Krankenversicherung

21 Millionen gesetzlich Versicherte von Beitragserhöhungen betroffen

Gesundheitskarte, Stethoskop und Münzstapel, Symbolfoto Krankenkassenbeiträge
21 Millionen Krankenversicherte sind von Beitragserhöhungen betroffen.
Christian Ohde, picture alliance

21 Millionen Krankenversicherte sind von Beitragserhöhungen betroffen – das ist mehr als jeder vierte gesetzlich Versicherte. Trotzdem ist die Wechselbereitschaft in Deutschland gering. In einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Check24 gaben lediglich elf Prozent der Befragten an, ihre Kasse kürzlich gewechselt zu haben oder dies in absehbarer Zeit zu tun.

Junge Krankenversicherte besonders wechselfreudig

Am wechselfreudigsten sind laut der Umfrage die 25 bis 34-Jährigen. Jeder fünfte aus dieser Altersgruppe hat kürzlich die Kasse gewechselt oder hat es zeitnah vor. Die geringste Wechselaktivität gibt es in der Gruppe 55 Jahre oder älter (5 %). Insgesamt bleiben drei von vier Befragten ihrer Kasse treu. 14 Prozent der Befragten sind nicht gesetzlich versichert oder machten keine Angaben.

Laut Check24 haben 19 der 97 gesetzlichen Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag zum 1. Januar 2022 angehoben. Von den insgesamt rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland sind über 21 Millionen von Mehrkosten betroffen. Das sind bis zu 261 Euro mehr pro Jahr.

67 Krankenkassen halten dagegen ihren individuellen Zusatzbeitrag konstant. Immerhin elf Kassen senkten ihren Beitrag sogar. Diese hatten mehrheitlich bereits vergleichsweise hohe Zusatzbeiträge.

Mit einem Durchschnittssatz von 1,3 Prozent bleiben die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen auf einem Rekordniveau - weitere Erhöhungen im Jahresverlauf sind nicht ausgeschlossen.

Wechsel spart Beschäftigten bis zu 624 Euro im Jahr - Leistungsverbesserungen möglich

Ein Wechsel der Kasse lohnt sich laut Check24* – Versicherte, die bisher bei der teuersten allgemein zugänglichen Krankenkasse mit 2,5 Prozent Zusatzbeitrag versichert sind und zur günstigsten Alternative mit 0,35 Prozent wechseln, sparen je nach Einkommen bis zu 624 Euro pro Jahr.

Der gleiche Sparbetrag entfällt auf die Unternehmen. Selbständige tragen sowohl den Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberanteil und können somit bis zu 1.248 Euro jährlich sparen.

„Neben der finanziellen Entlastung können sich Versicherte durch einen Wechsel auch höhere Zuschüsse zur professionellen Zahnreinigung oder andere Zusatzleistungen sichern" , sagt Dr. Daniel Güssow, Managing Director gesetzliche Krankenkassen bei Check24. „Versicherte müssen nicht zwischen niedrigen Beiträgen und guten Leistungen entscheiden, sondern können von beidem profitieren."

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Sonderkündigungsrecht bis 31. Januar 2022 für Versicherte

Häufigster Wechselgrund ist laut der Umfrage die aktuelle Beitragserhöhung der Krankenkasse (32 Prozent). Weitere 27 Prozent der Befragten, die gewechselt haben oder einen Wechsel vorhaben, sind oder waren grundsätzlich mit ihrem Beitrag unzufrieden. Außerdem sind fehlende Zusatzleistungen und fehlender Service oder negative Service-Erfahrungen für jeweils 26 Prozent der Befragten Gründe für den Krankenkassenwechsel.

Lese-Tipp: Krankenkassen-Wechsel jetzt leichter – achten Sie auf die Zusatzleistungen

„Unzufriedene Versicherte sollten nicht bei ihrer alten Krankenkasse bleiben" , sagt Dr. Daniel Güssow. „Ein Wechsel ist in wenigen Minuten auf den Weg gebracht. Auch ältere Versicherte können die Wechselmöglichkeit sorgenfrei nutzen, da diese unabhängig vom Alter oder Vorerkrankungen vom Gesetzgeber garantiert wird."

Gesetzlich Versicherte haben ein Sonderkündigungsrecht bis zum 31. Januar 2022, wenn ihre aktuelle Krankenkasse den Zusatzbeitrag zum Januar 2022 erhöht hat. Sie können den Wechsel bis Ende Januar beantragen, um dann nach Ablauf der gesetzlichen Wechselfrist von zwei Kalendermonaten zum April 2022 Mitglied bei der neuen Krankenkasse zu werden. Unabhängig davon können Versicherte alle zwölf Monate ihre gesetzliche Krankenkasse wechseln. (Check24/aze)

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