"Keine Sorge vor Blackout-Gefahr"

Bundesnetzagentur gibt Heizlüfter-Entwarnung

ILLUSTRATION - Ein Heizluefter steht am 19.07.2022 in Wittenberge in einem Wohnzimmer (gestellte Szene). Foto: Christin Klose
Stromfresser Heizlüfter.
dpa-tmn

Befürchtungen, massenhaft betriebene Heizlüfter könnten Stromausfälle auslösen, haben sich aus Sicht der Bundesnetzagentur nach der ersten Kältewelle nicht bewahrheitet.

Heizlüfter stehen im Keller

„Wir haben die Verkaufszahlen bei den Heizlüftern gesehen“, sagte der Präsident der Behörde, Klaus Müller, dem „Tagesspiegel“. „Aber das Gute ist: Die Geräte werden nicht eingeschaltet. Sie stehen im Keller“, fügte er hinzu. Im November, als es vorübergehend kalt gewesen sei, hätten die Menschen auf die „dumme und teure Idee kommen können, statt mit Gas mit Strom zu heizen. Zum Glück hat das kaum jemand gemacht“, sagte Müller.

Verbraucher hatten sich in den vergangenen Monaten aus Angst vor einem Gasmangel in großer Zahl mit Heizlüftern eingedeckt. Die Erdgas-Versorgung per Pipeline vor allem aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien ist jedoch stabil. Zudem sind die Gasspeicher bis auf weiteres gut gefüllt. „Die Gefahr eines Blackouts macht uns keine großen Sorgen“, betonte Müller nun.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) rief trotz der niedrigen Temperaturen in Deutschland dazu auf, weiterhin Energie einzusparen. Spätestens jetzt haben sicherlich die allermeisten die Heizung angemacht, und das sehen wir natürlich jetzt auch am Gasverbrauch, sagte Geywitz in der Sendung Frühstart von RTL/ntv. Es gilt, was Klaus Müller gesagt hat: Wir müssen jetzt natürlich auch trotzdem sparen. Aber ich denke, das werden die allermeisten auch von allein machen.

Mit Sorge blickt die Bundesnetzagentur aber auf Frankreich. Die dortigen Atomkraftwerke haben derzeit Probleme und liefern deutlich weniger Strom als üblich. Der französische Atomstrom fehlt im europäischen Netz. „Deutschland beliefert Frankreich daher mit Strom - aus unseren Kohle- und Gaskraftwerken und den drei Akw, die bei uns erst einmal weiterlaufen“, sagte der Netzagentur-Chef. (dpa/aze)

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