Rabatte, Gültigkeit und Co.

49-Euro-Ticket geht an den Start - was Sie jetzt wissen müssen

Nach langem Hin und Her geht es endlich an den Start: Das 49-Euro-Ticket für den bundesweiten Nah- und Regionalverkehr. Heute beginnt der Vorverkauf. Das Abo gilt zwar als Nachfolger des beliebten 9-Euro-Tickets aus dem vergangenen Sommer. Trotzdem ist einiges anders. Was Verbraucherinnen und Verbraucher nun wissen müssen.

Was ist anders als beim 9-Euro-Ticket?

Das Deutschlandticket ist ein Abonnement, das monatlich kündbar ist. Es ist an eine Person gebunden und kann nicht an andere Nutzer weitergereicht werden. Es kann ab heute online vorbestellt werden. Das geht auch über Handyapps der Verkehrsbetriebe oder schriftlich in den Kundenzentren. Über App, Internet oder Kundenzentren kann das Abo ebenso bei der Deutschen Bahn abgeschlossen werden. Ab 1. Mai kann es digital auf dem Handy genutzt werden. Oder man bestellt eine Chipkarte.

Umfrage: Was halten Sie vom 49-Euro-Ticket?

Anmerkung der Redaktion: Ergebnisse unserer Opinary-Umfrage sind nicht repräsentativ.

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Nicht für alle kostet das Deutschland-Ticket 49 Euro

Bayern wird nach Angaben des Verkehrsministeriums eine vergünstigte Version des Deutschlandtickets für Studierende und Auszubildende im Freistaat für 29 Euro anbieten. Ähnlich geht Niedersachsen vor: Die dortige Landesregierung erwägt, ein geplantes landesweites 29-Euro-Ticket für Schüler, Azubis und Freiwilligendienstler als vergünstigtes Deutschlandticket einzuführen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern denkt die Landesregierung über einen ermäßigten Preis für Auszubildende und Senioren nach. Bereits im Januar kündigte das Saarland ein Junge-Leute-Ticket für Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende mit Wohnsitz im Saarland an, das 30,40 Euro kosten soll. Die Differenz von 18,60 Euro will das Land übernehmen.

Lese-Tipp: Neukunden können sich für „Deutschland-Ticket“ registrieren

Für welchen Zeitraum gilt das 49-Euro-Ticket?

Das Deutschlandticket gilt immer für den aktuellen Kalendermonat. Wer sich also erst am 15. eines Monats entscheidet, muss für den Zeitraum bis Ende dieses Monats die vollen 49 Euro zahlen. Wer das Abonnement nicht kündigt, erhält es für den nächsten Monat automatisch weiter. Das Ticket kann aber stets zum Ende jeden Monats gekündigt werden.

Was müssen Stammkunden der Verkehrsbetriebe tun?

In der Regel werden Abo-Kunden angeschrieben und über das weitere Verfahren informiert. Darin wird erklärt, ob sie aktiv werden müssen oder automatisch umgestellt werden, weil etwa ihr altes Abo teurer ist. Die Verkehrsverbünde berichten, dass etwa 95 Prozent der Angeschriebenen das Deutschlandticket wollen. Allerdings sollten Stammkunden auch den Zusatznutzen bestehender Abos wie eine kostenfreie Mitnahme eines Fahrrades oder etwa die Mitnahme von Freunden am Abend oder am Wochenende beachten. Hier gilt es dann Vor- und Nachteile im Vergleich zum Deutschlandticket genau abzuwägen.

Wie sieht es bei Jobtickets aus?

Eine Regionalbahn auf einem Feld bei Bergheim. Für u.a. alle S-Bahn-Strecken und Regionalbahnen der DB gilt das viel besprochene 9-Euro-Ticket im Sommer. Themenbild, Symbolbild Bergheim, 26.05.2022 NRW Deutschland *** A Regoinal train on a field near Bergheim For u a all S Bahn routes and regional trains of the DB applies the much-discussed 9 euro ticket in the summer Topic image, symbol image Bergheim, 26 05 2022 NRW Germany Copyright: xChristophxHardtx
Auch für Jobticketbesitzer lohnt sich das Ticket.
www.imago-images.de, IMAGO/Panama Pictures, IMAGO/Christoph Hardt

Wenn ein Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Ticketpreises übernimmt, gewähren Bund und Länder noch einmal einen zusätzlichen Rabatt von 5 Prozent, so dass insgesamt mindestens 30 Prozent Rabatt auf diese Weise zusammenkommen. In dem Fall würden Beschäftigte höchstens 34,30 Euro im Monat für das Deutschlandticket zahlen. Die Jobticket-Variante des Deutschlandtickets ist bundesweit gültig.

Wie komme ich an ein Ticket wenn ich kein Smartphone habe?

Wer kein Smartphone besitzt, kann das Abo prinzipiell auch persönlich an den stationären Verkaufsstellen der jeweiligen Verkehrsunternehmen abschließen. Dadurch könnten sich aber die Wartezeiten deutlich verlängern, heißt es unter anderem bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). An Fahrkartenautomaten wird der Kauf in der Regel nicht klappen, weil dort meist keine Abos angeboten werden. Wer zwar kein Smartphone, aber einen internetfähigen Computer hat, kann das Ticket auch darüber online erwerben

Wird ein Kundenansturm in Bussen und Bahnen erwartet?

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen geht von bundesweit fünf bis sechs Millionen Neukunden durch das Deutschlandticket aus. Dabei wird hauptsächlich von Gelegenheitsfahrgästen ausgegangen, aber auch von Umsteigern von Auto auf Bus und Bahn. Bei den Spitzenzeiten besteht die Hoffnung, dass Kunden auch stärker andere Zeiten nutzen werden.

Kann ich mein Fahrrad kostenlos mitnehmen?

Nein. Einzelne Bundesländer machen hier möglicherweise eigene Zusatzangebote. In NRW soll etwa zum 1. Juli ein NRW-weit geltendes Fahrrad-Monatsabo zum Preis von 39 Euro eingeführt werden. Es gibt jedoch keine Mitnahmegarantie für Fahrräder, wenn der Zug voll ist.

Unterschiedliche Tarife für Mitnahme von Hund und Fahrrad

In einigen Ländern wird zum Beispiel die Hundemitnahme mit dem Deutschlandticket problemlos möglich sein (Nordrhein-Westfalen, Berlin, Brandenburg), andernorts wird derzeit über passende Zusatzfahrscheine zum Deutschlandticket entschieden. Beim Verkehrsverbund Oberelbe (Sachsen) ist beispielsweise ein Zusatzticket zur Mitnahme von einem Fahrrad oder Hund und Personen für 10 Euro pro Monat in Planung - gültig dann aber nur in dieser Region.

Lese-Tipp: HVV bietet parallel zum Deutschlandticket ein Klimaticket

Gilt das Ticket auch im Flix-Train?

Nein, im Flix-Train gilt das Ticket wie auch im DB-Fernverkehr nicht. Auch Fahrten im Flix-Bus sind vom Deutschlandticket nicht abgedeckt.

Welche Zusatzregelungen gelten noch?

Kinder unter 6 Jahren können beim Deutschlandticket mitgenommen werden. Studierende können ab 1. Mai ein günstiges Angebot nutzen. Sie müssen übergangsweise nur die Differenz zwischen ihrem Semesterticket und dem 49-Euro-Ticket zahlen, um den Nah- und Regionalverkehr bundesweit nutzen zu können. Zumeist sind das 12 bis 19 Euro pro Monat. Bis zum Wintersemester soll ein dauerhaftes bundesweites Modell für Studierende stehen. (khe/dpa)

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