier aufgewachsen“, sagt die 26-Jährige zu RTL, „und ich hab’s beispielsweise auch 2013 selbst miterlebt, als bei uns im Haus der Keller voller Wasser gelaufen ist.“ Statt still und stumm zu sein, klebt sich die Studentin also auch in München auf die Straße, „weil ich nicht möchte, dass diese dystopischen Vorstellungen, die wir jetzt eh schon weltweit sehen, wie die Klimakatastrophe eskaliert, wirklich zu unserer Realität und Normalität werden.“

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Doch warum wird ausgerechnet Bayerns Landeshauptstadt zur Hochburg ernannt? Für „Klima-Shakira“ Windl ganz klar: „Weil der Wertekonflikt hier mit am größten ist. Wir sehen beispielsweise, dass Markus Söder angekündigt hat, bis 2030 1000 Windräder zu bauen. Wie viele haben wir hier aktuell? Fünf! Da geht’s ordentlich ums Aufstocken. Und so kriegen wir die Wende nicht hin. Und wir brauchen jetzt wirklich systemische Veränderungen.“

Tatsächlich wurden in den ersten drei Monaten 2023 in Bayern nur fünf neue Windräder in Betrieb genommen. In den Binnenländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg waren es mit 14 und 17 deutlich mehr. Auch im Gesamtbestand an Windkraftanlagen bezogen auf die Fläche liegt der Freistaat auf dem letzten Platz aller deutschen Flächenländer – mit einer kumulierten Leistung von lediglich 37 Kilowatt pro Quadratkilometer – der Bundesschnitt liegt bei 162.

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Anja Windl wird bei Protest-Aktionen als „Klima-Shakira“ bekannt

Klimaaktivistin Anja Windl - auch bekannt als 'Klima-Shakira'
Klimaaktivistin Anja Windl - auch bekannt als „Klima-Shakira“
picture alliance / ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com | ERWIN SCHERIAU

Die Reaktionen in München seien sehr durchmischt. Neben Zuspruch von Passanten würden die Aktivisten auch beleidigt, angefasst und teilweise auch schmerzhaft während der Klebe-Aktion abgerissen. „Klima-Shakira“ würde sich jedoch immer wieder am Asphalt festkleben. „Wir brauchen diese Debatten, die ausgelöst werden“, sagt sie. „Wir wissen, dass wir stören, aber wir orientieren uns natürlich an Medienlogik – und deshalb sind wir der Feueralarm in einer schlafenden Gesellschaft.“ (kra)