Nach Görtz zwei weitere Schuhhäuser in der KriseSalamander und Schuhhaus Klauser sind insolvent: So geht es mit den 93 Filialen weiter

Eine Filiale des Schuhkonzerns Salamander, aufgenommen am Montag (12.01.2009) in Dortmund. Der deutsche Schuhriese Ara (Ara, Lloyd) will die Traditionsmarke Salamander samt Filialnetz übernehmen. Der Schuhhändler Salamander aus dem schwäbischen Kornwestheim beschäftigte laut Insolvenzverwaltung der Mutterholding Egana Goldpfeil rund 1800 Menschen. Er betreibt 51 Filialen in Deutschland und 142 Geschäfte im europäischen Ausland. Der Umsatz von Salamander wurde mit 190 Millionen Euro angegeben. Foto: Bernd Thissen dpa/lnw +++(c) dpa - Report+++
Eine Salamander-Filiale.
dpa | Bernd Thissen, picture alliance

Nach der Insolvenz von Görtz steht fest: Dem Schuhhandel geht es nicht gut. Jetzt müssen zwei weitere Schuhhändler Insolvenz anmelden. Die Einzelhandelssparte von Salamander sowie das Schuhhaus Klauser sollen in einem Schutzschirm-Verfahren saniert werden. Die Filialen bleiben erst einmal geöffnet.

93 Filialen in Deutschland von Insolvenz betroffen

Hintergrund sei eine "erhebliche Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Konsumenten in Folge des Ukrainekriegs", teilte das Unternehmen mit. Betroffen seien 93 Filialen in Deutschland mit insgesamt etwa 950 Vollzeitstellen.

Die Klauser GmbH & Co. KG und die Salamander Deutschland GmbH & Co. KG haben beim Amtsgericht Wuppertal Anträge auf Einleitung von Schutzschirmverfahren gestellt, die umgehend bewilligt worden seien.

Filialen von Klauser und Salamander bleiben geöffnet

Der Geschäftsbetrieb der insgesamt 93 Filialen von Klauser und Salamander laufe uneingeschränkt weiter, heißt es in einer Mitteilung. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien für die Monate Dezember 2022 sowie Januar und Februar 2023 gesichert.

Doch das sind nicht unbeding beruhigende Nachrichten. Auch der Schuhhändler Görtz hatte nach der Insolvenz verkündet, die Filialen zunächst weiter zu betreiben. Doch nach drei Monaten und dem Auslaufen des Insolvenzgeldes kündigte der Schuhhändler an, zahlreiche Filialen zu schließen. Allein Köln schließen vier von fünf Filialen.

Salamander und Klauser sind Teil der Ara Gruppe, deren Geschäft abseits der Salamander- und Klauser-Filialen nicht betroffen sei, sagte ein Insider. Dies gelte etwa für die Marke Lloyd.

Für Salamander ist es nicht die erste Insolvenz. Im Jahr 2009 musste die damalige Mutterholding Egana Goldpfeil in die Insolvenz, Salamander aus dem schwäbischen Kornwestheim wurden von Ara übernommen.

Viele Einzelhändler kämpfen mit der Kaufzurückhaltung der Verbraucher in Folge von hoher Inflation und steigenden Energie-Preisen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine. (rts/aze)

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Mehr News-Videos aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Mobilität

Playlist 50 Videos

Folgen der Energiekrise - Deutschland vor dem Blackout?

Deutschland steckt in einer Energiekrise. Der Krieg in der Ukraine zwingt die Bundesregierung dazu, auf alternative Energiequellen auszuweichen. Dabei rücken auch nationale Ressourcen in den Fokus. Doch helfen heimisches Gas und Öl durch den Engpass? Die Dokumentation „Folgen der Energiekrise - Deutschland vor dem Blackout?“ auf RTL+ wirft einen Blick auf den Energiemarkt und lässt Experten zu Wort kommen. Sie bewerten u.a. den Umgang mit Kohle und Kernkraft und erklären, was den Ausbau von erneuerbaren Energien bremst.