Schwerer Schlag für Spar-TourisHolland führt Dosenpfand ein: Was Deutsche jetzt wissen müssen

2023-03-27 10:26:32 ALMERE - Ein Pfandlogo auf Dosen in einem Supermarkt. Die Einführung eines Pfands muss verhindern, dass Dosen in der Natur weggeworfen werden. Die Maßnahme soll auch das Recycling verbessern. ANP JEROEN JUMELET
Am 1. April wird in den Niederlande Dosenpfand eingeführt.
Jeroen Jumelet / ANP, dpa

Für tausende Spar-Touris ist DAS ein harter Schlag!
Holland führt zum 1. April das Dosenpfand ein. Wöchentlich pendeln Scharen von Deutschen ins Nachbarland, um dort pfandfrei einzukaufen. Damit ist bald Schluss. RTL erklärt, wie das Dosenpfand im Nachbarland funktioniert.

So viel kostet das Dosenpfand in den Niederlanden

Die Niederlande sind ein beliebtes Urlaubsland. Vom Rheinland aus braucht man gerade drei Autostunden bis an die Nordsee. Bald sind in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Osterferien, viele Familien verbringen ein paar Tage in den benachbarten Niederlanden.

Und wie es der Zufall will, führen die Niederländer zum Start der Osterferien Dosenpfand ein. 15 Cent Pfand muss man ab dem 1. April 2023 für eine Getränkedose draufzahlen. „Genau wie bei kleinen Plastikflaschen“, erklärt das zuständige Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft.

Auf große Plastikflaschen wird übrigens ein Pfand von 25 Cent erhoben.

Wo kann man leere Dosen aus den Niederlande abgeben?

Laut dem Ministerium soll es im ganzen Land über 27.000 Abgabestellen geben. Rund 5.000 Supermärkte müssen die leeren „blikjes“ („Döschen“) annehmen. Hinzu kommen 22.000 weitere Automaten, zum Beispiel an Tankstellen oder Bahnhöfen.

Für deutsche Einkaufstouristen gibt es allerdings einen Haken: Es gibt noch keine europäische Pfandlösung. Die Pfanddosen können nur in den Niederlande zurückgegeben werden. Darauf weist auch die Aufschrift „NL only” hin.

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Darum wird das Dosenpfand in den Niederlande eingeführt

Ziel der Maßnahme ist laut dem Ministerium, die rund zwei Milliarden Dosen, die jährlich über den Ladentisch gehen, zu sammeln und zu recyceln.

„Ich freue mich sehr, dass es endlich soweit ist“, erklärt Staatssekretärin Vivianne Heijnen. „Ich gehe davon aus, dass viel weniger Dosen durch Ablagerungen im Müll landen und das ist eine gute Nachricht für unseren Lebensraum und die Umwelt. Zudem können alle zurückgegebenen Dosen zu neuen Rohstoffen weiterverarbeitet werden. Es ist daher ein weiterer großer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft!“

Seit der Einführung des Kleinflaschenpfands ist die Anzahl der Plastikflaschen im Müll bereits um mehr als 50 Prozent zurückgegangen, so das Ministerium. Eine ähnliche Auswirkung erhofft man sich auf Dosen.

Beim Dosenpfand schließen sich die Niederlande unter anderem Deutschland, Finnland, Norwegen und Dänemark an.

Spendenlösung beim Dosenpfand als Ausnahme

Geld zurück gibt es beim Dosenpfand in den Supermärkten. Ähnlich wie in Deutschland erhält man bei der Rückgabe einen Wertbon, den man an der Kasse einlösen kann.

Allerdings gibt es nicht überall Geld zurück: Mit Kinos und Sportvereinen ist zum Beispiel vereinbart, dass es einem guten Zweck zugute kommt.

Das passiert mit älteren Dosen

Pfand erhoben wird auf allen Dosen mit dem Aufdruck “Statiegeldblik” („Pfand-Dose”). Ältere Dosen ohne Pfand dürfen noch abverkauft werden.

Gerade in den ersten Wochen nach Einführung des Dosenpfands sollte man auf die Dose schauen, ob es tatsächlich dafür Pfand gibt.

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