Berechnung von Ökonomen

300 Produkte verursachen 90 Prozent des Gasverbrauchs der Industrie

 Blick Armaturen und Gasleitungen am 10.12.2007 in Wollersleben zur Regelung der Gasmengen in einer Gasverteilerstation der e.on Thueringer Energie AG. search: Deutschland Thueringen Wirtschaft Wirtschaftsfeature eon e-on e.on Energie symbol symbolfoto symbolbild feature featurebild featurefoto energie energiekrise Energieerzeugung Energiegewinnung Energiepreis Energiepreise Energieindustrie Energieindustrien Energiekosten Energien Kilowatt Verbrauch senken Energiepreis Energietarifen Energieversorgung Gas Erdgas Erdgasversorgung, Gasversorgung Gaspreis, Gaspreise Erdgaspreis Erdgaspreise Preis Preise, Kosten Preisentwicklung Gaserzeugung Erdgaserzeugung gasversorgung, gasversorger gasmarkt erdgasmarkt erdgasanbieter anbieterwechsel gasa
300 Produkte verbrauchen 90 Prozent der Gasmengen.
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Die deutsche Industrie kann nach Ansicht von Wirtschaftsforschern viel Gas ohne große Umsatzeinbußen durch Importe von Produkten einsparen. Denn eine kleine Minderheit von Produkten verursache bei ihrer Herstellung einen Großteil des Gasverbrauchs.

Industrie kann 26 Prozent ihres gesamten Gasverbrauchs einsparen

Das geht aus einer Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Würden Produkte mit hoher Gasintensität und hoher Importsubstituierbarkeit überhaupt nicht mehr in Deutschland hergestellt, würde die Industrie laut IWH etwa 26 Prozent ihres gesamten Gasverbrauchs einsparen, aber weniger als drei Prozent ihres Umsatzes verlieren.

Den Forschern zufolge verursacht die Herstellung der 300 Produkte mit dem höchsten Gasverbrauch knapp 90 Prozent des gesamten Gasverbrauchs der deutschen Industrie. Bei einer Vervierfachung des Gaspreises für industrielle Abnehmer in Deutschland erhöhten sich die Herstellungskosten im Durchschnitt aller untersuchten 300 Produkte um zwölf Cent je Euro Umsatz. Würde die Kostensteigerung vollständig an die Kunden weitergegeben, müssten die Preise für diese Produkte somit um zwölf Prozent steigen.

Dem IWH zufolge kommen die fünf Produkte mit dem höchsten Gasverbrauch pro Euro Umsatz aus der chemischen Grundstoffindustrie. Deren Herstellung in Deutschland dürfte aufgrund der gestiegenen Gaspreise kaum mehr international wettbewerbsfähig sein. Das Institut veröffentliche aber nicht, um welche Produkte es sich dabei handelt, teilte ein Sprecher mit.

Die Forscher gingen bei ihren Berechnungen davon aus, dass steigende Gaspreise vor allem zu Produktionsdrosselungen bei energieintensiven Produkten führen, die leicht durch - billigere - Importe ersetzt werden könnten. Trotz heimischer Produktionsausfälle seien dann keine wesentlichen Unterbrechungen der Wertschöpfungsketten zu erwarten. (dpa/aze)

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