Für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
Bio-Branche fordert Senkung der Mehrwertsteuer

Der Mehrwertsteuersatz liegt in Deutschland bei 19 Prozent. Für die meisten Lebensmittel gilt aber der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft fordert nun eine weitere Senkung der Mehrwertsteuer für Bio-Produkte, um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu stärken.
Anhebung der Mehrwertsteuer auf konventionelle tierische Produkte und Entlastung für Bio-Produkte
Der Staat müsse alle steuerrechtlichen Möglichkeiten nutzen, damit in der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit umgesteuert werden kann, sagte die Vorstandsvorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Tina Andres, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Freitag. „Den Mehrwertsteuersatz bei Bio-Lebensmitteln geringer zu halten als bei konventioneller Ware, halte ich für richtig.“
Bio-Produktion erzeuge keine negativen Umweltfolgekosten, dies müsse berücksichtigt werden. Anders sieht das bei der konventionellen Produktion. "Wenn wir ökologische Vielfalt verlieren, Grundwasser reinigen müssen wegen zu viel Düngerausbringung, dann Zahlen wir das ja schon heute“, erklärt Peter Röhrig, Geschäftsführender Vorstand des BÖLW gegenüber RTL. Laut Zukunftskommission belaufen sich die Folgekosten schon heute auf 60 Milliarden Euro.
Andres kritisiert zudem die geplante Erhöhung der bislang reduzierten Mehrwertsteuer auf tierische Produkte, wie Fleisch und Milch. Über die Erhöhung will die Bundesregierung den geplanten Umbau der Tierhaltung finanzieren. Dieser soll mehr Tierwohl ermöglichen, grundsätzlich der richtige Weg. Den aber über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zu finanzieren, „wäre ein fatal falsches Signal“, sagte Andres. „Eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf konventionelle tierische Produkte und eine Entlastung für Bio-Produkte wären hier genau der richtige Weg.“ (dpa/zre)
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