Verbraucherzentralen kritisieren Entscheidung250 Filialen schließen! Kündigungswelle bei der Postbank

ARCHIV - 25.03.2019, Brandenburg an der Havel: Ein Schild mit dem Logo der Postbank ist an der Fassade einer Bankfiliale angebracht. Viele Bankkunden erledigen Bankgeschäfte am heimischen Computer. Die Deutsche Bank dünnt daher nun das Filialnetz der Tochter Postbank deutlich aus.(zu dpa "Deutsche Bank will fast die Hälfte der Postbank-Filialen schließen") Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Etwa 250 Filialen werden geschlossen - Mitarbeitern droht die Kündigung.
skm fux rho vco cul exa, dpa, Monika Skolimowska

An Kündigungen bei der Postbank „führt kein Weg vorbei“.
Die Postbank muss sparen und so werden bis 2026 nur noch rund 300 Filialen übrig bleiben, heute sind es 550. Das wird nicht spurlos an den Mitarbeitern vorbei gehen. Claudio de Sanctis, der Privatkundenvorstand, spricht schon von Stellenkürzungen.
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De Sanctis: „Fakt ist jedoch: Daran führt kein Weg vorbei"

Wie viele Stellen wegfallen werden, sei aktuell Gegenstand der Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. „Fakt ist jedoch: Daran führt kein Weg vorbei, auch wenn es unser Ziel ist, Mitarbeiter nach Möglichkeit in anderen Funktionen einzusetzen“, sagt de Sanctis der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

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Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert Filialschließungen

Die Nachricht, gerade jetzt nahezu die Hälfte der Filialen schließen zu wollen, klinge wie blanker Hohn für die Kundinnen und Kunden der Postbank, sagt Ramona Pop, Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen der Funke-Mediengruppe. Angesichts massiver und anhaltender Probleme beim Online-Banking in den vergangenen Monaten sollte die Deutsche Bank den Kundenservice endlich verbessern, statt diesen durch Filialschließungen zu schwächen.

Bei der IT-Migration zur Deutschen Bank hatten Postbank und der Baufinanzierer DSL-Bank erhebliche Probleme. Daten von etwa zwölf Millionen Postbank-Kunden wurden auf die IT-Systeme der Deutschen Bank umgestellt. Kunden konnten daraufhin teils nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war schwer erreichbar. Die Verbraucherschützer hatten vergangene Woche berichtet, dass die Beschwerden von Betroffenen anhalten.

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Drei Viertel der Postbank-Kunden besuchen fast nie eine Filiale

Bei der Postbank, die zur Deutschen Bank gehört, hat man über eine hauseigene Auswertung herausgefunden, dass drei Viertel der Postbank-Kunden so gut wie nie eine Filiale besuchen. Nach den neuesten Plänen sollen die verbleibenden Postbank-Filialen demnächst als sogenannte Tech-Center Dienstleistungen für die Kundinnen und Kunden erbringen.

Claudio de Sanctis wolle auch für die Mitarbeiter heute die Grundlage für eine Wachstums- und Erfolgsgeschichte legen – für die Marke Deutsche Bank ebenso wie für die Postbank. „Viel schlimmer wäre doch, wenn wir nichts täten und am Ende noch mehr Arbeitsplätze wegfallen würden. Das können auch die Arbeitnehmervertreter nicht wollen.“

Das Netz der Deutschen Bank mit derzeit 400 Filialen ist aus Sicht des Privatkundenvorstands heute grundsätzlich richtig aufgestellt, „auch wenn ich Anpassungen nicht ausschließen möchte.“ (dbl/dpa)